Verarsch mich nicht!

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44. Verarsch mich nicht!

Es war schon eine Woche vergangen und die Piraten hatten sich dazu entschlossen, endlich dem Samurai hinterher zu reisen. Der Captain der Bande freute sich bereits unheimlich auf das Treffen mit dem hitzköpfigen Rookie. Er war gespannt darauf, wie der Kampf gegen diesen und Jimbei verlaufen war und wie die Feuerfaust wohl darauf reagieren würde, dass seine Bande und er den Whitebeards beitreten sollten.

Als das Schiff losfuhr, befand Lio sich unter Deck in ihrer Kajüte und lag erschöpft auf ihrem Bett. Sie war ausgelaugt, wobei sie rein körperlich betrachtet fast wieder topfit war. Durch den Kampf mit Vista hatte sie nicht wenige Schnittwunden davon tragen müssen, doch verheilten sie recht schnell und gut, weshalb es auch nicht mehr von Nöten war, Verbände zum Schutz zu tragen. Der Grund weshalb sie so erschöpft war, war allerdings ein Anderer.

Seit einem längeren Gespräch mit dem fünften Kommandanten, hatten sie festgelegt, das Training mehr auf Fernangriffe auszulegen. Fürs Erste sollte sie sich schneller auf die Aura ihres Gegenübers konzentrieren, damit sie zumindest mithilfe des Hakis Angriffe voraussehen konnte. Dazu hatte sie immer wieder versucht, ihre Kameraden untereinander zu unterscheiden und deren Aura festzulegen. Zusätzlich sollte sie üben, ihr Schwert mit Haki zu verstärken und den Angriff über die Luft zu übertragen. Allerdings klappte es in den meisten Fällen leider nicht und raubte ihr stattdessen Unmengen an Kraft. Was schließlich auch der Grund war, weshalb sie nun so erschlagen in ihrem Bett lag.

Die Rothaarige bemerkte, wie das Schiff losgefahren war, ließ dennoch ihre Augen geschlossen. Sie dachte an die Tage zuvor. Nach dem doch recht erfolgreichen Kampf gegen Vista, hatte sie endlich Shanks angerufen. Seit sie sich das letzte Mal gesehen und gesprochen hatten, waren nicht einmal zwei Wochen vergangen und doch vermissten sie sich beide gleich stark. Es tat gut sich mit ihm auszutauschen und ihm auch davon zu berichten, was bisher ohne ihn passiert war. Ebenfalls sprach sie stolz von ihrem Kampf gegen den Zylinderträger und ihrem ersten geglückten Fernangriff. Darauf jubelte ihr Vater stolz und stellte zufrieden fest, dass sein Kind doch wirklich unsagbares Talent hatte, welches es unscheinbar von ihm geerbt haben musste. Von dem Piratenkaiser hatte sie ebenfalls erfahren, dass er ein interessantes Gespräch mit dem Rookie geführt haben soll. Allerdings hatte er ihr keine wirklichen Informationen über den Jungen gegeben, schließlich sollte sie sich ein eigenes Bild von der Feuerfaust machen.

Ihr Magen grummelte und ließ sie seufzen. Sie schlug ihre Augen auf und sah an die Decke ihrer Kajüte. Sollte sie nun aufstehen und in der Kombüse nach etwas Essbarem suchen oder doch einfach liegen bleiben und warten bis es offiziell Mittagessen geben würde? Die Uhr zeigte zwölf, im Normalfall müsste Thatch bereits am Werkeln sein. Langsam erhob sie sich und setzte sich an den Rand ihres Bettes. Schlapp stand sie auf und zog sich ihre Sandalen an.

Gemächlich schlenderte sie durch die Gänge der Moby Dick und erreichte sogar den Essenssaal, der noch völlig leer stand. Durch die Tür zur Kombüse getreten, beobachtete sie den Smutje und einige Männer seiner Division, wie sie das Mittagessen vorbereiteten. Mit völliger Ruhe trat sie näher und setzte sich schließlich auf einen der Stühle, die an der Theke standen.

„Hallo Lio", begrüßte sie einer der Piraten und schnitt die Gurke weiter in Scheiben. Sie lächelte ihn recht müde an und nickte, zu mehr konnte sie sich gerade nicht durchringen. Ihr Blick ging nach rechts und sie sah, wie Thatch gerade dabei war, Fleisch in der Pfanne zu braten. Es lag ein köstlicher Geruch in der Luft und dem Mädchen lief das Wasser im Mund zusammen. Wie auf Kommando knurrte ihr Magen. Einige Männer hatten es gehört und schmunzelten daraufhin. Einer von ihnen stellte ihr einen Salat vor die Nase und meinte: „Damit du nicht verhungerst." Dankbar lächelte sie und griff umgehend zur Gabel. Keinen Wimpernschlag später war die Schale mit dem Grünzeug geleert und hoffnungsvoll blickte sie denjenigen an, der ihr etwas zu essen gegeben hatte. Allerdings schüttelte er lächelnd den Kopf.

Immer der Freiheit entgegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt