Wenige Stunden später, brach die Nacht herein. Zusammen mit den anderen Frauen hatte sich Marian an den Fenstern im oberen Stockwerk versammelt. Überall um sie herum lagen Bücher, Pfannen und Töpfe mit heißem Wasser bereit. Wenn die Feinde zu nahe an die Festung kamen, würde all das auf deren Köpfe Niederfliegen.
Marian hielt ihren Blick fest auf ihren Vater gerichtet, sie konnte ihn gut erkennen, denn er trug noch immer seinen roten Umhang und auf dem Vorplatz waren einige Fackeln entzündet worden, die, die Sicht in der Düsternis erleichtern sollten. Henry saß auf seinem treuen Ross, das die Unruhe seines Herrn spürte und aufgeregt mit seinen Hufen im aufgeweichten Erdreich stampfte. Hinter ihnen lauerten an die fünfzig berittene Soldaten und dreißig Kämpfer zu Fuße. Dann folgten die Bauern, die eine nervös wirkende Masse bildeten. Den Schlussstrich zogen zwanzig Bogenschützen, die sich nahe der Festung positioniert hatten. Es war ein beeindruckender Anblick und sie hoffte, diese Männer würden Siegreich sein.
Prüfend ließ Marian ihren Blick über das düstere Land schweifen. Noch war nichts zu erkennen, was auf ihre Feinde hinwies, doch ihr kommen war sicher. Das warten war unerträglich. Henry und seine Männer rührten sich nicht vom Fleck, während Marian und die anderen Frauen immer unruhiger wurden. Es war Mitternacht, als sich der Schrecken mit einem bedrohlich klingenden Ruf ankündigte. Aus dem Wald, der nur wenige hundert Meter von der Festung entfernt war, stürmten die Feinde heraus. Die Frauen schrien, während Marian der Atem stockte.
Diese Männer waren hochgewachsen und schienen vor Muskeln zu bersten. Sie lechzten nach Blutvergießen und stürmten ihre Schwerter und Äxte schwingend, rasch voran. Es schien kein Ende zu nehmen, immer mehr stürmten aus dem Wald. Panisch sah Marian zu ihrem Vater, der noch immer still verharrte und den nahenden Feinden entgegen sah. Dann erreichten die ersten den Schutzwall. Die ganze Mühe schien umsonst gewesen zu sein, denn die fremden Krieger kletterten einfach darüber hinweg oder liefen einen weiten Bogen drumherum. Es verlangsamte ihr Nahen lediglich und trieb deren Masse etwas auseinander. Dies schien ihrem Vater jedoch zu genügen, denn nun hob er sein Schwert und gab seinem Pferd einen Tritt in die Flanken. Wiehernd bäumte es sich auf, ehe es dem Feind entgegen stürmte. Unter lautem Gebrüll folgten seine Getreuen ihm. Der Moment als beide Fronten aufeinandertrafen, raubte Marian den Atem. Es geschah unter einer brachialen Wucht.
Alles passierte so schnell, dass sie es kaum realisieren konnte. Die fremden führten ihre Waffen, als hätten sie nie etwas anderes getan und erschreckend schnell gab es die ersten Verluste. Zitternd und der Panik nahe, klammerte sich Marian an dem Gemäuer fest und wurde Zeuge, wie sich ihr Vater tapfer gegen seine Feinde behauptete. Er schien in der Tat ein erfahrender Kämpfer zu sein. Trotz all ihrer Furcht konnte sie nicht umhin, sein Geschick zu bestaunen.
Doch dann erkannte sie, dass die berittenen Soldaten inzwischen ohne Pferd waren. Nur ihr Vater selbst schien sich noch auf seinem Ross halten zu können. Dies war unter anderem dem treuen Tier zu verdanken, denn es vertraute seinem Herrn blind und das Zusammenspiel der beiden war einzigartig. Marian löste ihren Blick, von den beiden, als die Bogenschützen ihre Pfeile in die Lüfte schossen. Sie flogen einen weiten Bogen über das Schlachtfeld, ehe sie auf die Feinde niederregneten. Es schien einem Wunder gleich zu sein, dass die tödlichen Geschosse in dieser wilden Masse nur die Feinde trafen.
