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Wie du dir ziemlich sicher warst "wir werden und sind und bleiben wirklich einfach nur Freunde." Und ich dachte das auch. Und es ging langsam aber sicher schief. Aber schön schief.

(Und ich hätte nicht gedacht, dass ich noch so viel fühlen kann über solche Kleinigkeiten wie ein Blick oder eine Umarmung. Ich glaubte ich wäre komplett kaputt und abgestumpft, nahezu ausgefranst, wie ein schlecht und viel zu schnell abgesägter Baum. Und jetzt wächst aus dem Stumpf plötzlich wieder was, und es ist schön und klein und wird irgendwas anderes als das davor. Ich hab kein Herzklopfen und Kribbeln. Aber diese klare innere Zufriedenheit, diese nüchterne Freude über die Realität, die ich jetzt so einfach auffassen kann (ach schön grad, die Sonne am Ende der Straße zwischen den Altbauten, einfach schön, und ich mach mir keine tristen Gedanken über Vergänglichkeit, nö, ich guck sie einfach an) diese entspannte dankbare Weltsicht, die will ich gegen nichts mehr eintauschen. Vielleicht empfinden manche Menschen immer so, normal und direkt, ich konnte das ne ganze Weile nicht und es fühlt sich so an, als hätte ich ein bisschen Teilnahme an der Welt zurückbekommen, und das freut mich, das nehme ich so gerne an. Und pass drauf auf.)

Danke dass ich immer wieder nen Blick in deine Weltsicht werfen darf. Und du fängst den auf. Und ich deinen auch. (wenn einer von uns beiden sagt: "guck mal da!" und der andere lächelnd "oh, ja.") Manchmal guck ich dich an, und manchmal auf deine Art in die Richtung in die du guckst. Und: ich mag beides.

Dinge, die ich an dir liebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt