Sünde (Teil 2)

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Hallo - schön dass DU da bist, zum Teil 2 des Themas Sünde!

"Ich spüre die Vergebung Gottes nicht." "Ich bin mir nicht sicher ob Gott mir vergeben hat." "Ich fühle keine Erleichterung."

Das sind Sätze, die ich schon von anderen gehört habe und die ich auch selbst schon oft gesagt habe.

Und dann dachte ich mir schon oft, was ist falsch mit mir? Kann ich Gott nicht genug vertrauen? Bin ich es nicht wert? Wie kann ich Jesus Tat runtermachen, indem ich denke, mir wurden meine Sünden nicht vergeben?

„Unser Glaube basiert nicht auf Gefühlen" - das wurde mir schon oft gesagt. Und ich stimme zu, das ist auch nicht so. Aber trotzdem hört man die Geschichten wie sich Menschen freuen und erleichtert sind, weil sie nun mit dem Gewissen leben können; Gott hat ihnen vergeben.

Oft werde ich an Sünden erinnert, die ich Gott schon so oft gestanden habe und fühle mich immer noch schlecht. Ich bin immer noch unsicher, ob die Sünde wirklich in die Tiefe des Meeres geworfen wurde. Obwohl es mir die Bibel doch wortwörtlich so sagt:

Micha 7:19
Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Schuld unter die Füße treten und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.

Es könnte so einfach sein. Gott sichert mir doch zu, dass meine Sünden vergeben sind. Warum zweifle ich?

Ich glaube das Menschen die Sache mit der Sünde sehr unterschiedlich verarbeiten. Ich persönlich war schon bevor ich eine Beziehung zu Jesus hatte, ein Mensch der über Wochen hinweg und länger ein unglaublich schlechtes Gewissen haben konnte, wegen kleinsten Sachen. Ich habe als Kind das weinen angefangen, wenn ich etwas falsches gesagt habe. Ich kann nicht schlafen wegen Lügen, die ich vor zehn Jahren ausgesprochen habe.

Man mag jetzt wenn man das liest vielleicht meinen, wow die Frau hat aber ein tiefes Verständnis von der Sünde. Aber leider ist dem nicht so, denn selbst wenn mich diese Sünden so belasten, kann es sein dass ich am nächsten Tag die nächste begehe. Und ich will das nicht! Ich will das wirklich nicht und doch tu ich es. Gestern bin ich auf den Vers in Römer 7 gestoßen, indem Paulus genau dieses Prinzip erklärt.

Ich liebe diesen Vers auf Englisch ganz besonders, mit den ganzes do do do :D Deshalb füge ich ihn mal auf Deutsch und Englisch ein:

Romans 7:15 / Römer 7:15

I do not understand what I do. For what I want to do I do not do, but what I hate I do.

Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern was ich hasse, das tue ich.

Paulus beschreibt es genauso wie ich mich oft fühle. Ich verstehe überhaupt nicht was ich tue! Ich weiß doch dass es Sünde ist. Ich weiß es ganz genau und ich will es überhaupt nicht tuen! Und doch tue ich es, obwohl ich es hasse.

Dieser Vers zeigt mir viele Dinge. Vor allem aber zeigt er mir, dass wir auch wenn wir in Jesus sind, wenn wir beten und Bibel lesen und Jesus lieben mit ganzen Herzen, immer noch Menschen sind, die eine sündige Natur in sich haben. Und das ist keine Ausrede sodass man sagen kann, "meine Natur ist eben so, also sündige ich."

Es zeigt mir einfach nur dass wir uns so anstrengen müssen und so an uns arbeiten müssen, um nicht zu sündigen. Wenn du sündigst dann denke nicht dass es jetzt vorbei ist und Gott kein Verständnis dafür haben kann. Gott weiß von unserer Natur, er weiß von den Kampf in uns. Und selbst Menschen wie Paulus geht es so.

Wenn du nur schwer von deiner Schuld ablassen kannst, dann siehe es nicht nur als Schwäche. Sei dir bewusst dass es für eine gewisse Zeit auch gut sein kann, ernsthafte Reue zu spüren. Es ist gut dass wir uns der Sündhaftigkeit der Sünde bewusst werden. Es ist wichtig dass wir verstehen, wie schwerwiegend die Sünde wirklich ist und was sie alles anrichten kann, sodass wir sie nicht mehr in unseren Leben haben möchten.

Gott kennt unsere Herzen. Er weiß wie schwer es uns fallen kann, uns selbst zu vergeben, anderen zu vergeben und zu verstehen dass er uns längst vergeben hat.

Ich wünsche dir dass du dir bewusst bist, dass egal wie "groß" die Sünde auch zu erscheinen mag, du immer zu Gott kommen darfst und er nur darauf wartet. Gott will sich mit dir versöhnen.

Und manche Menschen machen die Erfahrung, Gott die Sünden zu gestehen und das Gefühl von Befreiung und Versöhnung zu erleben und das ist wunderschön.

Aber ich glaube es gibt eben auch die Menschen, die vielleicht dieses "Gefühl" oder das Wissen, ihnen wurde jetzt vergeben, nicht sofort bekommen. Bei denen etwas Zeit vergeht und sie sich wirklich mit Gott da durch kämpfen müssen. Das kann viel Ausdauer, Tränen und manchmal vielleicht sogar Verzwieflung mit sich bringen.

Aber es ist gut so. Denn dann merkt man, Gott trägt mich da durch. Gott gibt mich nicht auf, obwohl ich mich selbst schon aufgegeben hätte. Gott zieht mich immer wieder zu sich zurück und will dass wir beide versöhnt sind.

Du arbeitest mit Gott wie in einer Beziehung. Und dann wirst du dir eines Tages sicher sein; Gott hat mir vergeben. Jede einzelne Sünde die ich begannen habe, die ich begehe und begehen werde, ist rein gewaschen durch das Blut von Jesus.

Ich wurde erst letztens daran erinnert, das Heilsgewissheit und Vergebung immer Hand in Hand miteinander gehen. Es ist so wichtig, dass wir wissen uns wurde vergeben. Deshalb gib nicht auf, wenn du dich schwer mit diesen Thema tust. Kehr es nicht einfach unter den Tisch. Arbeite dich mit Gott dadurch.

Bete. Lese die Bibel. Schütte Gott dein Herz aus. Selbst wenn du ihm fünf mal am Tag die gleichen Sünden erzählst und dir immer noch nicht der Vergebung sicher bist - dann erzähl die Sünde eben ein sechstes mal.

Achtung nicht falsch verstehen: Sündenvergebung kann man sich nie verdienen. Ich meine damit nur, dass wenn es ein längerer Prozess bei dir ist die Vergebung anzunehmen, dann gib nicht auf :)

Gott hat dir vergeben. Jesus ist für dich gestorben und hat deine Sünden am Kreuz bezahlt.

Es ist so wichtig dass wir das hören und verinnerlichern. Und Gott wird uns diese Gewissheit bringen - vielleicht nicht sofort aber er wird es tun. Wir werden mit allem was wir haben wissen: Gott hat mich von meinen Sünden befreit.

Sprüche 28:13

Wer seine Missetat leugnet, dem wird's nicht gelingen; wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen.

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