Ist Social Media mein schlimmster Götze?

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Hallo - schön dass DU da bist :) Heute ist der 01. Januar 2022 und somit hoffe ich dass du einen guten Start ins neue Jahr hattest! Ich wünsche dir für dieses Jahr dass du Gott erleben darfst, das Ziele und Wünsche von dir in Erfüllung gehen und dass du Jesus als deinen Freund und Retter kennenlernen darfst <3

Ich gebe zu, mein Titel klingt jetzt nicht so positiv fürs erste Kapitel in dem Jahr. Aber ich habe am 30.12 am Spätabend die Netflix Doku "Das Dilemma mit den Sozialen Medien" angeguckt und irgendwie hat es mich angereizt ein Kapitel dazu zuschreiben.

Vorab: ich will hier nicht soziale Medien schlecht reden. Ich meine wir befinden uns hier ja auch gerade auf einer Social Media Plattform, ich beim schreiben und du beim lesen (danke übrigens dass du dieses Kapitel liest!) Wattpad zum Beispiel ist eine Plattform für die ich so unglaublich dankbar bin. Für die Menschen die ich hier kennenlernen durfte und die Wege die ich dadurch gehen durfte.

Und es gibt natürlich wie wir alle wissen auch andere Social Media Plattformen die uns viel Freude und auch Austausch mit anderen bereiten können.

Was ist jetzt also eigentlich das Problem?
Ich denke es gibt mehrere.

Eine Stelle in der Dokumentation hat mich ganz besonders angesprochen, nämlich die über psychische Krankheiten. Immer mehr Menschen leiden an Angstzuständen und Depressionen. Immer mehr junge Menschen (besonders Frauen) verletzen sich selbst. Hat das vielleicht einen Zusammenhang mit den Sozialen Medien?

Ich gebe euch ein Beispiel was mir an mir selbst aufgefallen ist:

Noch nicht lange benutze ich Instagram (nicht um zu posten, sondern um mir Accounts anzusehen) und ich merke wie es mich beeinflusst. Ich merke wie ich diese Frauen auf Instagram ansehe und danach in den Spiegel mich selbst ansehe.

Ich bin jetzt 21 Jahre alt. Man könnte meinen ich hätte ein höheres Selbstbewusstsein und würde mich davon nicht beirren lassen. Aber ganz ehrlich? Ich glaube dass sich auch Menschen mit 25 oder 30 noch von soetwas verunsichern lassen. Ich weiß dass die Frauen auf Instagram oft sehr stark geschminkt sind, ein Filter über ihr Gesicht gelegt ist und oft ist nicht mal der Körper echt - und doch sehe ich mich danach an und fühle mich nicht schön. Ich gebe es zu, so ist es eben. Ich merke wie mich diese Plattformen beeinflussen und ich plötzlich wieder viel mehr auf Äußerlichkeiten achtgebe.

Ich merke wie mulmige Gefühle in mir hoch kommen, wenn ich sehe was andere mit 21 erreicht haben, wie viele Unternehmungen sie machen, wo sie überall schon hingereist sind, dass sie so viele Freunde haben, etc. Und trotzdem schaue ich es mir wieder an. Und wieder und wieder und wieder.

Was mir beim anschauen von "Das Dilemma mit den sozialen Medien" auch klar geworden ist, ist dass Social Media etwas sein kann, dass mir als unglaublich große Ablenkung dient.
Bin ich traurig oder einsam? Greife ich zum Handy und suche nach Kontakt und Zuwendung in einer digitalen Welt.
Bin ich wütend oder genervt? Tu ich meine Kopfhörer ins Ohr und blende die Welt mit Spotify aus.
Habe ich Angst? Google ich nach Beruhigung und Bestätigung.
Bin ich demotiviert? Schaue ich motivierende Videos.
Usw. usw. usw.

Man könnte diese Liste ewig fortführend. Fällt jemand der Fehler auf?

