Immer der Freiheit entgegen

What is life?

Lios Solo Adventure begins - for now.

In ihrer ersten Nacht auf dem neuen kleineren Schiff fühlte sich Lio fehl am Platz und fremd. Die meisten Crewmitglieder kannte sie nur flüchtig, und die Umgebung war ihr unbekannt. Sie wusste, dass sie nicht schlafen konnte und hatte es deshalb auch gar nicht erst versucht. Das Schiff war deutlich kleiner und sie hatte Glück, dass sie trotz allem eine eigene Kajüte bekommen hatte. Wie auf der großen Moby Dick gab es auch hier ausschließlich Männer, weshalb sie froh war, die kleine Abstellkammer bekommen zu haben. Da sie ohnehin nur bis zum Sabaody Archipel bei der 16. Division bleiben würde, machte ihr die Hängematte nichts aus.

Sie lag mit verschränkten Armen hinter ihrem Kopf in der Matte und starrte auf die Holzdecke. Die Crew war bereits auf dem Weg zur Fischmenscheninsel und sie würden dort auch nur so lange bleiben, bis das Schiff bereit war für den Aufstieg zur Grandline. Es ging alles viel schneller als im Normalfall, sonst gab es keinen Grund zur Eile, doch die Umstände waren anders. Und sie musste immer noch herausfinden, wo sich Ace zur Zeit befand.

Auf dem Sabaody Archipel würde sie auf eine verbündete Crew warten, die sie eine Insel weiter vorbringen würde. Ein Besuch bei Rayleigh war fest eingeplant, zumal sie etwas Zeit hatte, bevor sie weiterreisen konnte. Es war schon eine ganze Weile her, dass sie den alten Piraten gesehen hatte. Ob er wusste, dass Ace der Sohn seines alten Captains war? Vielleicht könnte er ihr irgendwie helfen.. Sie hatte nämlich absolut keinen Ansatz.

Aus ihrem Rucksack hörte sie plötzlich das Klingeln der Teleschnecke. Verdutzt schaute sie auf die kleine Tasche. Wer rufte da an, doch bitte nicht Shanks? Sie war so schlecht im Lügen, was sollte sie ihm denn erzählen? Vielleicht sollte sie es einfach ignorieren? Doch auch nach minutenlangem Klingeln hörte die Teleschnecke nicht auf.

Lio hüpfte von der Hängematte und kramte im Rucksack nach der Teleschnecke, die sie erschöpft ansah. Entschuldigend nahm sie ab.

"Hallo?"

"Und ich dachte schon, dass du schlafen könntest, he."

"Marco!!"

"Wer sonst." Die Teleschnecke grinste sie typisch für den ersten Kommandanten an. Es waren seit dem Abschied auf der Moby Dick nicht mal 24h vergangen.

Und dann folgte eine ganze Weile Stille.

Die Schnecke rührte sich nicht und ihr Gesichtsausdruck änderte sich auch nicht.

"Ich vermisse euch."

"Wir dich auch", kam Marcos Antwort sehr schnell. Natürlich vermissten sie die Rothaarige. Niemand wusste, wann sie sich wiedersehen würden und ob überhaupt.

"Ich freu mich auf den Freizeitpark", gestand die junge Frau und lächelte schwach bei der Erinnerung, wie sie mit Marco vor einigen Jahren dort war. "Ich werde Rayleigh aufsuchen, vielleicht kann er mir helfen."

"Mh."

Der erste Kommandant hatte keine Meinung zum dunklen König. Er war sich aber sicher, dass Lio gut bei ihm aufgehoben war. Vielleicht konnte er ihr sogar helfen und hatte Hinweise zu Ace, immerhin war eine Marinebasis in der Nähe.

"Wir sind bald auf der Fischmenscheninsel, ich grüß alle von euch. Die Verbindung ist gleich weg. Marco ruf mich immer an, wenn du Zeit hast ja? Ich vermisse euch sehr.."

Ihre Stimme war brüchig und traurig, der Blick der Schnecke zeigte es deutlich.

"Werd ich machen, versprochen. Versuch zu schlafen okay? Gute Nacht Lio."

"Gute Nacht Marco."

___

Tatsächlich konnte Lio nach dem kurzen Gespräch einschlafen, als sie wach wurde, sah sie, dass sie bereits angekommen war. Das Schiff stand schon geankert auf dem Grund der Fischmenscheninsel. Schwach lächelte die Rothaarige. Es würde nicht lange dauern, bis das Schiff beschichtet war und sie weiterreisen konnten. Dennoch würde sie die Zeit nutzen und ihre Freunde treffen.