45. Widerwillen
„Captain!", die Spadepiraten hatten sich nicht von der Stelle gerührt, viel zu geschockt blickten sie zu ihrem Captain, der bewusstlos am Boden lag. Die Wenigen, die sich in Bewegung gesetzt hatten, wurden unmittelbar von den anwesenden Piraten angegriffen und in Schach gehalten. Whitebeard selbst hatte den Jungen hochgehoben und trat näher zu der Bande, die leicht verängstigt zu dem Riesen schaute. „Lass unseren Captain in Ruhe!", rief der wohl tapferste von ihnen, wich aber zurück, als er den Blick des Kaisers auf sich spürte. Der Hüne lachte nur und verkündete: „Lasst uns aufs Schiff!"
Seine Kinder setzten sich in Bewegung und wiesen die Spadepiraten an, sich ebenfalls mit aufs Schiff zu begeben. Widerwillig gingen sie der Aufforderung nach und jeder grübelte im Stillen für sich, was nun auf sie zukommen würde. Whitebeard selbst übergab den jungen Rookie einem seiner Männer, welcher ihn auf die Krankenstation brachte.
Undeutliches Gemurmel war von den Piraten zu hören: „Was haben sie mit uns vor?", „Will er uns vielleicht der Marine ausliefern?" Von Marco kam nur ein: „Geht endlich weiter", denn die kleinere Bande lief nur verlangsamt auf das Schiff, voller Ehrfurcht darauf, was auf sie zukommen würde. Die Gruppe wurde weiter gedrängt bis sie letztlich vor dem Thron standen, in dem Whitebeard bereits Platz genommen hatte.
Mit einem genüsslichen Seufzer ließ er die Flasche sinken, von der er gerade einen kräftigen Schluck genommen hatte. Mit einem einschüchternden Blick schaute er zu den verängstigten Piraten. Doch dann begann er zu lachen, was die Gruppe völlig perplex aufblicken ließ. „Gurarara! Ihr seid herzlich willkommen bei uns", erklärte der Alte und trank wieder. Nach ihm bestand kein Bedarf, den Männern zu erklären, warum und weshalb er sie nun aufnehmen wollte. Sie sollten es einfach hinnehmen und sich damit abfinden, dass sie nun zu ihnen gehörten.
Einer von ihnen fand seine Stimme als erster wieder: „Aber.. warum?! Du hast unseren Captain erledigt und jetzt willst du, dass wir dir beitreten? Niemals!" Genervt verdrehte der Kaiser die Augen, die Loyalität des Mannes alles in Ehren, dennoch sollte man wissen, wann man still sein sollte. Nun fanden auch Andere genügend Mut und meldeten sich zu ebenfalls zu Wort: „Genau! Und überhaupt, wir wollen gar nicht beitreten", „Wir stehen hinter unserem Captain!", „Er würde das auch nicht wollen." Die Piraten gingen mit voller Überzeugung gegen den Eintritt an. So langsam wurde es dem alten Hünen zu viel.
„Genug!", rief er und war dabei aufgestanden. Jeder von ihnen erstarrte unter seinem zornigen Blick. „Ich stehe euch nicht als ein Feind gegenüber, nehmt es hin oder werdet Seekönigfutter", Whitebeard hatte sich wieder auf den Thron niedergelassen und schenkte den Piraten keinen Funken Beachtung. Sie waren wieder kurz davor zu rebellieren, doch war der erste Kommandant vor sie getreten und erklärte: „Ihr werdet insgesamt einer Division zugeteilt, Essen gibt es immer morgens, mittags und abends. Lio wird euch zu eurer Gemeinschaftskajüte bringen", dabei deutete er auf die Rothaarige, die etwas verlegen lächelte. Ihr war klar, dass die Piraten noch nicht ganz mit der Situation zufrieden waren, wollte ihnen aber verdeutlichen, dass es gar nicht mal so schlecht war, wie sie vielleicht dachten.
Die Gruppe sagte nichts und nickte nur, sie folgten der Rothaarigen, die sie unter Deck führte. Keiner von ihnen sagte ein Wort und Lio fühlte sich ein wenig unbehaglich. „Wisst ihr.. es ist gar nicht mal so übel, wie ihr vielleicht denkt", versuchte sie die Stimmung zu lockern. Im Gegensatz dazu dachten viele von ihnen, dass sie die Chance nutzen und das Mädchen als Geisel nehmen könnten, um ihren Captain als Austausch zu bekommen. Die Männer tauschten verschwörerische Blicke aus und nickten, einige von ihnen griffen bereits an ihre Waffe. Die Rothaarige spürte sehr deutlich, dass etwas im Anmarsch war, doch führte sie unbeirrt den Weg fort. Was dachten die Piraten sich eigentlich? Dass sie ihnen völlig unterlegen war?
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Immer der Freiheit entgegen
FanfictionEinen überfürsorglichen Säufer-daddy zu haben, ist gar nicht so schlecht, wie es vielleicht klingen mag. Okay, um ehrlich zu sein, klingt es tatsächlich gar nicht so toll. Wenn mit besagtem Säufer allerdings Shanks gemeint ist, wirkt die Sache doch...