Wenn ich traurig oder einsam bin - sollte ich zu Jesus gehen.
Wenn ich wütend oder genervt bin - sollte ich zu Jesus gehen.
Wenn ich Angst habe - sollte ich zu Jesus gehen.
Wenn ich demotiviert bin - sollte ich zu Jesus gehen.
Usw. usw. usw.

Aber tun wir das immer? Ich tu es oft aber nicht immer. Denn ein Video kann für mich so viel mehr Ablenkung bringen, als ein geschriebener Text (die Bibel). Ich will raus aus meinen Gedanken und nicht noch mehr rein, in dem ich denke und bete. Ich will einfach vergessen.

Das ist zum einen menschlich aber zum anderen glaube ich, dass das auch enorm schädlich sein kann. Weil wir uns nicht mehr auseinandersetzen mit unseren Problemen. Wir verdrängen sie in einer Welt die nicht real ist. Und das bekämpft nicht wirklich Angstzustände oder Panik, es verdrängt sie einfach nur - sodass sie zu einem anderen Zeitpunkt zurückkommen.

Ich greife so oft zum Handy, anstatt zu Gott zu greifen.
Was würde passieren, wenn wir in der Zeit in der wir stundenlang am Handy sind, mit Gott reden würden. Bibel lesen würden. Beten würden.
Oder Bücher lesen würden - ja echte Bücher. Früher habe ich so viele Bücher gelesen. Jetzt sage ich immer "ich habe keine Zeit dazu." Aber dann sehe ich, oh heute hast du schon wieder zwei Stunden am Handy vebracht - hätte ich da nicht auch eine Stunde fürs Buch hergeben können?

Ist ein Buch nicht viel heilsamer als eine Internetwebseite?

Wir haben verlernt zu lesen. Wir haben verlernt Gott als erstes zu fragen - nicht die Menschen oder Google. Immer greife ich in meiner Zwischenzeit zum Handy, zwischen der Arbeit, zwischen dem lernen, zwischen Tagesroutinen - wieso greife ich nicht zur Bibel?

Ist mein Handy mein Götze? Ist Social Media ein Götze?

Mit was verbringe ich mehr Zeit in meiner Freizeit? Mit meinen Handy oder mit meiner Bibel?
Ich glaube meine eigene Antwort will ich gar nicht hören in dem Fall... aber ich muss sie hören und weiß: es ist das Handy.

Wir können Social Media benutzen um Menschen zu erreichen. Die Menschen hängen viel im Internet rum - super, bringen wir Jesus zu ihnen ins Internet.
Aber vergessen wir dabei nicht: Jesus sollte immer unsere erste Liebe sein, unser erster Kontakt, unser Gott.

Also falls du noch einen Jahresvorsatz brauchst, wie wärs mit:
Weniger Welt - mehr Jesus.
Weniger Handy - mehr Bibel.
Weniger in einen Bildschirm starren - mehr leben.

Ich weiß dass das gar nicht so leicht ist. Ich habe selbst einen Job in dem ich über Stunden in einen Bildschirm oft starre. Aber ich will es versuchen. Weil ich nicht möchte dass ich abhängig vom Handy oder von den Sozialen Medien bin. Sie sollen nicht mein Götze sein!

Das habe ich heute in der früh gelesen und ich fand es sehr passend:

Psalm 115:4-9

4 Ihre Götzen aber sind Silber und Gold, von Menschenhänden gemacht. 5 Sie haben einen Mund und reden nicht, sie haben Augen und sehen nicht, 6 sie haben Ohren und hören nicht, sie haben Nasen und riechen nicht, 7 sie haben Hände und greifen nicht, / Füße haben sie und gehen nicht, und kein Laut kommt aus ihrer Kehle. 8 Die solche Götzen machen, werden ihnen gleich, alle, die auf sie vertrauen. 9 Aber Israel hoffe auf den HERRN! Er ist ihre Hilfe und Schild.

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