Dass du die Leichtigkeit hier verloren hast und somit der Stärkste bist der das Schwerste tragen kann.
(Mir ist an Pippi Langstrumpf mal aufgefallen: Sie ist unglaublich resistent. Ich meine, klar, sie ist finanziell unabhängig (großer Goldschatz ihres Vaters) und hat ihren eigenen Grund und Boden (Vila Kunterbunt + Garten mit Bäumen und so). Zudem lässt sie sich keinen institutionellen Druck machen (sie geht nicht zur Schule und hört nicht auf die Polizei) und sie hat coole Haustiere (Affe und Pferd). Aber eigentlich, also von Grund auf: ist sie einsam. Ihre Mutter ist gestorben und ihr Vater ist auch nicht bei ihr. Ihre Freunde hat sie sich selbst gesucht. Die anderen Kinder aus der Stadt lädt sie aus Eigeninitiative zu sich nach Hause ein, und bereitet alles dafür meistens allein vor. Niemand passt auf sie auf und sie muss sich als junges Mädchen selbst um ihre Sicherheit kümmern (und mit den Einbrechern in ihrem Haus quatschen).
Aber sie ist mega stark, körperlich, denn sie kann z.B. ihr Pferd tragen. Und auch mental, denn sie kann sich ihren Alltag komplett aus Eigenmotivation strukturieren. Und das auf wundervoll unstrukturierte Weise. Das mit dem Pferd ist unrealistisch, aber das Zweite nicht und trotzdem nicht weniger beeindruckend.
Warum ich das hier gerade schreibe? Weil du auch stark bist. Auf ne ganz andere Art als Pippi (denn sie ist eher der randome Typ, also wäre das dann ich - und ich bin gerade dabei es zu lernen) aber auf eine ebenso starke Art, echt, ich könnte ein Erwachsenenbuch drüber schreiben, wie stark und unglaublich du bist (ein anderes als das hier).
Dein Humor ist der beste. Dein kritischer Blick auf die Dinge, den du trotzdem mit diesem Humor verbinden kannst. Deine Selbstironie, die an Niedlichkeit ihresgleichen sucht. Zum Beispiel wenn du im Alltag manchmal parcour-stuntmäßig unterwegs bist (weil dir ein normaler Spaziergang zu langweilig ist). Dabei ist mir eines Tages aufgefallen: du bist mega neugierig-resigniert. übermütig-abgeklärt. Wenn du irgendwo drüber gesprungen bist, stolperst du danach immer desinteressiert-dynamisch zu Ende, so, als hätte dich gerade jemand geschubst, und du hättest es nur stoisch hingenommen, anstatt selbst derjenige gewesen zu sein, der aktiv springt und sich damit ja sozusagen selbst schubst.
Du wirfst dich immer wieder neu in die Welt. Weil es dir schwer fällt, dich einfach Fallen zu lassen. Deshalb musst du es immer wieder neu versuchen. Und du tust es. Ich glaube du weißt nicht, wie sehr ich dich dafür liebe.
Vieles, was mich früher noch fertig gemacht hat, macht mir mittlerweile gar nichts mehr aus. Wenn ich Hürden oder Selbstzweifel habe, denk ich an dich. Und dann mach ich einfach. Denn du würdest auch einfach machen. Wie Joggen gehen. Oder Klippen springen. Oder das Fahrrad statt das Auto nehmen. Triathlon.)
Ich muss nicht mehr denken: wann wird's endlich leicht? Wenn wir eh jeden Tag stärker werden.