Doch nicht jeder, der getroffen wurde, starb. Marian erbleichte, denn manche kämpften weiter, obwohl die Pfeile in ihren Leibern steckten. Nicht wissend, wie lange dieser Kampf schon andauerte, da das Gefühl von Zeit völlig verflogen war, erkannte sie, dass der Verlust auf ihren Seiten deutlich höher war. Die Angst schnürte ihr beinahe die Luft zum Atmen ab und rasch flog ihr Blick wieder zu ihrem Vater, den sie dank seines roten Umhangs schnell in der Menge fand.
Ein Schrei entfuhr ihr, denn sie wurde just in diesem Moment davon Zeuge, wie er von seinem Pferd stürzte. Das treue Tier wurde von den fremden Kriegern erschlagen, ohne Erbarmen, während ihr Vater sich aufraffte und um sein Leben kämpfte. Sie hörte, wie eine der Frauen rief, dass die Angreifer die Festung erreicht hätten und aufgeschreckt spähte sie hinab. Wie sie entsetzt erkennen musste, waren die Bogenschützen gefallen und einige der Fremden drängten sich gegen die massive Tür und versuchten sich Zugang zur Festung zu beschaffen.
"Werft mit allem, was ihr habt", rief Marian und die Krieger begannen wüst zu fluchen als Teller, Bücher und Pfannen auf sie niederfielen. Hastig schnappte sich Marian einen der Töpfe, in dem sich heißes Wasser befand und kippte es aus dem Fenster. Ohne nach unten zu sehen, wusste sie, dass sie getroffen hatte, den einer der Männer schrie wie ein gequältes Schwein. Hastig warf sie noch zwei besonders schwere Bücher hinterher, ehe sie wieder nach ihrem Vater Ausschau hielt. Er kämpfte noch immer tapfer, obwohl die Feinde in der Überzahl waren. Nur noch eine Handvoll von seinen Getreuen befanden sich an seiner Seite, der Rest war gefallen, lag verletzt am Boden oder wurde so sehr in die Mangel genommen, dass sie ihrem Herrn nicht beistehen konnten. Dies war der Moment, in dem sie zu begreifen begann, dass sie verlieren würden.
Verzweifelt sah sie umher und betete, dass von irgendwoher Hilfe käme. Ihr Blick flog über das weite Meer, wo das Unwetter tobte. Ein Blitz erhellte die dortige Düsternis und Marian glaubte mehrere Schiffe zu erspähen. Doch dann durchbrach das Geräusch von splitterndem Holz die Luft und sie hörte, wie die Feinde die Festung stürmten. Die Frauen irrten in Panik wirr umher und wussten nicht, wohin sie fliehen sollten. Nur Marian blieb am Fenster stehen und suchte im Chaos nach ihrem Vater. Ein Schluchzen entfloh ihr, als sie ihn entdeckte. Man hatte ihn entwaffnet und er lag am Boden. Sie konnte nicht erkennen, ob er noch lebte. Während hinter ihr die Frauen zu schreien begannen, da die Männer die oberen Stockwerke stürmten, sah sie, dass der Kampf draußen sein Ende fand. Sie hatten verloren!
Aller Hoffnungen beraubt, wandte sie dem Fenster schluchzend ihren Rücken zu und sah, wie die Männer die Frauen zu einer Gruppe zusammendrängten. Marian wehrte sich nicht, als sie gepackt und zu ihnen gebracht wurde. Die Frauen zogen sie trotz ihrer eigenen Ängste sofort in ihre schützende Mitte.
"Lasst sie niemals wissen, dass ihr die Tochter des Herrn seit", flüsterte ihr eine der Frauen mahnend zu. Marian erbleichte und fragte sich, was passieren würde, wenn die Fremden dies erkannten. Im Nachhinein war es eine kluge Entscheidung gewesen, für den Kampf ein altes Kleid zu tragen, mit dem sie unter den anderen Frauen nicht herausstach. Harsche Worte brüllend, scheuchten die Männer die Frauen die Treppe hinab. In der Eingangshalle angekommen, sahen sie, wie der Thronsaal gestürmt wurde. Das Geschrei der dortigen Kinder war Ohrenbetäubend und sogleich versuchten verzweifelte Mütter zu ihren Söhnen und Töchtern zu gelangen.
