Immer der Freiheit entgegen

Look at you girl

Lio stand mit unzähligen neuen Kleidern in einer Umkleide eines Einkaufsgeschäfts. Valera und Mary waren zwei von Whitebeards Krankenschwestern, die Lio dabei helfen wollten sich etwas fraulicher und weniger Piratin anzuziehen. Die Rothaarige war relativ unzufrieden mit dieser Entscheidung, doch sie wusste, dass es in Zukunft notwendig war. Ihre praktische Kleidung zum Kämpfen zeigte sehr viel Whitebeard Tattoo und zu wenig "Ich bin nur eine junge unschuldige Frau, bitte beachtet mich nicht." Weshalb sie nun schon das fünfte Kleid anprobiert hatte. "Warum Kleider?", Lio seufzte und zog sich das sechste Kleid an.

Bevor die Piratin das Kleid richtig zubinden konnte, hatte Valera bereits den Vorhang beiseite geschoben und begutachtete das Kleid. Schnell hatte sie an dem Band am Dekolltee gezogen und es eng zugeschnürt, dass Lio kaum noch Luft holen konnte. Völlig unerwartet nahm sie die Hand der jungen Frau und drehte sie einmal um ihre eigene Achse.

"Lio, du siehst endlich aus wie eine wunderschöne Frau!"

Mary kam nun auch dazu und lächelte zufrieden. Die beiden waren genau in ihrem Element. Zu dritt standen sie vor dem Spiegel, Lio vorne, eine Krankenschwester neben ihr und die andere dahinter. Valera hatte ihre Hände von hinten auf Lios Taille gelegt und lächelte stolz. Ihre Hände wanderten weiter nach oben und justierten noch am BH der Piratin.

"Ich wusste schon immer, dass du Potenzial für mehr hast. So wird niemand denken, du wärst eine Piratin."

Lios Gesicht nahm die Farbe ihrer Haare an und sie wollte am liebsten im Boden versinken. Hatten die beiden kein Gefühl von, was war das richtige Wort, Privatsphäre, Scham?

"Ich wette mit dir, die Marine wird dich zu jeder Insel mitnehmen, wenn du etwas mit den Wimpern klimperst", Mary zwinkerte ihr zu.

"Ist das hier", sie deutete dabei auf ihre sehr präsente Oberweite, "nicht zu auffällig?"

"Quatsch, niemand erwartet, dass Lio die Rote, so wie man sie kennt, in solchen Kleidern unterwegs ist oder? Außerdem wird dir jeder mit Kusshand helfen wollen. Niemand wird dich als gefährliche Piratin ansehen, was dir in unsicheren Situationen auch die Überhand geben wird."

Im Spiegel sah sie, wie Valera anfing ihren langen Zopf zu entflechten. Sie mochte ihre langen Haare sehr, ihre Mutter hatte auch immer lange Haare, weswegen sie nie ihre geschnitten hatte, zumindest keine bedeutende Länge. Die roten Haare fielen ihr in großen Wellen bis unter die Taille.

"Wunderschön", die Krankenschwestern lächelten sich zu, deutlich zufrieden mit dem Ergebnis.

"Am besten lässt du es direkt an und dann können wir es den anderen zeigen." "Denen werden die Augen rausfallen." Die beiden Krankenschwestern kicherten und gaben sich ein High five für die gelungene Umwandlung.

Valera nahm den Stapel an Kleidung aus der Kabine und ging damit schon mal zur Kasse, dazu hatte sie noch einen kleinen Berg mit anderen Sachen. Was sollte Lio denn alles mitnehmen, wenn sie allein unterwegs war? Fünf Taschen voll Kleidung? Seufzend stand sie in ihrer Umkleide und schaute sich nochmal in allen Spiegeln aus allen Winkeln an.

Sie hatte in diesem Outfit starke Ähnlichkeit mit ihrer Mama, was ihr erst jetzt aufgefallen war. Lina hatte immer solche Kleider getragen und die Haare dazu offen. Lio sah so anders aus, zum ersten Mal so richtig.. erwachsen und feminin?

Was Ace wohl sagen würde, wenn er sie so sehen würde? Ob es ihm gefallen würde? Der Gedanke machte sie glücklich.

"Li-ohh, kommst du?", sie hörte Valera rufen und machte sich mit auf den Weg zur Kasse.

"Eine wirklich wunderschöne Auswahl, die ihr da gefunden habt. Das Kleid steht dir absolut perfekt." Die Verkäuferin sah genauso glücklich aus wie die zwei Krankenschwestern.