16. Unglückliche Begegnung
Auf der Red Force verging kein Tag, an dem Shanks nicht an sie dachte. Sie waren doch seine größten Schätze, warum waren sie einfach so verschwunden? Warum hat Lina es ihm vorenthalten, sie noch ein letztes Mal zu sehen? Warum musste sie sterben? Wo war Lio? All diese Fragen kreisten im Kopf des Piratencaptains, doch eine Antwort fand er nicht. Der sonst so überglückliche Shanks war wie ausgewechselt, er war ruhiger, ernster und vor allem voller Trauer.
Nachdem sie die Insel im West Blue verlassen hatten, setzten sie sich direkt mit Falkenauge in Verbindung. Dieser konnte ihnen allerdings keine Auskunft geben, da er selbst keine Details kannte. Er würde abwarten, bis man es ansprach oder aber selbst nach Informationen suchen. Es war nicht selbstverständlich von Falkenauge, dass er sich für den Rothaarigen einsetzte, doch teilten sie ein gemeinsames Schicksal. Nach all den Jahren waren sie wirklich Freunde geworden, das wusste der Schwertkämpfer, nur würde er es nie offen zugeben.
Inzwischen waren einige Wochen vergangen und sie befanden sich am Anfang der Grandline. Es gab drei Optionen, wohin man sie gebracht haben könnte, doch war das Risiko, verletzt zu werden, viel zu hoch. Mit nur einer Mannschaft eine solche Einrichtung der Marine zu stürmen, wäre gerade zu Wahnsinn, zumal sie nicht einmal wussten, zu welcher Lio gebracht werden sollte.
Shanks stand an der Reling und beobachtete die Wellen dabei, wie sie immer wieder aufs Neue am Rumpf des Schiffes brachen. Er legte seinen Kopf in den Nacken und sah in den strahlend blauen Himmel, es war ein wundervoller Tag auf der Grandline, doch konnte er davon keine einzige Sekunde genießen. In Gedanken ständig bei Lio, wartete er auf einen Anruf von Mihawk. Irgendwelche Informationen sollte es doch geben, irgendwas, einen kleinen Anhaltspunkt, ob sie noch am Leben war, ob sie schon dort war und was man mit ihr vorhatte.. irgendetwas.
Doch der Anruf ließ noch bis zum Abend auf sich warten. Als die Teleschnecke plötzlich klingelte, hob der Rothaarige umgehend ab. „Mihawk", sagte er und wartete auf eine Antwort von der anderen Leitung, „Sie wollten Lio nur als Köder für dich. Sie sind sich trotzdem nicht zu 100 Prozent sicher, ob sie deine Tochter ist", „Was heißt hier 'wollten'?". fragte der Rote umgehend. „Das Schiff hätte vor einiger Zeit ankommen müssen, doch es hat das Hauptquartier nie erreicht", kurzes Schweigen folgte, dann sprach Mihawk weiter: „Das Schiff wurde völlig zerstört vorgefunden, die komplette Besatzung lag verstreut an Deck, mehrere Einschlaglöcher im Rumpf und keine Überlebenden."
Shanks versuchte mit den Informationen klarzukommen, doch nichts als Leere war in seinem Kopf, er spürte Wut, Trauer, Verzweiflung und diesen Schmerz in seiner Brust. „Lio hat man aber nicht gefunden", sagte der Samurai, die Miene der Schnecke passte sich vollständig an die des Schwertkämpfers an, sein sonst so grimmiger Blick war absolut neutral. Doch davon bekam der Rote nichts mit, er suchte Hoffnung in den letzten Worten. Da man sie nicht gefunden hatte, musste sie verschwunden sein oder man hatte sie mitgenommen. Nur weil sie nicht mehr auf dem Schiff war, hieß es ja nicht, dass sie bereits tot war. Es könnte nach wie vor die Möglichkeit bestehen, dass sie am Leben war.
„Wer hat das Schiff angegriffen?", „Ist nicht bekannt, mussten aber fortgeschrittenere Piraten sein. Das Marineschiff war unter Leitung von Joe Jones.", der Blick des Piratencaptains wurde schlagartig wütend. Etwas lauter fragte er nach: „Jones?! Dieser verdammte..", zu gut hatte Shanks es in Erinnerung, wie dieser angehende Marineoffizier Lina gefangen genommen hatte. Verwundet hatte der Rothaarige sie wiedergefunden, einzelne Narben trug sie bis zu ihrem Lebensende. Jones wollte sie ebenfalls als Köder verwenden, hatte er Lio etwa genauso zugerichtet?
Sein Blick verdüsterte sich, wenn möglich, noch ein Stück mehr. Die Stimme aus der Teleschnecke holte ihn aus seinen Gedanken „Ich melde mich, sobald ich mehr weiß", schnell bedankte er sich noch bei Mihawk und damit war das Gespräch beendet.
DU LIEST GERADE
Immer der Freiheit entgegen
FanfictionEinen überfürsorglichen Säufer-daddy zu haben, ist gar nicht so schlecht, wie es vielleicht klingen mag. Okay, um ehrlich zu sein, klingt es tatsächlich gar nicht so toll. Wenn mit besagtem Säufer allerdings Shanks gemeint ist, wirkt die Sache doch...