...dann will ich dass du weißt, wie lieb ich dich hab.

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Weil du so ein guter Mensch bist.

(...)


Keine Ahnung. 

Du hast heute gesagt, Momente wie der wo wir auf der Wiese lagen und ich dich zum Lachen bringen will, und nicht erkenne wie es dir eigentlich gerade wirklich geht, diese Momente tun dir am meisten weh. Als ich nichts erwiderte meintest du: "Du weißt schon: mit dem Gras im Ärmel."

Du konntest es so genau benennen und ich wusste auch vorher schon genau Bescheid. Aber das hat trotzdem plötzlich echt gehittet. Eigentlich wusste ich im Großen und Ganzen ja schon immer, dass es dir oft nicht gut geht, aber will es in den kleinen Momenten manchmal nicht wissen, oder nicht wahrhaben. Und meistens will ich es auch nicht aufschreiben und - ja, einfach das Gute sehen. Aber was ist schon das Gute?

Das Fröhliche, Glückliche, Leichte - ist nur das immer das Gute?

Hab ich mir dieses Buch als Tröster geschrieben? Als Erinnerung? Nein, eigentlich weiß ich, dass ich es immer als ehrliche Beobachtungen geschrieben habe, die ich wie ein Foto festhalten wollte. Ich könnte es aber auch noch einmal komplett neu schreiben. Jedes Kapitel ist ja nur ein kleiner Ausschnitt, ein Ausschnitt der nur auf das Fröhliche guckt.

Ich hab auch schon einmal ein anderes Buch angefangen, eins über die schweren Dinge. Aber das hab ich nie weitergeschrieben oder jemandem gezeigt. Komisch, warum eigentlich? Ich bin doch sonst so offen und ehrlich mit dem was ich schreibe. 

Vielleicht, weil es dein Leben ist? Oder weil es sich immer richtig anfühlt die "tollen" Sachen weiterzuerzählen, aber alles was verletzlich sein könnte, das wird leiser angesprochen oder gleich verschwiegen? Natürlich ist das auch Respekt, vor allem wenn es um das Leben anderer Menschen geht und nicht um einen selbst. Aber ist es nicht ebenso aufrichtig, die anderen Dinge auch zu zeigen und anzuerkennen, wenn ich denn schon so rotzfrech über dich schreibe?


Ich will jetzt auch nicht irgendwelche deepen Fragen klären und irgendwie ist jetzt alles sehr anders als der Rest von diesem Buch. Aber eine wichtige Sache will ich noch aufschreiben. Denn ich glaube, es ist wichtig, dass wir alle öfter daran denken. Als du mir von deiner Sicht auf den "Gras im Ärmel Moment" erzähltest, da tat es weh und ich musste kurz nachdenken, und dann sagte ich: 

"Du hast Recht, tut mir leid. Ich wusste eigentlich dass es dir an dem Tag auf der Wiese richtig schlecht ging, aber wollte dich einfach zum Lachen bringen. Aber ich hätte ja auch nachfragen können, sorry. Das war ignorant von mir, ich muss einfach wirklich mehr nachfragen."

Da meintest du: "Ist alles okay. Nee wobei - ist es nicht. Also, ja, du kannst mich auch zum Lachen bringen. Aber wenn du trotzdem wenigstens ein mal sagen würdest, dass du erkennst dass es mir nicht gut geht, dann würde das schon helfen. Denn wenn man denkt dass es wirklich niemand erkennt, dann tut es echt weh.". Ich nickte.


Ich will dir nicht weh tun. (Also, das ist halt echt das Letzte was ich will.)

Und deshalb fühlt es sich richtig an, jetzt wenigstens auch ein mal aufzuschreiben, dass eben nicht alles so glücklich ausgefüllt ist, wie es nach außen scheint. Dass da eine Leere ist, aus der du es schaffst, trotzdem noch so viel Liebe heraus zu holen.

Du bist so ein toller Mensch, du bist ...irgendwie - so komisch das jetzt klingt, aber du bist einfach abgefahren, wirklich. Ja. Jetzt muss ich nicht mehr viel schreiben. 


Ich hab dich lieb, ich will dass es dir gut geht. Ich hoffe dass ich mit dir erleben kann wie es immer besser wird. Und auch in den schweren Zeiten ist es im Endeffekt trotzdem schön mit dir. Ich will, dass du das auch fühlen kannst.


Es gibt so viele Dinge, die an dir liebenswert sind. Und ich will, 

dass du die alle weißt.



Dinge, die ich an dir liebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt