Probleme mit der (Feindes-)Liebe

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Hallo - schön dass DU da bist! Ich meins ganz ernst! Es ist für mich immer schön zu sehen, dass Menschen tatsächlich meine Buch hier lesen :)

Heute geht es mal ein bisschen um die Liebe... oder besser gesagt die fehlende Liebe. Was ist das höchste Gebot in der Bibel?

Matthäus 22:35-40
Und einer von ihnen, ein Lehrer des Gesetzes, versuchte ihn und fragte: Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz? Jesus aber sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt« (5. Mose 6,5). Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

So. Lieben sollen wir also. In letzter Zeit bin ich über mich selbst erschrocken. Immer mal wieder sogar. Denn ich habe gemerkt, da ist irgendwie so gar keine Liebe in mir. Ich war so schnell genervt und gereizt von allen Menschen um mich herum, besonders von Fremden.

Paulus beschreibt wie die Menschen in der letzten Zeit sein werden:

2. Timotheus 3:2-5
Denn die Menschen werden viel von sich halten, geldgierig sein, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, lieblos, unversöhnlich, schändlich, haltlos, zuchtlos, dem Guten feind, Verräter, unbedacht, aufgeblasen. Sie lieben die Ausschweifungen mehr als Gott; sie haben den Schein der Frömmigkeit, aber deren Kraft verleugnen sie; solche Menschen meide!

Hört sich ganz schön nach unserer Zeit an oder? In letzter Zeit hatte ich viel mit Leuten zu tun, die unversöhnlich waren und lieblos, hochmütig, geldgierig, die viel von sich hielten usw. Wie soll ich denn solche Menschen auch lieben, fragte ich mich und Gott immer und immer wieder.

Dann habe ich Lukas 6 gelesen und das hat mich etwas wachgerüttelt:

Lukas 6:32-34
Und wenn ihr liebt, die euch lieben, welchen Dank habt ihr davon? Denn auch die Sünder lieben, die ihnen Liebe erweisen. Und wenn ihr euren Wohltätern wohltut, welchen Dank habt ihr davon? Das tun die Sünder auch. Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr etwas zu bekommen hofft, welchen Dank habt ihr davon? Auch Sünder leihen Sündern, damit sie das Gleiche zurückbekommen.

Es ist nicht schwer für mich, die zu lieben die mich lieben. Es ist nicht schwer für mich, denen Gutes zu wünschen und für sie zu beten, die das selbe für mich tun. Ist es schwer jemand etwas zu leihen, der auch dir leiht? Jemanden zu geben, bei dem du genau weißt, du wirst es zurückbekommen oder vielleicht sogar mehr?

Aber Gott macht uns hier klar; die Sünder, die, die nichts von Jesus wissen, die, die Gott nicht kennen - die tun genau das selbe wie wir. Was unterscheidet uns denn von ihnen noch? Die lieben auch ihre Freunde und ihre Familie - wir brauchen nicht zu denken, dass diese Menschen nicht auch lieben können. Wir brauchen uns nicht anmaßen, dass nur wir als Christen lieben können.

Blicken wir nochmal zurück auf die Verse von 2. Timotheus. Bin nicht auch ich geldgierig, wenn ich bei dem Bettler auf der Straße einfach vorbei gehe und so tue, als würde ich ihn in seiner Not nicht sehen? Bin nicht auch ich, von mir selbst eignommen, wenn ich mir am Morgen mehr Zeit nimm mich zu schminken und meine Haare zu machen, als für Gott? Bin nicht auch ich oft lieblos, unversönlich, undankbar und liebe die Ausschweifung mehr als Gott? Natürlich bin ich das.

Wir denken dass sind diese bösen Menschen da draußen und übersehen vollkommen, dass auch wir uns oft so verhalten.

Gott sagt uns:

Lukas 6:27-30
Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen. Und wer dich auf die eine Backe schlägt, dem biete die andere auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem verweigere auch den Rock nicht. Wer dich bittet, dem gib; und wer dir das Deine nimmt, von dem fordere es nicht zurück.

Das ist enorm schwer. Ich merke die fehlende Liebe in mir. Ein Christ der nicht liebt... das ist doch ein Gegensatz an sich oder?

Aber so ist es. So oft in letzter Zeit habe ich keine Liebe in mir und das obwohl ich Zeit mit Gott verbringe und dafür bete - wie gesagt, die Liebe für Freunde und Familie, andere Christen und nette Menschen - die habe ich. Aber Feindesliebe? Die trage ich nicht in mir. Und oft, da bin ich sogar schon genervt von Menschen an sich, ohne dass sie überhaupt etwas tun.

Und dann gucke ich aufs Kreuz.
Als Jesus vor seiner Kreuzigung von den Menschen bespuckt, geschlagen, verspottet und aufs tiefste erniedrigt wurde, was sagt er zu den Menschen, kurz vor seinem Tod am Kreuz? Zu denen, die ihm all das antaten - die wirklich seine Feinde waren - zu denen sagt er nicht mehr viel. Aber zu Gott sagt er etwas über sie. Er sagt nicht, "siehst du was sie mir antun? Bestrafe sie! Richte sie! Sorge für Gerechtigkeit!"

Nein, Jesus sagt; "Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun." (Lukas 23:34)

Jesus starb für uns, als wir noch Sünder waren (Römer 5:8). Jesus starb für alle Menschen - auch für die, die ihn ans Kreuz gebracht haben. Für seine Feinde. Jesus liebte wirklich wahrhaftig. Nicht nur die, die ihn liebten oder die ihn nachfolgten - er liebte alle Menschen so sehr, dass er freiwillig für sie an Kreuz ging.

Wie wärs, wenn wir auch auf die Menschen blicken die uns Unrecht tun, die uns das Leben schwer machen, die wir nur so schwer lieben können - und dann zu Gott sagen, "Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht was sie tun."

Ich weiß sehr gut wie schwer das ist. Aber es ist auch so enorm wichtig. Und aus unserer eigenen Kraft heraus können wir das nicht schaffen, aber mit Jesus zusammen schon.
Ich bete dass die fehlende Liebe in uns zurückkehrt.

Vielleicht habt ihr euch ja ein wenig wiedererkannt in den Kapitel - wenn nicht, dann umso besser, dann habt ihr vielleicht eine viel größere Liebe für die Menschen als ich.

Ich will mich einfach daran erinnern, dass die Menschen da draußen verloren sind und deshalb viele falsche Dinge tun und uns verletzen. Das heißt aber nicht dass sie verloren bleiben müssen. Menschen können sich ändern - dafür brauchen sie aber Jesus. Und es hilft nichts, wenn wir sie ablehnen und ihnen genauso übel tun, wie sie vielleicht uns antun.
Denn dadurch wird diese Welt niemals Jesus kennenlernen.

1. Petrus 4:8
Vor allen Dingen habt untereinander beharrliche Liebe; denn »Liebe deckt der Sünden Menge zu« (Sprüche 10,12).

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