Wieso haben Menschen Angst vor Gott?

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Hey - schön dass DU da bist :) 

Hast du Angst vor Gott? 

Ernste Frage. Viele Menschen haben Angst vor Gott - aus unterschiedlichen Gründen. Ist man ein schlechter Christ, wenn man Angst vor Gott hat? Ist das wirklich so unverständlich? Macht man sich vielleicht sogar schon sündig mit solchen Aussagen, weil man Gott ja indirekt als etwas böses hinstellt? Kränkt man ihn damit? 

Ich gebe zu dass in mir, bei der Vorstellung dass Gott IMMER ALLES sieht, schon öfter mal die Panik ausgebrochen ist. Ich will gar nicht dass er mich immer und überall sieht. Ich will auch gar nicht dass er zu jeder Zeit meine Gedanken lesen kann - es ist mir manchmal unheimlich um ganz ehrlich zu sein. 

"Das Bild der totalen Überwachung und Kontrolle macht den Menschen Angst – und zwar zu Recht, wie ich meine. Wenn andere jeden meiner Schritte kennen, es keinerlei Geheimnisse mehr gibt und alles von mir offen liegt – dann fühle ich mich verletzlich und wehrlos.

Ich habe dann keine Möglichkeit mehr, mich zu entwickeln, sondern stecke fest und bin dem ausgeliefert, was andere mit ihrem Wissen über mich wohl anfangen werden."

-https://www.jugendarbeit.online/dpf_element/der-liebe-gott-sieht-alles-wie-gott-mich-sieht/ CVJM-Westbund, Sandra Thies 

Zudem kommt, das Gott oft wohl immer noch falsch dargestellt wird in unserer Gesellschaft - mir wurde als Kind beigebracht, dass wenn ich in der Kirche war "nun ein gutes Gewissen haben kann." Wie oft habe ich diesen Satz als Kind gehört? ->  "Komm jetzt gehen wir mal wieder in die Kirche, fürs Gute Gewissen." 

Ich habe mir nie sonderlich viel dabei gedacht aber muss man für einen liebenden, guten Gott in die Kirche gehen und sein Gewissen reinigen? Oder steht es eher viel mehr dafür, dass man den strengen Gott in der Kirche endlich mal besänftigen sollte und  deshalb jetzt dahingehen MUSS - ein Muss fürs Gute Gewissen anstatt ein Wollen. Bringt man mit solchen Sätzen Kindern nicht schon ein völlig falsches Bild von Gott bei? Und wenn man länger nicht mehr in der Kirche war und jetzt für ein reines Gewissen da antanzen muss, geht man dann nicht schon innerlich mit dieser leicht angespannten, leicht beschämten Haltung in dieses Gebäude, anstatt mit offenen Herzen? 

Ich weiß noch in meiner Kirche war früher immer ein großes Bild das Gott darstellen sollte- es zeigte ihn enorm mächtig, alt und irgendwie so... überwältigend. Manchmal habe ich immer noch dieses Bild vor Augen und es hat diesen leicht erschreckenden Eindruck auf mich hinterlassen. Es erschien "zu mächtig" - und Gott ist zwar zu mächtig als dass wir es uns vorstellen können aber sicherlich nicht auf die "böse Art", die dieses Bild vermittelt hat (zumindest habe ich es so wahrgenommen.) Ich hoffe dass den Menschen bewusst wird, dass es Auswirkungen haben kann wie wir unseren Mitmenschen Gott beibringen oder wie wir ihn darstellen, wenn auch erst Jahre später.

"Ich halte die Angst vor Gott für eine der schlimmsten aller Ängste. Und da hat die Kirche in der Vergangenheit fleißig mitgeschürt. Die Älteren unter uns können davon ein Lied singen und sicher kein fröhliches. Was für eine rabenschwarze Pädagogik der Angst steckt hinter einem Satz wie diesem: „Gott ist gerecht, weil er das Gute belohnt und das Böse bestraft, wie es ein jeder verdient." – Er steht in einem Katechismus, in einem Glaubenslehrbuch der katholischen Kirche. Ich möchte nicht daran denken, wie viele Menschen durch solche Botschaften Gott mehr gefürchtet haben, als dass sie ihn geliebt haben. Und wie viele Menschen gestorben sind mit dem entsetzlichen Gefühl, einem strafenden Gott in die Hände zu fallen. Was ist schief gegangen, wenn Menschen im Glauben nicht Trost und Halt finden, sondern Angst?" - Michael Broch, https://www.kirche-im-swr.de/?page=beitraege&id=7037 (Ich weiß dass das nicht so die beste Quelle ist, aber der Mann denkt sich hier wohl genau das gleiche wie ich.

"Und wie viele Menschen gestorben sind mit dem entsetzlichen Gefühl, einem strafenden Gott in die Hände zu fallen."  Ich bin mir sicher dass bei vielen Menschen die Angst vor dem Tod verknüpft ist, mit der Angst vor Gott. 

"Wie kann ein liebender Gott erlauben, dass ich für immer und ewig in der Hölle brenne? Ist er wirklich so gütig und gerecht wenn er das zulassen kann?" Ich habe mir diese Fragen auch oft gestellt. Dass ich mir die Hölle mittlerweile nicht mehr als ein Feuer, als ein ewiges Leid und eine nie enden wollende Qual vorstellen muss, ist zumindest schon mal etwas beruhigend. Ihr könnt das mal bei @samonses nachlesen unter: https://www.wattpad.com/950935069-fragen-fragen-die-ewige-h%C3%B6llenqualen/page/2

Da wird das ganze nochmal besser erklärt :) 

Können wir uns wirklich ganz frei fühlen wenn da ständig jemand ist der uns beobachtet? Der alles über uns weiß? Werden wir irgendwann für all das gerichtet was wir tun und nicht tun und denken und sagen? Können wir wirklich frei leben mit all diesen "Regeln"?

Wenn Du erkannt hast, dass Jesus die einzige Antwort auf den Tod ist und nur durch ihn das ewige Leben erreicht werden kann, dann ist Er an Deiner Seite. Dann brauchst Du keine Angst mehr haben davor, dass Du das Falsche tust. Weil Gott weiß, dass Du immer noch Fehler hast, weil Du nicht perfekt bist und es in dieser Welt auch niemals sein werdet. Und weil Gott weiß, dass der, der fällt, und mit Ihm wieder aufsteht, ein Stück stärker geworden ist im Glauben. Aus Fehlern lernen wir und aus dem Wiederaufstehen, nicht aus Angst und dem Stillstand, den die Angst mit sich bringt. Gott hilft uns die Angst zu überwinden. Selbst wenn wir glauben, wir können etwas nicht, wenn Gott sagt, tue dies, dann wird Er uns auch das Vermögen und die Kraft dazu geben, es zu schaffen. Auch wenn wir vielleicht am Anfang erst einmal eine Weile durch die Gegend stolpern und das eine oder andere Mal über ein paar Steine stolpern. Aber auch das hat Gott längst eingeplant, auch wenn Du selbst vielleicht vieles erst Jahre später verstehen wirst. Sei mutig in Deiner Liebe zu Gott, mehr Mut brauchst Du nicht, um mit Gott zu leben und Seinen Weg für Dich zu gehen. In allem anderen wird Er Dir helfen, Dich leiten, Dir zeigen, wo es langgeht in Deinem Leben. - CHRISTEL, http://worte-haben.de/vor-gott-brauchen-wir-keine-angst-zu-haben/

Eine gewisse Ehrfurcht vor Gott zu haben, ist gut - allerdings ist es ein Unterschied ob man sich wegen seiner Angst vor Gott, von dem Glauben und von Jesus abwendet oder ob man einfach nur ehrfürchtig ist. Ich komme mir vor wie ein Heuchler, wenn ich jetzt große Reden verbreite warum die Menschen keine Angst vor Gott haben sollen - weil ich Angst vor Gott habe. Ich gebe es zu, ich habe so einige Tage da habe ich mehr Angst als Liebe übrig. 

Es ist nicht so als würde ich keine Liebe oder Freude empfinden wenn ich an Jesus denken und als würde es mir keinen Frieden geben. Ich würde es nicht hergeben wollen. Und trotzdem geht es mir oft so, dass wenn ich mit Gott rede, mehr an meine Sünden erinnert werde, als an seine Gnade. Ich glaube dass viele Menschen die sich wirklich über einen längeren Zeitraum ernsthafter mit der Bibel auseinander setzen, erst mal das Gefühl haben, ihnen wird jetzt aufgezeigt was für ein furchtbarer Sünder sie doch sind. Es ist vermutlich ein Prozess - aber sollte es soweit kommen, dass man ein negatives Selbstbild entwickelt? 

Das ist es vermutlich was so viele Menschen an Religion stört - sie sehen es als etwas, dass einen lauter Regeln vorgibt, als etwas dass einen einredet ein schlechter Mensch zu sein und einem ein schlechtes Gewissen macht. Und es ärgert mich dass ich auch an einigen Tagen zu diesen Menschen gehöre und vergesse auf die Liebe und Gnade von Jesus zu gucken. 

Ich denke dass es etwas dauert bis man mehr Liebe als Angst spüren kann, auch an den Tagen wo man "so viel Mist gebaut hat", dass man wahrscheinlich nicht so gerne zu Gott kommt. Und zudem kann man anfangen zu prüfen ob es wirklich Gott ist vor dem man da Angst hat oder nicht doch irgendwelche Dinge die man "eingeredet" bekommen hat. Ein ganz ausschlaggebender Punkt ist wohl auch wie man Gott sieht - der Gedanke dass er einen immer beobachtet ist verständlicherweise unheimlich, wenn man ihn als bösen Richter ansieht. 

Ich hoffe für alle Menschen dass sie Gott kennenlernen dürfen so wie er wirklich ist und ihm nach und nach ihre Ängste übergeben können - vielleicht ja sogar die Angst vor Gott selbst. Dass sie so mit der Liebe von ihm erfüllt werden, dass da nicht mehr viel Platz für Angst, Scham oder ein schlechtes Gewissen ist. 

-> Sodass sie wirklich erfahren, wie es sich anfühlt frei zu sein :) 

John 8:36 

So if the Son sets you free, you will be free indeed.

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