34. Geburtstag 2.1
Die kommenden Tage hatte Lio im Palast verbracht, doch schien es ihr als unangemessen, ständig dort zu sein. So hatte sie vor, immer abwechselnd mal auf dem Schiff ihres Vaters zu schlafen oder aber bei Shirahoshi im Turm. Diese Nacht hatte sie auf der Red Force verbracht, den Abend zuvor hatte sie sich sehr früh ins Bett begeben, um den feiergeilen Männern aus dem Weg zu gehen. Wie sie sich bereits gedacht hatte, wollten sie mit ihr reinfeiern, doch war ihr nicht danach und so hatte sie sich recht früh von den Männern verabschiedet und war ins Bett gegangen. Nicht allzu lang dauerte es und sie war in das Reich der Träume verschwunden, darüber war sie auch sehr froh. Sie konnte sich bereits denken, dass ihr Vater irgendetwas total verrücktes geplant hatte und sie wollte deshalb die Ruhe vor dem Sturm genießen.
Nach einer erstaunlich ruhigen Nacht, war sie aufgewacht und realisierte, dass sie nun 16 Jahre alt war. Zurückblickend betrachtet, hatte sie schon einiges in ihrem Leben erlebt. Seit dem Tod ihrer Mutter war so einiges ins Rollen gekommen und sie wusste jeden Tag zu schätzen. Sie hatte eine wundervolle Crew kennengelernt, die immer für sie da war und sich sorglich um sie kümmerte. Mit ihnen hatte sie soviel erlebt und neue Menschen kennengelernt und Freundschaften geschlossen. Nach all den von Hass verseuchten Gedanken an ihren Vater, hatte sie seine Beweggründe und auch sein wahres Ich kennen und zu schätzen gelernt. Auch seine Crew war ihr mehr als nur ein wenig ans Herz gewachsen. All ihr Leid schien ein Ende zu haben und doch fühlte sie diese Leere, die ihre Mutter hinterlassen hatte. Es tat weh, wenn sie daran zurückdachte, doch nicht an sie zu denken, wäre ein Schande. Niemals würde sie ihre Mutter vergessen, solange sie noch in ihren Gedanken und ihrem Herzen war, würde sie immer weiterleben.
Die Rothaarige hatte sich gerade aufgerichtet, da hörte sie das Klingeln ihrer Teleschnecke. „Marco", sagte sie leise, sprang dabei überschwänglich aus dem Bett und setzte sich an den Schreibtisch. Kurz nach dem Abnehmen hörte sie unverständliches Gebrabbel auf der anderen Leitung, sie waren wohl am Diskutieren oder doch am Streiten?
Sie hörte die Stimme der Kommandantin Haruta: „Wir werden für sie singen, wenn sie ran geht!", „Du wirst allein singen", hörte sie ihren Kommandanten sagen. Darauf kam eine Antwort von Thatch: „Du musst ja nicht singen, wir werden aber!", es war ein ewiges Hin und Her. Lio konnte sich zu gut vorstellen, wie sie alle vor der Teleschnecke standen und sich wegen solchen Banalitäten stritten. Sie würde sogar behaupten, dass Marco gerade die Arme vor der Brust verschränkt hatte und die anderen Anwesenden grimmig anschaute.
Die Vorstellung brachte sie zum Lachen und sofort verstummte das Gerede. „Los jetzt!", sagte Haruta und schon begannen sie zu singen. Das Mädchen grinste die Teleschnecke an und wurde immer noch nicht das Bild los, wie der blonde Kommandant wohl gerade aussehen musste.
Nachdem sie endlich fertig gesungen hatten, gratulierten sie ihr noch so, wobei es ein ziemliches Durcheinander war. Aber das kannte sie ja nicht anders von diesem verrückten Haufen. Die meisten waren ihre Worte losgeworden und daraufhin verschwunden, wenn sie richtig mitbekommen hatte, waren nur noch wenige da, darunter Marco und Thatch. Ersterer richtete endlich das Wort an sie: „Hast du das Paket aufgemacht?", verwundert sah sie die Teleschnecke an. Sie hätte sich am liebsten gegen die Stirn gehauen, das war also mit dem richtigen Zeitpunkt gemeint.
„Ich schätze, das heißt nein", hörte sie die Stimme des vierten Kommandanten. Ohne darauf einzugehen, griff sie nach dem Päckchen, welches in unmittelbarer Nähe auf dem Schreibtisch lag. Sie zog an dem dünnen Faden und löste das Papier. Zum Vorschein kam eine einfache Holzkiste, die mit einem Verschluss geschlossen war. Sie hob den Deckel der Kiste und lugte hinein. Unmengen an Bilder waren darin zu sehen. Bilder von den Whitebeardpiraten, wie sie trainierten, wie sie feierten und auch ein Bild von der Steckbriefwand im Trainingsraum. Ihr Steckbrief hing nun auch dort und es machte sie unglaublich stolz, das zu sehen. Sie blätterte durch die Bilder und lächelte breit, so viel Zeit war vergangen und sie vermisste die Crew einfach so sehr. Umso glücklicher war sie, dass sie nun Bilder von der verstrichenen Zeit ohne sie bekommen hatte. Es würde nicht mehr lange dauern und sie wären wieder beisammen.
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Immer der Freiheit entgegen
FanfictionEinen überfürsorglichen Säufer-daddy zu haben, ist gar nicht so schlecht, wie es vielleicht klingen mag. Okay, um ehrlich zu sein, klingt es tatsächlich gar nicht so toll. Wenn mit besagtem Säufer allerdings Shanks gemeint ist, wirkt die Sache doch...