1. Prolog
Der großgewachsene Rothaarige starrte mit großen Augen hinab auf das Bündel in seinen Händen. Er war vollkommen sprachlos, niemand hätte ihm jemals zugetraut Vater zu werden und doch stand er nun hier in einem kleinen Häuschen auf seiner Heimatinsel im West Blue und hielt seine Tochter in den Händen.
„Glückwunsch Käpt'n", brummte sein Vize, der hinter ihm stand und sich gerade eine Zigarette anzünden wollte. „Sag mal, spinnst du?! Absolutes Rauchverbot im Haus und in der Nähe der Kleinen!", zischte ihn die Brünette an und wollte ihm gerade die Zigarette aus der Hand schlagen. Der Schwarzhaarige hob beschwichtigend seine Hände, um sie zu besänftigen und antwortete „Schon gut, ich lass euch dann mal allein", klopfte dem Rothaarigen, der immer noch völlig perplex von dem Anblick seines Kindes war, auf die Schulter und verließ daraufhin das Haus.
Die Braunhaarige hatte sich beruhigt und trat näher. „Wie heißt die Kleine?", fragte der Mann, der sich endlich aus seiner Starre lösen konnte. „Lio", antwortete die zierliche Frau neben ihm, ein Lächeln legte sich auf seine Lippen und er wiederholte leise „Lio." Sein Blick löste sich von seiner Tochter und schaute der Frau neben ihm in die Augen, er seufzte bevor er fragte: „Wie viele Monate sind wir zu spät?"
Die Frau sah ihm an, dass es ihn belastete bei der Geburt seines Kindes nicht anwesend gewesen zu sein. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter bevor sie mit einem warmen Lächeln sprach: „Nur vier Monate, mach dir keinen Kopf darum. Es ist alles positiv verlaufen und sie ist kerngesund", kurzes Schweigen folgte ehe sie weitersprach: „Sie hat übrigens genauso schwarze Augen wie du und ihr Haarflaum geht leicht ins Rötliche. Wie es scheint, hat sie einiges von dir, ich hoffe inständig, dass sie nicht vom Unglück angezogen wird.."
Er hatte ihre letzten Worte nicht mitbekommen und sah wieder mit großen Augen auf das Bündel in seinen Händen „Sie ähnelt mir?", der Brünetten wurde es langsam zu viel „Ja Shanks, sie ähnelt dir", Sie nahm ihm das Bündel aus den Händen, ging zu dem Kinderbett, gab dem Kind noch einen Kuss auf die Stirn und legte es sanft in das Weich aus Kissen und Decken. Ehe sie sich umdrehen konnte, spürte sie seine warmen Arme, die sich um ihre Hüfte legten. Shanks hauchte ihr ein „Ich hab dich vermisst", ins Ohr und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Sie befreite sich aus der Umarmung und drehte sich, um ihm in die Augen zu schauen. „Wie lange werdet ihr diesmal bleiben?", bevor sie die Frage ausgesprochen hatte, wusste sie bereits, dass ihr die Antwort nicht gefallen würde. „Ein paar Tage, vielleicht auch eine Woche, ich will kein Risiko eingehen. Wenn die Marine von eurer Existenz weiß, wird es nur Probleme geben", versuchte er ihr zu erklären, er sah ihr die Enttäuschung an, jedoch gab es mit einem Kind keine andere Chance sie in Sicherheit zu wissen. Er setzte erneut an: „Lina, du weißt es geht nicht anders und.." weiter kam er nicht, sie hielt ihm mit einer Hand den Mund zu „Jaja ich weiß, es ist viel zu gefährlich mit einem Kind auf der Grandline herumzusegeln, aber ich liebe die See genauso sehr wie du es tust. Versprich mir wenigstens, dass du regelmäßig herkommst, ja? Lio soll doch auch ihren wundervollen Vater kennenlernen."
Er legte seine Hand auf ihre und schob sie von seinem Mund, er überlegte nicht lange und antwortete „Natürlich soll sie mich kennenlernen, ich verspreche dir so oft zu kommen, wie mir möglich ist." Sie sahen sich tief in die Augen ehe er sich zu ihr herabbeugte und sie küsste. Der Kuss war voll von Liebe und Sehnsucht, die Sehnsucht nach des jeweils anderen. Wie lange war es her, dass sie sich das letzte Mal küssten? Über ein Jahr musste es her gewesen sein, als sie Lina auf die Insel im West Blue brachten. Ein Jahr voller Sorge und Sehnsucht, umso glücklicher, dass sie nun wieder für einen kurzen Zeitraum vereint waren.
Für einen kurzen Moment lösten sich ihre Lippen und die Brünette brachte hauchend ein „Ich liebe dich," zustande, der Rothaarige antwortete mit einem Lächeln „Und ich dich." Er zog sie mit seinen Armen näher an sich, sie legte ihren Kopf an seine Brust, schloss die Augen und genoss diesen kurzen Moment der Ruhe. „Du Lina?", „Mhhh", mehr brachte die Frau an seiner Brust nicht zustande, er musste schmunzeln, denn er konnte sich schon ihre Reaktion ausmachen, die gleich auf seine Worte folgen würde. „Wir müssen das übrigens feiern!", ungläubig wich sie etwas zurück und hob ihren Kopf und sah ihn säuerlich an. „Hey, guck nicht so, diesmal gibt es sogar einen Grund zum Feiern!", sie schlug ihm sachte mit der Faust auf die Brust „Dass du an nichts anderes denken kannst, du hast dich kein Stück geändert!"
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Immer der Freiheit entgegen
FanfictionEinen überfürsorglichen Säufer-daddy zu haben, ist gar nicht so schlecht, wie es vielleicht klingen mag. Okay, um ehrlich zu sein, klingt es tatsächlich gar nicht so toll. Wenn mit besagtem Säufer allerdings Shanks gemeint ist, wirkt die Sache doch...