14. Können wir Pudding essen?
Es war mitten in der Nacht und die Rothaarige konnte einfach nicht schlafen. Sie war derzeit immer noch auf der Krankenstation, obwohl sie sich inzwischen erholt hatte. Es war eine Woche seit dem Kampf vergangen, doch dieser komische Kauz von Arzt hatte ihr absolute Ruhe verordnet. Doch jetzt schlief er wahrscheinlich, also könnte sie ja mal an Deck gehen, etwas frische Luft schnappen und ihren Kopf frei kriegen.
Als das junge Mädchen an Deck trat, wurde sie direkt von der Nachtwache entdeckt. Sein Kamerad, der ebenfalls für die Wache zuständig war, schlief tief und fest, typisch für ihn. Er blickte der Rothaarigen hinterher, welche zum Bug ging. Lio setzte sich auf den Kopf des Wals und schloss die Augen, sie atmete die kühle Seeluft ein und hörte auf das gleichmäßige Rauschen. Es war wie früher, als sie noch zu Hause war. Sie öffnete ihre Augen und blickte hinauf in den Himmel, einige Wolken verdeckten den sonst so klaren Himmel und sie genoss die Ruhe. Sie musste an die letzten vergangenen Tage denken. Sie durfte ihr Zimmer nicht verlassen und deswegen brachte Thatch ihr immer wieder Essen und besuchte sie, wenn er Zeit hatte. Ihr war so unendlich langweilig und sie versuchte sich immer wieder raus zu schleichen, doch entweder erwischte Tom sie direkt oder sie wurde von den Anderen zurück ins Bett verfrachtet. Der vierte Kommandant verhielt sich ihr gegenüber genauso nett wie am ersten Tag, er hatte ihr sogar gesagt, wie verblüffend ihr Kampfstil war. Sie hatte ihm erzählt, wie sie jeden Tag trainiert hatte und dass sie unbedingt stärker werden wollte. Er hatte wirklich keinen Zweifel mehr daran, dass sie eine großartige Piratin werden würde.
Die Zwölfjährige legte sich auf den Rücken und verschränkte die Hände hinter dem Kopf, sie blickte die Sterne an und dachte an ihre Mutter. Wo sie jetzt wohl war? Hoffentlich ging es ihr gut. Ihre Gedanken schweiften weiter, sie überlegte sich, wie es wohl mit ihr weitergehen würde. Thatch hatte ihr erzählt, dass sie morgen an einer Insel vorbeikommen würden, dort sollten die Vorräte aufgestockt werden, doch hatte er ihr nicht gesagt, dass man sie dort absetzen würde. Würden die Whitebeardpiraten sie etwa mitnehmen? Wollte sie das überhaupt? Sie dachte gründlich über ihre Optionen nach, sonderlich viele gab es da nicht. Entweder man würde sie auf einer Insel zurücklassen oder aber bei sich behalten und weiter über die Meere ziehen. Einsam auf einer fremden Insel sein, wollte sie nicht, zurück nach Hause wollte sie ehrlich gesagt auch nicht, viel zu stark erinnerte sie alles an ihre Mutter. Also doch hier bleiben, aber wollte sie das? Wollte sie nicht mal eines Tages Piratencaptain einer Crew sein? Sie hatte doch schon damals alles geplant, ein wunderschönes Schiff, einen Smutje, einen Navigator..
Die Rothaarige seufzte. Wie sollte sie das jetzt mit zwölf alles schaffen? Sie war immer noch nicht stark genug und ihre Mutter hatte ihr ausdrücklich gesagt, dass sie erst losziehen dürfte, wenn sie stark genug war. Klar, im Moment war sie auch auf der Grandline, aber sie war nicht auf sich allein gestellt, eine riesige Bande von 16 Division war ständig einsatzbereit. Selbst jetzt tief in der Nacht, in der fast jeder schlief, wusste sie, dass sich zwei Piraten im Krähennest befanden. Sie wusste es, da immer jemand Wache halten musste. Lio war nur irritiert, dass man sie nicht direkt wieder unter Deck geschickt hatte, schließlich hielt sich jeder an die Anweisungen vom Schiffsarzt, niemand hatte das Bedürfnis sich mit ihm anlegen.
Sie hing noch ein Weilchen in ihren Gedanken und ging irgendwann wieder unter Deck, auf direktem Wege zu ihrem Bett, mittlerweile war sie sogar müde.
Der Pirat hatte gesehen, wie sie wieder verschwand, war doch irritiert darüber, da er dachte, sie wäre eingeschlafen. Er hatte gehört, dass sie gegen den Kommandanten der vierten Division gekämpft und sogar gesiegt hatte. Anfang konnte er den Worten keinen Glauben schenken, er hatte das Mädchen doch gesehen. Winzig, zerbrechlich, schwach, wie sollte sie es schaffen einen erwachsenen Mann zu besiegen? Doch Thatch hatte zugestimmt, selbst Marco sagte, dass sie es geschafft hatte.
DU LIEST GERADE
Immer der Freiheit entgegen
FanfictionEinen überfürsorglichen Säufer-daddy zu haben, ist gar nicht so schlecht, wie es vielleicht klingen mag. Okay, um ehrlich zu sein, klingt es tatsächlich gar nicht so toll. Wenn mit besagtem Säufer allerdings Shanks gemeint ist, wirkt die Sache doch...