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Wie du in totaler Selbstverständlichkeit über die rote Ampel gelaufen und über die Absperrung der Straßenbahnhaltestelle geklettert bist, um über die Straße zu mir zu kommen. Du hättest mich auch einfach kurz warten lassen können, das wäre mir sogar echt lieb gewesen, du. Oder wie du in der Küche meiner Wg dich einfach auf deinen Stuhl gestellt hast und dann mit zwei schnellen Schritten über die ... - Küchenspüle (?!) gelaufen bist, damit die anderen nicht von ihrem Platz am Tisch aufstehen müssen, um dich durchzulassen. Du.. du hättest auch ruhig einfach fragen können, das weißt du, oder?

(Manchmal bin ich mir nicht sicher, was für eine Kombi das in deinem Kopf ist: Mutig und lustig? Oder doch eher careless und kreativ? Dir ist bewusst, und du hast mir erklärt, dass dein Kopf anders funktioniert. Meine bescheuerte, ständig mitschwingende Angst, wenn wir etwas mit anderen Leuten unternehmen, wusste das auch schon vorher. Meine Angst, du könntest etwas Unvorhergesehes machen oder sagen. Wenn wir zu zweit sind ist mir das egal, denn entweder mag ich es total oder ich akzeptiere es einfach. Aber die anderen mögen es vielleicht nicht so sehr, und tolerieren es nur. Das tut mir so leid und ich will das nicht denken. Das hier ist auch das Einzige, von dem ich nicht will dass du es weißt. Denn ich will dass du bleiben kannst wer du bist, ohne meine unnötigen Zweifel zu kennen.)

Dass du wenig redest und viel handelst. Deine Art von Gesellschaftskritik. Ein bisschen wie eine woke Performance, eine weirde Choreographie, die nur wenige verstehen.


Dinge, die ich an dir liebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt