40. Die höchste Priorität
Die Whitebeardpiraten hatten sich an Land gesammelt, als sie die Red Force am Horizont erblickt hatten. Einem bestimmten Kommandanten konnte man seine Aufregung deutlich ansehen, ein gewisser anderer war fast genauso aufgeregt, ließ aber nichts durch seine lockere Miene hindurchblicken. Beinahe wäre er zu dem Schiff des Roten geflogen, entschied sich aber doch noch dazu, wie alle anderen zu warten.
„Können sie nicht vielleicht etwas schneller fahren?", fragte Thatch völlig überdreht, ohne eine wirkliche Antwort abzuwarten. Mit einem Schmunzeln verdrehte der Vize die Augen. Sein Kamerad war schon seit den letzten Wochen so aufgeregt und als er gestern erfahren hatte, dass es keinen ganzen Tag mehr dauern würde, wurde seine Art fast unerträglich. Aber gut, in diesem Moment ging es ihm nicht unähnlich.
Als der Kahn neben der Moby Dick Halt machte, sprang eine junge rothaarige Frau über die Reling direkt auf den Steg. Mit einem übermäßig breiten Grinsen rannte sie zu der kleinen Menschenansammlung, die auf ihre Ankunft gewartet hatte. Zuerst hatte sie die Haartolle ausgemacht und war direkt auf ihn zugestürmt. Mit dem Schwung ihres Laufs war sie ihm regelrecht in die Arme gesprungen und drückte ihn nun fest an sich. Thatch, dessen Aufregung sich in absolutes Erstaunen umwandelte, hielt völlig perplex die Rothaarige in seinen Armen. Erst nach Sekunden hatte er realisiert und daraufhin sie ebenso fest an sich gedrückt.
Lio konnte es kaum fassen. Nach über einem Jahr war sie nun endlich wieder bei ihnen, endlich wieder bei ihrer Familie! Fest drückte sie den Brünetten, der ihre Umarmung nur zu gern erwiderte. Die Zeit verstrich und irgendwann löste sie sich von ihm, sie blickte zu ihm auf und lächelte selig. Wie sehr sie ihn doch vermisste hatte. Aus ihren Augenwinkeln konnte sie den Blonden ausmachen, dessen Blick auf sie gerichtet war. Im Gegensatz zu dem vierten Kommandanten hielt er sich immer noch eher zurück. Die Rothaarige überwand die wenigen Schritte, die sie von sich und ihrem Kommandanten trennten und schloss nun auch ihn in die Arme.
Als Marco die Rothaarige das erste Mal nach so langer Zeit wiedersah, war er verblüfft, wie sehr sie sich doch verändert hatte, rein optisch betrachtet. Sie war älter geworden, was man ihr auch deutlich ansah. Ihr Gesicht war nicht mehr so kindlich, die Gesichtszüge etwas härter und doch noch weich, wie es bei Frauen üblich war. Ein ganzes Stück war sie sogar gewachsen, was er nun besonders stark merkte, da er sie in einer Umarmung hielt.
„Du bist gewachsen Kleine", der Blonde musste schmunzeln, als sie ihm dafür leicht in die Seite piekste. Sie ging auf Zehenspitzen und vergrub ihre Finger in seinen blonden Haaren. „Oho! Was seh ich da? Ist das etwa ein graues Haar? Wirst du langsam alt, lieber Herr Kommandant?", mit geschockt großen Augen sah Marco die Rothaarige an. Hatte sie etwa wirklich ein graues Haar gefunden? Unmöglich! So alt war er doch noch gar nicht...? Man hörte das Gelächter des Mädchens und der Phönix wusste, dass sie ihn doch nur veräppelt hatte. „Na warte...", sagte er mit gespielt bedrohlicher Stimme und kitzelte sie durch bis sie schließlich davon rannte und hinter Whitebeard Schutz suchte.
Der alte Hüne hatte seine Kinder betrachtet, als das Mädchen bei ihnen ankam. Mit viel Freude hatten seine Söhne sie herzlich begrüßt und es war, als wäre sie niemals fort gewesen. Nun, da sie wieder mal ihren Kommandanten geärgert hatte und mit seiner 'Bestrafung' nicht zurecht kam, suchte sie Schutz beim Captain. Whitebeard schaute auf die Rothaarige hinab, die mit einem Grinsen zu ihm auf schaute. Das Grinsen konnte ihr heute niemand aus dem Gesicht schlagen, es war einfach ein zu schöner Tag.
Durch den gewaltigen Größenunterschied zwischen ihr und ihrem Vater, konnte sie lediglich sein Bein umarmen, was von vielen Anwesenden mit einem Lachen zur Kenntnis genommen wurde. Whitebeard selbst ging die Knie und begrüßte, wie seine Söhne zuvor, seine Tochter mit einer Umarmung. Nicht lange standen sie so, da sagte der alte Piratenkaiser: „Du bist tatsächlich gewachsen, wenn auch nicht viel."
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Immer der Freiheit entgegen
FanfictionEinen überfürsorglichen Säufer-daddy zu haben, ist gar nicht so schlecht, wie es vielleicht klingen mag. Okay, um ehrlich zu sein, klingt es tatsächlich gar nicht so toll. Wenn mit besagtem Säufer allerdings Shanks gemeint ist, wirkt die Sache doch...