Der Optimist in dir

1.8K 95 4
                                    

Erst mal großes Entschuldigung dafür, dass es so lange gedauert hat. Bin derzeit etwas im Stress, Umzug und solche Dinge.

Aber trotzdem hoffe ich, ihr hattet ein schönes Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr! :)

Und jetzt ganz viel Spaß mit dem Kapitel!

Kapitel 61: Der Optimist in dir

Sie schaute ihm mit einem wehleidigen Lächeln hinterher, als er die Tür von außen schloss. Vor einer halben Stunde war er hier aufgetaucht, hatte ihr eine warme Suppe gebracht und sich bis eben mit ihr unterhalten. Er wäre noch länger geblieben, doch Lio wollte nicht der Grund sein, weshalb das Abendessen auf sich warten ließ. Dafür überkam sie eine gähnende Langeweile, die über ihr einzuschlagen drohte. Besonders gut ging es ihr nicht, aber etwas anderes hatte sie auch nicht erwartet. Der ständige Wechsel von ‚ihr war kalt' zu ‚ihr war warm' machte es auch nicht besser.

Lio zog die Decke bis zur Nase und kuschelte sich in ihre Kissen. Es waren inzwischen drei Tage seit ihrem Streit vergangen und noch hatten sie nicht miteinander gesprochen. An einem Abend stritten sie, an den darauffolgenden Tag konnte sie sich fast nicht erinnern, zumal sie nur geschlafen und sich völlig schlecht gefühlt hatte. Inzwischen ging es ihr körperlich schon etwas besser, nicht gerade gesund und rosig, aber immerhin nicht mehr ganz so kränklich. Dafür schwirrten zu viele Fragen durch ihren Kopf: War sie zu hart zu ihm? Sollte sie sich bei ihm entschuldigen? Warum sah er nicht nach ihr, obwohl es ihr schlecht ging? War es ihm egal? Hatte sie es sich mit ihm verscherzt?

Sie verzog den Mund und zog die Decke noch enger an ihren Körper. An so etwas durfte sie gar nicht denken. Trotzdem fragte sie sich, was er gerade tat und ob er an sie dachte..

~*~

„Ace!", rief der Brünette mit einem freundlichen Lächeln und winkte den verwirrt dreinschauenden Schwarzhaarigen zu sich an den Kommandantentisch. Stutzig lief er auf den Smutje zu, der auf einen freien Platz auf der Bank deutete. „Setz dich doch", sagte Thatch und setzte sich selbst ohne eine Reaktion abzuwarten. Unschlüssig sah Ace von dem Kommandanten zu den anderen, die mit Essen beschäftigt waren und ihm nur wenig Aufmerksamkeit schenkten. Der Rookie grübelte, was der Grund dafür war hier zu sitzen. Eine Falte hatte sich zwischen seinen Augenbrauen gebildet und stirnrunzelnd zerbrach er sich den Kopf, kam aber zu keiner Erklärung. „Hör auf Löcher in die Luft zu starren und setz dich endlich", kam es schlicht von Marco, der ihn aus seiner Starre gelöst hatte.

Immer noch unsicher setzte er sich schließlich neben Thatch und fragte sich, was das alles zu bedeuten hatte. „Ich dachte mir, da du ohnehin bald Kommandant sein wirst, kannst du dich schon mal zu uns setzen", erklärte der Smutje mit einem Lächeln und bediente sich dann an dem Abendessen.

Ace erwiderte nichts darauf und sah stumm auf den leeren Teller vor sich. Was sollte er auch großartig darauf antworten? Er wusste doch nicht einmal, ob er das Angebot wirklich annehmen sollte. Leise seufzte die Feuerfaust und bediente sich nur mäßig an dem Essen.

Das Essen verlief ruhig und wie Tage zuvor, aß Ace eindeutig weniger als sonst. Der Streit mit Lio ging ihm wohl ziemlich auf den Magen, das hatte nicht nur Thatch bemerkt.

Als Ace den Smutje sah, wie er zur Kombüse lief, machte er selbst einen Schritt in diese Richtung. Weit kam er aber nicht, denn hatte der erste Kommandant ihm an die Schulter gefasst und deutete auf den Ausgang. Misstrauisch sah er den Blonden an, der ihn mit völlig gleichgültiger Mine betrachtete. Der Vize setzte sich in Bewegung und unschlüssig folgte Ace ihm. Bisher hatte er sich noch kein wirkliches Bild von dem Kommandant gemacht, wusste gar nicht, wie er ihn einschätzen sollte. Dass er Lios Kommandant war und sie sich öfter mit ihm stritt, war ihm allerdings nicht entgangen. Trotzdem verstanden sie sich gut und wie es schien, kannte Marco sie wohl besser, als Ace es von sich behaupten konnte. Was der Blonde nun aber von ihm wollte, konnte er sich nicht denken.

Immer der Freiheit entgegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt