Fürs Erste ein Aufwiedersehen

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7. Fürs Erste ein Aufwiedersehen

Nachdem Lina der Vierjährigen ein paar einfache Übungen gezeigt hatte, um sich zum Beispiel aus einem Klammergriff zu lösen, widmete Shanks sich seiner Tochter. Die ersten Stunden fand die Kleine noch ziemlich witzig, allerdings änderte sich dies schlagartig, als sie erfuhr, was noch alles notwendig sei, um eine begnadete Schwertkämpferin zu werden. Er redete von Kondition, Konzentration und Kraft. Mit einem Holzschwert zeigte er ihr, wie man es zur Verteidigung hielt und wie man damit ausholte.

Die drei befanden sich im Garten, die Brünette saß auf der Bank und sah den Rothaarigen dabei zu, wie sie einige Übungen wiederholten. Sie stellte dabei fest, dass ihre Tochter sich gar nicht schlecht anstellte, wenn man bedachte, dass sie erst vier Jahre alt war. Einige Bewegungen führte sie nach mehrfachen Wiederholen erstaunlich gut aus, bei anderen brauchten sie und ihr Vater sehr viel Geduld. Lina richtete ihren Blick aufs Meer und dachte nach. Lio war unglaublich entschlossen, sollte sie als Piratin darüber stolz sein oder sich als Mutter Sorgen machen? Wahrscheinlich beides, jedoch spürte sie nur Stolz in ihrer Brust.

Jemand hatte sich neben ihr niedergelassen, sie blickte auf und sah den Rothaarigen, der sie breit angrinste. Die Brünette konnte sich nur zu gut an seinen Gesichtsausdruck vor zwei Tagen erinnern, als er erfahren hatte, dass seine Tochter Piratin werden wollte.

~*~

Shanks blickte seinem kleinen Mädchen hinterher, er konnte es nicht fassen. Was war denn vorgefallen, als sie fort waren? Nicht, dass er sich nicht darüber freuen würde, aber woher kam so plötzlich diese Entscheidung – Irgendetwas stimmte hier doch nicht.

Lina holte den Mann aus seiner Starre heraus „Vergiss nicht, den Mund wieder zu zumachen", er blinzelte einige Male und schloss wie angewiesen den Mund. Er suchte nach Worten fand sie allerdings nicht „Wie.. ich meine, was? Ich dachte..hä?", die Frau am Tisch verstand sehr wohl, was er fragen wollte, stocherte aber nach: „Was meinst du?" Entsetzt blickte er die Brünette an, hatte sie gerade tatsächlich gefragt, was er meinte? Sie war doch von Anfang an der Meinung, dass man ihre Tochter nicht beeinflussen durfte, was Piraten anging, und jetzt wollte diese eine werden – mit VIER!

„Was ich meine? Lina! Vor drei Jahren hast du noch gemeint, dass wir nicht voreilig handeln sollen und dass sie selbst entscheiden sollte und jetzt will sie ernsthaft Piratin werden! Was hast du ihr denn erzählt?", „Hey, beruhig' dich mal", sagte die Brünette und aß das restliche Brot von ihrem Teller. Shanks wollte sie gerade wieder fragen, als sie sprach: „Außerdem, hat sie das selbst entschieden, das war ich gar nicht. Und wenn du jemanden die Schuld dafür geben willst, dann gib sie Bardo", „Der alte Sac..Mann aus dem Dorf?" „Jep."

Der Rothaarige knurrte, wusste er doch, dass der Opa was erzählen würde, immerhin war er selbst Pirat. „Was hat er ihr denn erzählt?", „Anscheinend nichts, sie hat mich nämlich direkt ausgefragt", „Was hast du ihr denn dann erzählt..?", der Rote wurde hellhörig, er war gespannt aus welchen Gründen seine Tochter denn nun Pirat werden wollte. „Ich hab ihr von guten und bösen Piraten erzählt. Ich schätze ausschlaggebend war, dass ich gesagt hab, dass man frei ist."

Ungläubig schaute er seine Frau an. Wegen Freiheit wollte sein Kind Pirat werden? Es gibt doch keinen schöneren Grund! Er grinste breit. „Sie will keine Zähne mehr putzen, deshalb." Er runzelte die Stirn „Wie jetzt", „Na, ich hab ihr gesagt, dass man frei von Regeln und Gesetzen ist und dann war das für sie wohl der Grund schlechthin." Der Blick des Piratencaptains hatte sich noch nicht geändert, schließlich wurde er mit einem Ellbogen in die Seite gestupst. „Als ob ihr einen besseren Grund hättet", die Brünette grinste ihn frech an „Das stimmt doch gar nicht.." er schmollte. Als Lina das sah, konnte sie nicht anders und lachte los. Viel zu oft verhielt er sich wie ein kleines Kind, so süß unser Shanks. „Freust du dich eigentlich gar nicht?", „Doch eigentlich schon..", „Warum ziehst du dann so ein furchtbar langes Gesicht, mh?"

Immer der Freiheit entgegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt