Alte Freunde

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32. Alte Freunde

Nachdem sie mit ihrem Vater gesprochen hatte, gab es einige Dinge zu klären. Hauptsächlich ging es darum, über welche Route sie fahren sollten und was alles an Vorbereitungen notwendig war. Nachdem sie alles geplant hatten, verließen sie die Winterinsel Nubieve und machten sich in Richtung erste Hälfte. Fast den ganzen Weg über, kamen ihnen keine Schiffe entgegen und so verblieb, was das anging, die Fahrt ruhig. Des Öfteren gerieten sie in einen Sturm, seien es riesige Eisbrocken, die vom Himmel fielen oder aber auch ein unbändbares Gewitter. Lio hatte sich zu dieser Zeit immer unter Deck begeben, etwas ähnliches wie vor einem Jahr wollte sie nicht noch einmal erleben.

Wieder auf Lilsol stockten sie die Vorräte auf und warteten auf die Beschichtung des Schiffes. Es dauerte nicht mehr lange und sie würde wieder auf der Fischmenscheninsel sein. Sie könnte die Prinzessin und auch die Prinzen wiedersehen. Darüber freute sie sich ungemein, denn nach diesem sehr abwechslungsreichen Jahr, war sie gespannt darauf, was bei ihnen passiert war. Ob sie abends wieder in einer gemütlichen Runde saßen und über alles sprachen? Lio freute sich ungemein über diese Vorstellung.

Als das gecoatete Schiff unter der Wasseroberfläche verschwand, begannen die Augen des Mädchens zu glitzern. Sie hatte es zwar schon einmal gesehen, doch es sah einfach so wunderschön aus, vor allem jetzt, wo es noch hell war. Der Weg zur Fischmenscheninsel verlief ruhiger als die Hinfahrt von der anderen Seite. Die junge Piratin hatte mit ihrem Vater gesprochen und konnte einen Aufenthalt von mehreren Tagen ausmachen, wenn nicht sogar länger. Shanks hatte natürlich nichts dagegen seine Tochter länger bei sich zu behalten, außerdem gab es auf der Insel unglaublich guten Sake. Als sie den Haupteingang passierten, konnte die Rothaarige vor all der Vorfreude nicht mehr still sitzenbleiben. Sie lief von der einen Seite zur anderen Seite des Schiffes und strahlte. Shanks sah gern, wie glücklich sie war.

Sie legten an und eine kleine Gruppe an Wachen stand am Rand und wartete wohl auf sie. Lio war die Erste, die vom Schiff sprang und zu ihnen ging. Misstrauisch wurde sie von den Fischmenschen angeschaut. „Hallo!", sagte das Mädchen übereifrig „Könntet ihr mich zu der Prinzessin und den Prinzen bringen?" fragte sie, doch erhielt keine Antwort. Einer von ihnen meldete sich zu Wort: „Wir würden gern den Captain sprechen", „Hier", hörte sie die Stimme ihres Vaters hinter sich.

Er war auf sie zugekommen und blieb neben seiner Tochter stehen, seine Gesichtszüge waren angespannt und die Piratin wusste nicht, weshalb die Stimmung so seltsam war. Als sie mit Whitebeard angekommen war, hatte man sie mit offenen Armen begrüßt, doch mit Shanks hatten sie wohl ein Problem. „Wie lange werdet ihr bleiben?", fragte die Wache, „Nicht länger als zwei Wochen", beantwortete der Piratenkaiser. Der Fischmensch schien nicht zufrieden mit dieser Antwort zu sein „Ihr wollt doch sicherlich zur ersten Hälfte. Warum bleibt ihr dann so lang?", Lio verstand diese Unfreundlichkeit nicht, sagte aber noch nichts. „Weil wir so lange bleiben wollen", gab der Rothaarige nur zurück. Sein Gegenüber verzog seine Augen zu Schlitzen „Das ist das Schutzgebiet von Whitebeard, vergiss das nicht, Roter", die Gruppe verschwand und das Mädchen sah ihnen irritiert hinterher.

„Nicht so freundlich, wie sie euch damals begrüßt hatten, oder?" fragte der Piratencaptain und seine Tochter sah ihn an, er grinste inzwischen wieder. Sie nickte „Da waren sie ganz anders.. Und eigentlich wollte ich doch zu Shirahoshi und den Anderen", sagte sie schmollend. Er legte ihr seine Hand auf die Schulter „Keine Sorge, du wirst sie sehen", ein paar der Anderen kamen nun ebenfalls von der Red Force. „Captain, wir gehen die Vorräte besorgen", dieser nickte und sagte: „Vergesst nicht eine Extra-Ladung Sake mitzunehmen", das Mädchen grinste, ihr Vater dachte aber auch wirklich nur ausschließlich an Sake.

„Du kennst dich hier aus, oder?", erkundigte der Rothaarige sich und zur Antwort gab sie ein Nicken. „Dann kann ich dich ja alleinlassen. Hier, nimm", er reichte ihr einen Beutel und eine kleine Teleschnecke. „Wenn etwas ist, ruf einfach an", „Ja mach ich, danke", der Mann zog sein Kind an sich. Lio hatte zwar nichts dagegen, doch machte ihr Vater das ständig. Immer wenn sie sich für eine gewisse Zeit trennten, verabschiedete er sich derart bei ihr. Er schien wohl immer noch die Angst zu haben, sie wieder verlieren zu können.

Immer der Freiheit entgegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt