Unfug

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49. Unfug

„Land in Sicht!", rief der Pirat, der aus seinem Ausguck die kleine aber doch sichtbare Silhouette am Horizont entdeckt hatte. Erfreut lächelten die Piraten, die die Worte ihres Kameraden verstanden hatten. Endlich war es wieder soweit, endlich würden sie wieder einen Fuß an Land setzen und sich reichlich in einer Bar betrinken können.

Der Vize der Bande betrachtete nachdenklich die Insel, die in weiter Ferne vor sich hin existierte. Was konnte es für eine Insel sein? Er suchte Rat bei dem Steuermann.

„Du weißt sicherlich, welche Insel das dort drüben ist", stellte der Blonde fest und musterte den Mann, der kurzzeitig schwieg und dann stumm grübelte. Er kratzte sich seinen Bart und meinte dann: „Es müsste Wheroisland sein. Eine wirklich schöne Herbstinsel. Wenn ich mich nicht irre, befindet sich dort eine Marinebasis." Konnte es dann wahr sein? Innerlich seufzte der erste Kommandant auf. Kaum erreichten sie eine Insel, war diese von der Marine belegt und einen Streit anfangen, wollten die Piraten nicht zwingend. Was nur schlussfolgern ließ, dass der Aufenthalt dort recht kurz ausfallen müsste und der Barbesuch fürs Erste komplett gestrichen war.

Wenig begeistert wandte Marco sich zu seinem Vater, der wie ihm üblich im Thron saß und dabei einen tiefen Schluck aus seiner Flasche nahm. „Vater", begann der Blonde und war schließlich vollständig vor Angesprochenem stehengeblieben. Dieser sah nur zu seinem Sohn, den er zuvor mit seinem Steuermann hat reden sehen. Er sagte dafür nichts und wartete die Worte ab, die Marco, auch unabhängig seiner Reaktion aussprechen würde. „Dort befindet sich Wheroisland, auf der unglücklicherweise auch eine Marinebasis stationiert ist", der Kommandant musste nicht mal weitersprechen, denn hatte Whitebeard bereits verstanden. Marine bedeutete in den meisten Fällen etwas Abwechslung und Spaß, doch sollten sie sich zurücknehmen, wenn sie eine Insel betraten, die unter dem Schutz der Marine stand, ob gleich sie nichts Böses im Sinn hatten. Erledigt hatte sich damit leider auch, den Männern einen Abend der Entspannung in einer Bar zu gönnen. Etwas anderes blieb ihnen nicht übrig, als zumindest die Vorräte aufzustocken und weiterzureisen.

So stand nun Marco die wundervolle Aufgabe, der Crew zu erklären, dass ein Halt auf der Insel nicht möglich war, auch wenn sich ein jeder von ihnen danach sehnte. Der Beschluss stand fest. Die Moby Dick sollte so versteckt, wie es nur möglich war, an einem unbewohnten Teil der Insel vor Anker liegen. Die Tatsache, dass das Schiff monströs groß war, erschwerte das Versteckspiel doch sehr, weshalb die Erledigungen so schnell wie möglich hinter sich gebracht werden sollten. Auch wenn es den alten Hünen störte, sich derartig vor der Marine zu verschanzen, bestand sein Vize darauf. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie einen Angriff gewinnen würden, war sehr hoch. Doch sollte man auf die Inselbewohner Rücksicht nehmen und sie nicht in einen vermeidbaren Angriff involvieren. Trotz der guten Gründe war es dem Piratenkaiser alles andere als recht, wegen solch einer Kleinigkeit, so große Sicherheitsmaßnahmen einzuleiten. Doch überließ er alles seinem Vizen, der die Sache aus anderen Winkeln betrachtete. Ehre und Stolz standen sehr weit oben auf der Liste eines Piraten, doch wozu sollte man unnötig Aufruhr veranstalten, wenn es doch auch anders möglich war.

Es verstrich einige Zeit, ehe sie der Insel nah genug waren. In den vergangenen Minuten wurde alles vorab besprochen, damit jeder alles so zeitig wie nur möglich erledigen konnte. So hatte jeder eine Aufgabe zugeteilt bekommen, wobei die Restlichen auf dem Schiff blieben, um es im Fall eines Rückzugs möglichst schnell in Bewegung zu setzen. Die ersten zwei Divisionen waren unter Marcos Kommando daraufhingewiesen worden, dass ihre Einheit für Nahrungsvorräte zuständig waren. Drei und vier sollten sich um sämtliche andere Dinge kümmern, die unter anderem auch Austauschmaterialien beinhalteten. Zudem waren noch einige Werkzeuge von Nöten, die es ebenfalls von der dritten und vierten Division zu besorgen galt.

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