50. Besenschwinger
Die Strafe war leicht. Sieben Tage, Trainingsräume, putzen. Klingt doch gar nicht so anspruchsvoll, oder? Sag das mal einer Ace.
Lio beobachtete den Schwarzhaarigen, wie er mit Wischmopp und Eimer durch den Gang stolperte. Sehr unhandlich hielt er den Mopp fest, eckte immer wieder irgendwo gegen und so langsam verlor die Rothaarige die Geduld. Mit verschränkten Armen stand sie an der Tür zum ersten Raum, den es zu putzen galt. Ihr Blick war argwöhnisch auf den Piraten gerichtet, der schon jetzt ein wenig überfordert wirkte. Als er dann endlich in Reichweite war, nahm sie ihm umgehend die zwei Sachen ab und stellte sie neben den Utensilien, die sie selbst bereits geholt hatte. Verlegen kratze Ace sich am Hinterkopf und sah unsicher durch die Gegend.
Mit einem Seufzen machte Lio sich daran sämtliche Oberflächen zu reinigen, wobei Ace nur daneben stand und nicht wusste, was er zu tun hatte. Dabei beobachtete er das Mädchen, wie es ohne zu zögern drauf los geputzt hatte. „Ehm..", kam es ihm über die Lippen und bekam von der Jüngeren einen Besen in die Hand gedrückt. Ohne weitere Erklärungen machte sie mit ihrer Arbeit weiter, wobei der Schwarzhaarige auf den Stil in seinen Hand schaute und versuchte herauszufinden, wie er damit umzugehen hatte.
Unbeirrt hatte sie mit ihrer Arbeit weitergemacht, wusste inzwischen sehr gut, was alles zu erledigen war. Die unzähligen Strafarbeiten, die sie bereits absolvieren musste, könnte sie mittlerweile sogar im Schlaf ausführen. Da sie immer noch keine Regung von ihrem Mitgenossen wahrnahm, drehte sie sich zu ihm und erblickte Ace, wie er auf den Besen schaute, als würde er versuchen herauszufinden, wie dieser zu benutzen war. Dass er vielleicht nicht so oft geputzt hatte, würde sie ja noch verstehen, aber dass er nicht wusste, wie man einen Besen zu schwingen hat, war doch schon etwas ungewöhnlich.
„Du putzt nicht so oft", stellte sie fest und warf den Lappen in den Putzeimer zurück. Dabei trat sie näher und nahm ihm den Besen ab. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und gestand: „Ehrlich gesagt, nie", „Merkt man gar nicht", kommentierte sie und erklärte ihm daraufhin, was er zu machen hatte. Einige Stellen fegte sie sauber und meinte dann: „Den Rest kannst du machen, ich geh schon mal in den nächsten Raum. Wenn du fertig bist, sag einfach Bescheid." Die Rothaarige gab den Besen wieder ab und ging mit Putzeimer aus dem Raum raus. Kurz bevor sie ihn allein zurückließ, sagte sie: „Wenn etwas ist, frag."
Ace dagegen sah ihr leicht verzweifelt hinterher. Klar wusste er, wie man einen Besen schwang, aber selbst hatte er nie wirklich die Ehre dazu gehabt. Aber so schwer hatte es doch gar nicht ausgesehen und er war sich sicher, dass er die Aufgabe erledigen könnte. Wie sie zuvor, fegte er den Dreck auf eine Stelle und war immer darauf bedacht, gleichmäßige Bahnen zu ziehen. Hochkonzentriert schwang er den Besen und grinste zufrieden, als er endlich alles auf einem Haufen hatte. Kurz danach ging er einen Raum weiter, um der Rothaarigen Bescheid zu geben, dass er damit fertig war. Allerdings hatte er dafür so lange gebraucht, dass sie inzwischen nicht nur einen Raum weiter war, sondern ganze vier.
„Lio?", sprach er sie an, als er sie endlich gefunden hatte. Ohne den Blick auf ihn zu richten, hatte sie weitergemacht und gab mit einem „Mh" zum Verständnis, dass sie ihm zuhörte. „Ich wäre dann mit dem Ersten fertig", erklärte er und sah, wie sie wie zuvor den Lappen in den Eimer warf und dann zu ihm trat. Gemeinsam gingen sie zum ersten Raum und sie erklärte ihm, was als nächstes zu tun war. Vorerst den Dreck aufkehren und danach wischen. „Bekommst du hin oder? Ich helf dir, sobald ich fertig bin", hatte sie ihm knapp gesagt und war schon wieder verschwunden, weshalb er wieder auf sich allein gestellt war. Putzen war absolut nicht seins..
Nachdem er den ersten Raum gewischt und ihn damit beinahe vollständig unter Wasser gesetzt hatte, war auch Lio fertig und übernahm die Arbeit mit dem Fegen. Die Feuerfaust verrichtete die Arbeit so gut er eben konnte und ließ sich die Zeit, die für ihn notwendig war. Derweil huschte das Mädchen durch jeden Raum und wollte, nachdem sie mit allen durch war, einige Gegenstände bereits zurückbringen. Womit sie allerdings nicht gerechnet hatte, war die riesige Pfütze, die sich auf dem Gang gesammelt hatte.
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Immer der Freiheit entgegen
FanfictionEinen überfürsorglichen Säufer-daddy zu haben, ist gar nicht so schlecht, wie es vielleicht klingen mag. Okay, um ehrlich zu sein, klingt es tatsächlich gar nicht so toll. Wenn mit besagtem Säufer allerdings Shanks gemeint ist, wirkt die Sache doch...