Soll ich mich als Frau unterordnen? (Part 1, Einleitung)

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Hallo - schön dass DU da bist :)

Wenn ihr sagt euch interessieren nur die Kernthemen dieses Themas, dürft ihr jetzt gerne zu Teil 2 schalten, denn hier werde ich eher nur eine Einleitung geben, über persönliche Gedanken schreiben und warum mir das ganze so am Herzen liegt. :)

Triggerwarnung - in den folgenden drei Abschnitten erzähle ich von Erfahrungen von mir, wie fremde Männer versucht haben mich anzufassen oder ähnlichen. Solltest du soetwas nicht lesen wollen, dann überspinge bitte, bis Triggerwarnung Ende steht.

Als ich dieses Jahr in Bratislava war und am hellichten Tag durch die Innenstadt zusammen mit einer Freundin gelaufen bin, kam ein Fremder angetrunkener Mann auf mich zu. Ich habe ihm keine Blicke oder sonstiges zugeworfen aber er kam einfach auf mich zu und hat versucht an meine Brust zu fassen. Ich bin im letzten Moment ausgewichen und er ist angetrunken weiter die Straße entlang getorkelt.

Einmal saß ich im Park vor der Arbeit und ich habe bemerkt dass mich ein Typ beobachtet hat. Es war damals Februar und sehr kalt, ich hatte einen dicken Winterschal an, eine Winterjacke und alles was man von mir sah waren meine Hände und mein Gesicht (das füge ich extra ein, falls irgendjemand drauf kommen sollte, dass ich vielleicht extra freizügig rumgelaufen wäre. Selbst wenn es so gewesen sein sollte, ist das übrigens auch kein Grund, für Männer das zu tun, was jetzt im folgenden beschrieben wird). Er kam schließlich zu mir und fragte mich ob neben mir auf der Bank noch frei wäre. Hätte ich ihm verbieten sollen, sich auf eine öffentliche Bank in einen Park zu setzen?

Er setzte sich also zu mir und fragte mich ob ich Lust und Zeit habe zu quatschen. Er war mir irgendwie unangenehm, da er sich sehr nah zu mir gesetzt hatte und ich sagte ich müsste gleich zu Arbeit. Schließlich fragte er mich, ob ich Bock habe mir schnell 100€ zu verdienen.
(Sein Blick und seine Art sagte alles aus darüber wie ich sie mir "verdient" hätte.)

Triggerwarnung Ende

Vielleicht denkt man sich jetzt, ja gut so schlimm ist das ja jetzt nicht. Dafür braucht man keine Triggerwarnung, es ist ja nichts wirkliches passiert...

Doch es ist etwas passiert. Und vielleicht wäre viel mehr passiert, wenn ich mich nicht in einen Park mit lauter Menschen oder einer voll belaufenen Innenstadt am hellichten Tag befunden hätte, sondern an einen Bahnhof allein am Spätabend.

Solche Situationen wie oben beschrieben kennt vermutlich jede Frau. Wir nehmen es in unserer Gesellschaft einfach so hin als wäre es völlig legitim dass Männer so etwas tun.

Wieso gibt es so viele Frauenhäuser, in denen Frauen Schutz vor ihren Männern suchen müssen, die sie schlagen oder sexuell misshandeln? Wieso hören wir ständig von Vergewaltigungen? Warum werden so viele Frauen Opfer von häuslicher Gewalt?

Männer haben keine Ahnung wie es ist, im dunkeln durch die Straßen zu gehen als Frau und den Schlüssel in der Hand zu halten, weil man die lächerliche Vorstellung hat, mit dem kleinen Schlüssel könnte man sich noch schützen.
Sie haben keine Ahnung wie es ist zu überlegen, wie man um 9 Uhr Abends im Winter am sichersten zum Bahnhof kommen soll, wenn es stockdunkel ist, ohne Angst haben zu müssen.
Wie es ist, durch die Straßen zu laufen weil man zu nervös ist um in normalen Tempo zu gehen.
Wie wir über unsere Kleidung nachdenken müssen, weil manche Typen wirklich denken wir würden ihnen eine "Einladung" geben, nur weil das Kleid vielleicht nicht übers Knie geht.
Wie unwohl wir uns fühlen können, wenn wir auf eine gewisse Art und Weise von einer Männergruppe angesehen werden oder uns manchmal sogar nachgerufen wird.

Frauen werden immer als die "Schwächeren" behandelt und dargestellt. Die Geschichte zeigt uns eine Jahrhunderte lange Unterdrückung von Frauen.
Frauen durften erst ab dem Jahr 1918 wählen.
Erst 1957 wurden Mann und Frau im bürgerlichen Recht gleichberechtigt.
Bis 1962 durfte eine Frau ohne die Zustimmung ihres Ehemannes kein einges Konto haben.
Erst 2018 wurde es Frauen in Saudi Arabien erlaubt, ein Auto zu fahren.

Und nach solchen Erfahrungen, Eindrücken und Geschehnissen dieser Welt sag ich euch ganz ehrlich, dass es mir mit solchen Versen, wie den folgenden richtig schlecht ging:

1. Petrus 3:1
Ebenso ihr Frauen, ordnet euch den eigenen Männern unter, damit sie, wenn auch einige dem Wort nicht gehorchen, ohne Wort durch den Wandel der Frauen gewonnen werden,

1. Petrus 3:7
Ihr Männer ebenso, wohnt verständnisvoll mit ihnen zusammen als dem schwächeren, dem weiblichen Gefäß, und gebt ihnen Ehre als solchen, die auch Miterben der Gnade des Lebens sind, damit eure Gebete nicht verhindert werden!

Nicht nur die Gesellschaft sieht uns als die schwächeren an, sondern sogar Gott? Sogar der, der mich schuf, mein eigener Schöpfer, hat mich als das "schwächere Gefäß" gemacht? Und was heißt das überhaupt - Gefäß? Wie so ne Vase die man in die Ecke stellt oder was?
Und warum muss es immer die Frau sein die sich unterordnet? Warum müssen wir wieder die "Schwächeren" sein?!

Auf das alles möchte ich im nachfolgenden eingehen und es würde mich freuen wenn ihr dran bleibt, nach dieser langen "Einleitung" meiner Gedanken. Denn für mich hat es wirklich etwas verändert, in der Art und Weise wie ich meinen Wert sehe und wie ich die Ehe sehe.

Schaltet gerne zum 2. Teil :)
Dabei ist mir ganz wichtig: das ist die Erkenntnis die ich bisher habe, bzw. was ich bisher gelernt habe. Ich bin keine Theologin und bilde mir nicht ein, alles zu verstehen oder richtig auslegen zu können. Prüft bitte immer selbst nach was ich schreibe, ich möchte nichts vermitteln, was nicht wirklich von Gott kommt.

1. Korinther 16:14
Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen!

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