Was willst du hier?

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8. Was willst du hier?

Es waren inzwischen sechs Jahre vergangen und Lio war zehn Jahre alt. Sie hatte ihren Traum, Piratin werden zu wollen nicht aus den Augen verloren und trainierte jeden Tag hart dafür. Das Mädchen hatte damit genügend Beschäftigung. So aber nicht Lina, ihr ging es von Jahr zu Jahr schlechter. Zum einen lag es daran Shanks nicht zu sehen, er gab ihr einen gewissen Halt, den sie nun nicht hatte und Lio ihr nicht geben konnte. Ständig verspürte sie ein Stechen in der Brust, wenn sie das Meer anschaute. Sie fühlte sich so schwach und leer. Was war nur mit ihr los?

Die erste Zeit ohne Shanks konnte sie halbwegs verkraften, auch wenn ihre Tochter sie täglich fragte, wann ihr Vater wiederkommen würde. Auf diese Frage antwortete die Brünette meistens „Bald", doch irgendwann reagierte sie nicht mal mehr auf diese Frage und Lio stellte es mit der Zeit ein. Die Rothaarige hatte sich damit abgefunden und trainierte umso mehr, um ihren Vater zu überraschen, wenn er wieder hier war. Sie wollte ihn beeindrucken, er hatte ihr schließlich gesagt, wie sie zu trainieren hatte und auf was zu achten war. Um die drei Worte zu verinnerlichen, hatte das Mädchen sie ständig aufgesagt bis ihrer Mutter der Kragen platzte, ab da sprach sie sie nicht mehr aus.

Zum Trainieren hatte Lio ein echtes Schwert bekommen, kein besonders gutes, aber es war optimal für ihre Größe. Sie liebte und pflegte es, wie ihren größten Schatz. Sie absolvierte ihr Training gut. Für ihre Kondition schwamm sie jeden Morgen bis zu zwei Stunden, für die Konzentration setzte sie sich mehrere Stunden am Tag in den Garten und lauschte ihrer Umgebung. Das Einzige, was ihr zu schaffen machte, war das Krafttraining. Lio ärgerte sich immer darüber, dass sie es nicht schaffen konnte eine schwere Kiste zu heben. Sie fühlte sich schwach und wollte endlich den Vorschlägen ihres Vaters nachgehen. Sie fing klein an, steigerte sich, doch konnte die Kiste immer noch nicht heben. Dabei war es notwendig, Lina war nicht mehr in der Lage den Einkauf allein zum Haus zu tragen und ihre Tochter sollte einen Teil übernehmen. Immer wollte Lio das größte Stück nehmen, schaffte es schlussendlich aber nicht und ihre Mutter übernahm.

Momentan befand sich die Rothaarige im Garten und übte einige Figuren, die sie in einem Buch entdeckt hatte, ihre Mutter beobachtete sie von der Küche aus. Sie wollte ihre Tochter aufklären, wie es auf der Grandline aussah, welche Parteien es dort gab und wie sie zueinander standen. Lina verstand, dass ihr Kind Ernst machte, also sollte sie auf alles vorbereitet sein. Sie atmete tief ein und verspürte einen Stich in ihrer Brust, wieder dieser Schmerz, was hatte sie?

Sie stand auf und begab sich zur Tür zum Garten „Lio, könntest du bitte reinkommen?", die Rothaarige hörte in ihren Bewegungen nicht auf und fragte ihre Mutter: „Ist es sehr wichtig?", „Ja, allerdings" war schließlich die Antwort. Lio steckte ihr Schwert zurück und betrat mit ihrer Mutter die Küche. Sie sah ihre Mutter abwartend an „Ich wollte dir nur etwas zur Grandline erklären", begann die Brünette. Die Zehnjährige wurde hellhöriger, sie wartete darauf, dass ihre Mutter weitersprach.

„Wie du weißt, gibt es die Piraten, die untereinander auch andere Ziele haben.." „Ja, die guten und bösen", „Weißt du Schatz, in den Augen der Weltregierung gibt es nur böse Piraten. Es gibt die drei Mächte, die für das Gleichgewicht in der Welt zuständig sind. Das Marinehauptquartier, die Sieben Samurai und die Vier Kaiser", bei Letzterem musste sie unweigerlich an den Rothaarigen denken. Was er wohl gerade machte?

„Die Marine sorgt für die Sicherheit der Bevölkerung vor Piraten, sie versuchen alle Piraten gefangen zunehmen, damit diese Piratenära aufhört. Die Sieben Samurai sind sieben ausgewählte Piraten, die unter dem Schutz der Marine arbeiten. Sie..", „WAS?! Sie arbeiten für die Marine? Wieso tun sie das? Dann sind sie doch gar nicht mehr frei!" „Sie haben ihre Gründe für sie zu arbeiten. Sie müssen dafür ein Teil ihrer Beute teilen und manchen Aufträgen nachgehen", die Brünette wartete kurz, damit ihre Tochter verstehen konnte, diese sagte leise, aber verständlich „Verräter."

Immer der Freiheit entgegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt