39. Vorfreude
Hektisch lief der Kommandant der vierten Division durch das halbe Schiff. Er hatte vor gut drei Wochen erfahren, dass die kleine Rothaarige sie bald wieder mit ihrer Anwesenheit beehren würde. Zu diesem Zeitpunkt lief er durch die Gänge der Moby Dick, auf der Suche nach dem Vizen der Besatzung. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte er diesen sogar gefunden.
„Oih Marco", begrüßte Thatch seinen Kameraden, welcher nur ein desinteressiertes Grummeln von sich gab. „Was gibt's?", fragte Angesprochener, wandte sich dennoch nicht zu seinem Besucher und schrieb gedankenlos weiter in das Logbuch. Zwar konnte Marco sich bereits denken, was der Smutje von ihm wollte, ließ sich trotzdem nicht von seiner Arbeit ablenken.
„Was denkst du, wann kommt sie? Noch einen Tag oder doch vielleicht zwei?", war schließlich die Frage, die ihm, seitdem er wach geworden war, auf der Zunge brannte. Genervt schnalzte der Blonde mit der Zunge. Schon seit der Brünette erfahren hatte, dass Lio in wenigen Wochen wieder zu ihnen stoßen würde, fragte er ständig danach, wie lange es wohl noch wirklich dauern würde. Nach dem gefühlt fünfzigsten Mal war dem Phönix der Geduldsfaden gerissen. Letztendlich strafte er seinen Kameraden mit Unwissen. Immerhin war er derjenige, der fast täglich mit der Rothaarigen Kontakt hatte und somit wusste, wie lange es noch dauern würde.
Thatch hatte verstanden, dass sein ständiges Fragen seinen Kameraden auf den Geist ging und hatte es irgendwann auch eingestellt. Er wusste, dass es vier Wochen dauern würde und nun, da die Zeit bald rum war, erlaubte er sich nachzufragen.
Gespannt wartete er die Antwort seitens Marcos ab, welcher den Stift beiseite gelegt hatte und sich nun umdrehte. Überraschenderweise grinste dieser breit und gab ihm endlich seine langersehnte Antwort: „Morgen." Thatch musste nun ebenfalls breit grinsen und nur mit großer Mühe hatte er einen Freudenschrei unterdrückt. „Das... das ist super! Wir müssen unbedingt feiern!", rief der Brünette. Mit einem Nicken unterstützte Marco seine Aussage und erwiderte: „Aber erst morgen."
Nach längeren Diskussionen war der vierte Kommandant verschwunden, um seiner Planung nachzugehen. Der Blonde war darüber sehr froh gewesen, denn die anbahnende Aufregung, dass Lio bald zurückkehren würde, war ihm selbst zu viel. Natürlich freute er sich, sie wieder in ihren Reihen zu wissen. Immerhin war sie eine liebevolle Person, die allen ein Lächeln auf den Lippen zaubern konnte. Auch wenn sie manchmal zu oft auf den Geist ging, war sie ihm und auch allen anderen ans Herz gewachsen.
~*~
Lio stand an der Reling der Red Force und genoss den Wind, der sich eng an ihren Körper schmiegte. Es war bereits Abend und die Sonne ging langsam unter, nur noch wenige Zentimeter und sie wäre am Horizont verschwunden. Dennoch versuchte die Rothaarige die letzten Sonnenstrahlen des Tages völlig aufzusagen. Für einen kurzen Moment hatte sie ihre Augen geschlossen und spürte umso intensiver die warmen Strahlen und den kühlen Wind auf ihrer Haut. Als sie ihre Augen wieder öffnete, sah sie, wie die Sonne nun vollkommen verschwunden war.
Ihr Blick legte sich auf das Meer, welches so ungestüm vor sich hin existierte. Immer wieder prallte eine Welle gegen den Bug und spritzte kleine Mengen von dem salzhaltigen Wasser in die Höhe. In voller Ruhe betrachtete die Piratin jede Welle, die versuchte dem großen Kahn entgegen zu wirken und ihn letztendlich doch zu versenken. Aber das Schiff blieb dieser kleinen Naturgewalt standhaft und schwankte nur wie gewöhnlich. In Gedanken bei einem ihrer Kameraden, bemerkte sie eher nebensächlich, wie sich jemand zu ihr gesellt hatte.
Inzwischen hatte sie es, dank ihres Hakis, drauf zu spüren, wer in ihrer Nähe war. Außerdem kannte sie die Präsenz ihres Vaters von allen am besten und merkte auch ohne Haki, wenn sich dieser ihr näherte. Stumm standen sie nebeneinander und sahen in den rotgefärbten Himmel, der mit der Zeit zunehmend dunkler wurde.
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Immer der Freiheit entgegen
FanfictionEinen überfürsorglichen Säufer-daddy zu haben, ist gar nicht so schlecht, wie es vielleicht klingen mag. Okay, um ehrlich zu sein, klingt es tatsächlich gar nicht so toll. Wenn mit besagtem Säufer allerdings Shanks gemeint ist, wirkt die Sache doch...