Doch die Fremden zeigten keine Gnade und trieben die Frauen mit harten Schlägen und wüsten Beleidigungen in die Massen zurück. Marian war entsetzt. Ihre Übermacht ausnutzend, sorgten diese Bastarde schnell für Ruhe. Dann betrat ein Mann die Halle und Marian erschauderte, da sein Schwert blutverschmiert war und der rote Lebenssaft unablässig zu Boden tropfte. Er hatte blondes Haar und grinste Teuflisch. Es war deutlich, dass er das Chaos genoss, das seine Kumpanen angerichtet hatten. Marian versuchte sich zusammenzureißen und spitzte ihre Ohren, als er mit einigen Männern sprach. Wie sie heraushörte, hieß er Halvdan Thorvaldsson und er war niemand anderes als der Anführer dieser verdammten Bastarde. Von ihm unbemerkt, erdolchte sie ihn mit hasserfüllten Blicken. Er war an allem schuld. Er hatte den Befehl zum Angriff gegeben und seinetwegen war ihr Vater, ... sie stockte und weigerte sich diesen Gedanken fortzusetzen. Die Tränen brannten heiß in ihren Augen. Wie sie feststellen musste, schien Halvdan kein Freund von Kindern zu sein, denn er befahl seinen Männern, die Bälger außer Hör und Sichtweite zu bringen. Dies sorgte dafür, dass die Frauen noch einmal versuchten, sich zu wehren. Doch sie konnten sich gegen die fremden nicht behaupten. Die Kinder kreischten, als man sie aus der Festung brachte und Marian erzitterte bei dem Gedanken daran, dass sie das Massaker draußen zu sehen bekamen. Während man die älteren Frauen, die mit den Kindern im Thronsaal gewesen waren, zu ihnen scheuchte, verstummten die Schreie der Kinder irgendwann in der Ferne. Die Männer begannen nun die zusammengetriebenen Frauen abschätzend zu mustern. Die Frauen zitterten, weinten und flehten um Gnade. Doch Marian blieb stumm, lediglich ihre Tränen bezeugten, wie verzweifelt sie war.
"Bringt ihn mir", rief Halvdan und seine Stimme übertönte alles. Es dauerte nicht lange, bis zwei Männer einen Gefangenen hereinschleiften. Marian rang sogleich entsetzt nach Atem, denn auch, wenn das Gesicht des Mannes so zerschlagen war, dass man ihn kaum erkannte, wusste sie, es war ihr Vater. Er lebte, war jedoch stark verwundet und kaum mehr in der Lage, auf eigenen Beinen zu stehen. Halvdan blickte höhnisch grinsend zu ihm nieder, als er vor seine Füße geworfen wurde. Die Frauen wimmerten als er sein blutiges Schwert auf ihn richtete.
"Ich muss gestehen, dass ich enttäuscht bin. Ich hörte, der Herr von Greenhill wäre ein starker Gegner. Doch vor mir sehe ich einen alten und geschwächten Mann, der keiner Rede wert ist", spottete Halvdan. Marian spürte, wie die Wut in ihr zu Kochen begann. Wie konnte er es wagen, so mit ihrem Vater zu reden? Er hatte durchaus tapfer gekämpft und der Spott war nicht gerechtfertigt. Es überraschte sie jedoch, dass ihr Vater ruhig blieb. Mit seinem rechten Auge, das nicht wie das linke zugeschwollen war, spähte er durch die Halle. Schließlich entdeckte er sie und Marian wollte sofort zu ihm eilen. Doch die Frauen zogen sie rasch zurück in ihre Mitte und ermahnten sie, dass sie keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen sollte. Auch der Blick ihres Vaters schien ihr dies sagen zu wollen und mit einem Schluchzen nickte sie. Ihr Vater sah nun zu Halvdan auf und Marian wurde von neuem Mut erfüllt, als sie in den Augen ihres Vaters eine wilde Entschlossenheit sah. Er war im Moment zwar der Verlierende, doch solange er lebte, würde er nicht aufgeben. Marian beschloss, es auch nicht zu tun.
"Wisse, alter Mann, dass alles in deinem Land nun uns gehört. Noch brauchen wir dich, weshalb du in deinen eigenen Kerkern schmoren wirst. Bis wir haben, was wir wollen, werden wir dein Land plündern und die Frauen werden ihre Schenkel weit für uns öffnen", sagte Halvdan und seine Männer begannen zu lachen, während die Frauen entsetzt nach Atem rangen. Marian musste schwer schlucken, nun war klar, welchen Schicksal sie und die anderen erwartete. Gleichzeitig war sie dennoch erleichtert zu hören, dass ihr Vater nicht sterben musste. Doch wozu brauchten die fremden ihn lebend? Was wollten sie? Halvdan sah auf ihn hinab, als wäre er ein niederes Insekt, ehe er befahl, dass man ihn und die anderen Überlebenden Männer sofort in die Kerker bringen und bewachen sollte. Marian musste sich mit aller Gewalt zusammenreißen, als man ihren Vater wegbrachte. Kurz darauf wurden weitere Männer in die Festung und anschließend zu den Kerkern gebracht. Es waren die überlebenden Bauern und Soldaten und einige von ihnen waren in einem Zustand, der es fraglich machte, ob sie die Zeit im Kerker überlebten. Dennoch gab es Grund zu Freude, denn es hatten mehr überlebt als vermutet. Marian betete nun, dass der Bote ihres Vaters bei Huxley ankäme und dessen Hilfe bald nahte. Bis dahin mussten sie alle Tapfer bleiben. Doch diese Entschlossenheit geriet schnell ins Wanken, als die Männer die Frauen in Gruppen aufscheuchten und ihnen Befehle zuschrien. Wie sich herausstellte, war die Gruppe, der Marian angehörte, nun dazu verdammt, die Siegreichen zu bewirten.Obwohl Marian ihre Augen geschlossen hatte, wusste sie, dass um sie herum ein großes Chaos herrschte. Sie hörte das Gelächter der Männer, was nicht selten von dem Schrei einer Frau begleitet wurde. Sie glaubte sogar, hier und dort, ein mächtiges Rülpsen zu hören. Es duftete nach einem guten Essen, doch leider auch nach Schweiß und Blut. Marian erschauderte und spürte unter sich den kalten und harten Boden. Da sie wenige Augenblicke zuvor erst zu sich gekommen war, vermutete sie, dass sie ihr Bewusstsein verloren hatte. Sie konnte sich nur noch daran erinnern, den Thronsaal betreten zu haben, aber dann war da nur noch Schwärze.
Die Furcht lag wie ein schwerer Stein auf ihrer Brust und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, wäre sie liebend gerne weiterhin ohne Bewusstsein geblieben. Sie wollte nicht sehen müssen, was sie nur zu deutlich hören konnte.
"My Lady, ist alles in Ordnung bei euch?", flüsterte ihr eine bekannte Stimme zu und sofort wurde ihr voller Schmach bewusst, wie feige ihr voriger Gedanke gewesen war. Sie war nicht allein, sie litt nicht als einzige und als Herrin dieses Landes musste sie ihr Bestes tun, um ihre Untertanen zu unterstützen. Mit diesem Entschluss schlug sie ihre Augen auf und blickte in das besorgte Gesicht von Liane. Die junge Brünette war ihre Zofe, deren Dienste sie aber nur selten beanspruchte.
"Bin ich ohnmächtig geworden?", fragte Marian, obwohl sie die Antwort bereits wusste.
"Ja und da seid ihr nicht einzige", antwortete Liane und half ihr dann auf die Füße. Mit zitternden Gliedern wagte es Marian, ihren Blick schweifen zu lassen. Sie und Liane standen in einer düsteren Ecke der Halle, wo weitere Frauen lagen und mit ihrer Besinnung rangen. Die Tische waren gedeckt mit den besten Tränken und Speisen, die man in den Speisekammern hatte finden können. Essmanieren hatten die Fremden wohl nicht. Noch immer von Schweiß und Blut befleckt, saßen sie an den Tischen und fraßen wie die Schweine. Einige Frauen eilten hin und her, dazu verdammt, den Männern die Becher neu zu befüllen. Nicht selten gingen die schmierigen Hände der Männer beim Näherkommen der Frauen auf Tuchfühlung.
