46. Opfer müssen gebracht werden
Nachdem Ace sich endlich dazu entschieden hatte, der Sache eine Chance zu geben, waren zwei Tage vergangen. Man hatte ihn und auch die Mitglieder seiner Crew in eine Division ohne Kommandanten gesteckt. Offiziell hieß es, dass schon seit mehreren Jahren sich keiner gefunden hatte, diesen leeren Posten zu übernehmen. So war diese Division zwar existent, doch nicht als eben diese. Die Männer, die dieser zugeteilt waren, dienten hauptsächlich dazu, andere zu unterstützen. Sie waren wie zusätzliche Truppen, die eingesetzt wurden, falls man Hilfe benötigte.
Keiner der ehemaligen Spades hinterfragte den leeren Posten des Kommandanten. Es gab sicherlich einen guten Grund, weshalb man keinen Ersatz für den Vorgänger eingesetzt hatte. Da die Piraten ohnehin erst wenige Wochen auf dem Schiff waren, gab es für sie bisher nicht viele Auseinandersetzung mit feindlichen Schiffen. Zumal selbst dann noch genügend andere zur Verfügung standen.
Es war später Nachmittag auf der Moby Dick und die Meisten versuchten die Zeit bis zum Abendessen irgendwie zu überstehen. Wie die Flaute, die das Schiff nicht von der Stelle bewegte, war die Stimmung der Piraten. Es war inzwischen einige Wochen her, dass sie das letzte Mal an Land waren und vielen von ihnen fehlte der Landgang mit Besuch einer Bar. Es würde nicht mehr lange dauern und sie hätten bald eine Insel erreicht, allerdings dauerte dies noch ein wenig. Zumal die Windstille die Wartezeit nur verlängerte.
Der schwarzhaarige Rookie stand an der Reling und ließ seinen Blick über das Meer streifen. Die Sonne hing noch weit über dem Horizont, doch spürte man bereits, wie die Kühle des Abends sich breitmachte.
Ace hatte viel nachgedacht, sehr viel sogar. In den wenigen Woche hatte er oft überlegt, ob es wirklich sinnvoll war, sich der Bande anzuschließen. Es kam ihm so unwirklich vor, dass die Crew wirklich so froh darüber war, jemanden wie Whitebeard zu haben, der sie als seine Kinder ansah. Die Vorstellung, dass dieses kleine Wörtchen einen so glücklich machen sollte, konnte er nicht nachvollziehen. Dennoch hatte er sich darauf eingelassen und würde vielleicht endlich bald verstehen.
Unweigerlich dachte er auch an seinen leiblichen Vater. Verbissen schüttelte er seinen Kopf. Zwar floss durch seine Adern das Blut dieses Mannes, doch wollte Ace niemals mit ihm in Verbindung gebracht werden. Was letztendlich auch einer der Gründe dafür war, sich den Namen seiner Mutter anzueignen, zumal sie für ihn doch so viel in Kauf genommen hatte. Dagegen hatte er über seinen Erzeuger nur schlechtes gehört und er würde ihm niemals dafür verzeihen können. Es durfte niemals rauskommen, dass dieser Dämon sein Vater war. Was würde man auch mit ihm anstellen, wenn die Leute es erst einmal wussten?
Jemand hatte sich neben ihn gestellt, ihn allerdings nicht angesprochen. Mit einem Blick zur Seite erkundigte er sich, um wen es sich denn handelte. Überrascht erkannte er die Rothaarige, die ihn bereits mehrere Male das Leben gerettet hatte, wenn er bei einem seiner Mordversuche ins Wasser gefallen war. Wenn er es richtig mitbekommen hatte, war ihr Name Lio. Sie sah ihn nicht an, sagte auch kein Wort, lächelte allerdings kaum merklich. Ihr Blick lag wie seinem zuvor, ebenfalls auf dem Meer. Ace entschied sich, nichts zu sagen und sich einfach wieder dem Meer zuzuwenden.
„Wunderschön, nicht?", fragte Lio, sah den Schwarzhaarigen aber nach wie vor nicht an. Zustimmend nickte er „Ziemlich", mehr sagte er nicht, wusste auch nicht, was er großartig dazu sagen sollte. Warum hatte sie sich überhaupt neben ihn gestellt, um ihn das zu fragen? Wohl eher nicht.
Mit einem herzhaften Seufzen drehte sie sich um ihre eigene Achse und platzierte sich auf der Reling, ein Grinsen umspielte ihre Lippen. Fragend sah Ace zu ihr, was gab's denn nun zu grinsen?
„Wie wär's mit einer Wette?", kam es locker von der Rothaarigen, welche belustigt den Rookie musterte. Erst hatte er sie fragend angesehen und nun schwankte sein Blick zwischen Verwirrung und Neugierde. „Was denn für eine Wette?", fragte er und machte sich bereits Gedanken über Wette und Einsatz.
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Immer der Freiheit entgegen
FanfictionEinen überfürsorglichen Säufer-daddy zu haben, ist gar nicht so schlecht, wie es vielleicht klingen mag. Okay, um ehrlich zu sein, klingt es tatsächlich gar nicht so toll. Wenn mit besagtem Säufer allerdings Shanks gemeint ist, wirkt die Sache doch...