Mit Schrecken sah Marian sogar, wie sich einige Männer eine für sie interessante Frau packten und sie aus der Halle schleiften. Sie ahnte, was diesen Frauen blühte und konnte es kaum ertragen, ihnen nicht helfen zu können.
"Am besten geht ihr in die Küche, da seit ihr erst einmal vor den Blicken dieser Dämonen sicher", flüsterte Liane ihr zu und machte sie darauf Aufmerksam, dass einige sie bereits in ihr Visier genommen hatten. Marian geriet in Panik und mit einem Nicken versuchte sie so schnell wie möglich die Halle zu verlassen. Doch der fürchterliche Schrei einer Frau ließ sie innehalten. Der Schock war enorm, als sie zum Sitz ihres Vaters blickte und darin Halvdan entdeckte. Nicht nur das er sich im Thorn ihres Vaters labte, er war sogar dabei eine der Frauen zu Vergewaltigen, vor den Augen aller!
Das zu sehen, ließ Marian jegliche Vernunft verlieren. Zorn und Hass flammten in ihr und alles woran sie denken konnte, war der Frau zu helfen. Mögliche Konsequenzen bedachte sie nicht als sie zornesrot durch die Halle rannte, - direkt auf Halvdan zu. Mit jedem Schrei, der, der armen Frau entfloh, stieß er umso härter in sie und seine Männer johlten. Im rennen schnappte sich Marian von den Tischen ein Messer, sie war zu schnell als das die Männer reagieren konnten. Wild entschlossen war sie, diesen Bastard in sein Verderben zu schicken. Geschwind erklomm sie die dreistufige Erhöhung und stürzte sich mit dem Messer auf ihr Opfer.
Doch Halvdan reagierte erschreckend schnell. Wuchtig stieß er die wimmernde Frau von sich und wich dem Messerhieb aus. Marian versuchte sogleich seiner schnellen Bewegung zu folgen, streifte aber lediglich seinen Oberarm. Im nächsten Moment rammte sich seine Faust wuchtig in ihren Magen. Der Schlag raubte ihr jegliche Luft zum Atmen und sie taumelte etwas zurück.
"Und ich dachte, es gäbe hier nur Feiglinge, doch scheinbar hausen hier auch kleine Raubkatzen", sagte Halvdan und schien über den Angriff sichtlich erheitert. Keuchend und noch immer nach Atem ringend, sackte Marian in die Knie. Der Schmerz in ihrem Bauch war kaum zu ertragen. Wie lächerlich war es doch von ihr gewesen, zu glauben, sie könnte ihn töten. Selbst wenn es ihr gelungen wäre, was hätte ihr das Gebracht? Es gab noch genug andere Schurken um sie herum. Ihr einziger Trost war, dass sie die Frau von ihm hatte befreien können. Doch der Preis dafür war, dass die Aufmerksamkeit aller nun auf ihr lag.
"Der einzige Grund, warum ich dich für diesen mutigen, aber deutlich schwachen Versuch nicht Töte ist, weil du wahrlich zu schön bist, um als Nahrung für die Würmer zu dienen", sagte Halvdan. Marian erschauderte und umfasste das Messer in ihrer Hand fester. Als er nach ihren Haaren griff und sie daran unsanft empor zog, schnellte ihre Hand mit dem Messer nach vorne. Doch das hatte Halvdan kommen sehen. Geschwind packte er ihr Handgelenk und drückte heftig zu. Marian entfloh ein Schrei, denn es fühlte sich an, als würde er ihr dabei einige Knochen brechen. Das Messer fiel ihr aus der Hand und er verpasste ihr einen heftigen Stoß, sodass sie rückwärts stolperte und schließlich die drei Stufen hinabstürzte. Keuchend blieb sie am Boden liegen.
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Der Ragan Clan (1)
RomanceWährend Marian Callahan von einer körperlosen Stimme gepeinigt wird, muss sie gleichzeitig miterleben, wie boshafte Krieger in ihrer Heimat einfallen und diese an sich reißen. Schneller als ihr Lieb ist, erhebt der Anführer des Ragan Clans seinen An...