Kapitel 33

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Es graute zum Morgen, als Marian aus ihrem Schlaf erwachte und mit einem Lächeln auf ihren Lippen daran dachte, wie schön es mit Ragnar gewesen war. Noch lange hatte er sie danach in seinen Armen gehalten. Irgendwann musste sie eingeschlafen sein und mit diesem Gedanken drehte sie sich im Bett herum und betrachtete den Mann neben ihr.
Ragnar schlief und sie empfand es nun, als lächerlich, dass sie sich davor gefürchtet hatte, mit ihm Eins zu werden.
Sie konnte kaum in Worte fassen, wie sehr es ihr gefallen hatte und wie sie zugeben musste, wollte es erneut mit ihm tun. Die Röte verfärbte ihre Wangen. Niemals hatte sie erwartet, dass sie einmal so Denken würde. Verliebt ließ sie ihre Blicke über ihn gleiten und hielt an seinem Arm inne.
Ihre Stirn runzelte sich. Er trug noch immer einen Verband. Selbst beim Baden hatte er diesen nicht abgenommen. Das verwirrte sie, denn er hatte bewiesen, dass er seinen Arm wieder ohne Probleme benutzen konnte. Forschend sah sie ihm in das Gesicht und ging sicher, dass er wirklich schlief, ehe sie begann den Verband zu lösen.
Ihre Augen weiteten sich. Die Bisswunde des Wolfes war gut verheilt, doch die große Narbe die seinen Arm zierte, würde wohl für immer bleiben. Es war nicht sehr schön anzusehen und dennoch ließ sie sanft ihre Finger darüber gleiten. Sie war bereit, selbst dieses unschöne Ding an ihm zu Lieben. Lächelnd legte sie ihre Hand in die seine, zog seinen Arm zu sich und küsste die Narbe. Als sie dann in sein Gesicht sah, begegnete sie seinen herrlichen Augen. Sie errötete unter seinem eindringlichen Blick.
"Warum versteckst du deine Narbe?", fragte sie.
Er begann zu Lächeln und zog sie dicht zu sich heran. Sie schloss ihre Augen, als er ihr einen Kuss auf die Stirn hauchte.
"Um dich nicht zu verschrecken, doch wie ich eben Zeuge wurde, war es unnötig", antwortete er und streichelte durch ihr Haar.
"Ich liebe alles an dir", sagte sie und ahnte nicht, wie glücklich sie ihn damit machte.
"Womit habe ich dich nur verdient", seufzte er und inhalierte ihren Duft.
Sie lachte leise und kuschelte sich noch dichter an ihn heran. Sogleich glitten seine Hände unter der Decke über ihren nackten Körper. Verlegen, aber auch erfreut, konnte sie spüren, wie er sich erhärtete.
"Hast eigentlich eine Ahnung, wie verrückt du mich machst?", fragte er und bevor sie ihm Antworten konnte, eroberte er ihre Lippen mit den seinen. Marian keuchte als seine Hand zwischen ihre Schenkel glitt und er spürte, wie feucht sie war.
"Ah, da hat jemand denselben Hunger wie ich", sagte er mit rauer Stimme und mit ein Nicken saugte Marian sanft an seiner Unterlippe. Damit machte sie ihn Wahnsinnig und ein dunkles Knurren drang aus seiner Kehle.
"Dreh dich um", verlangte er und sie zögerte nicht ihm zu gehorchen. Ihr ganzer Körper erzitterte, als sie er sich von hinten gegen sie presste und er ihre Mitte streichelte. Seine Lippen liebkosten ihren Hals, ehe er ihr Bein etwas anhob. Beiden entfuhr ein lautes Stöhnen als er in sie kam und sie sich ihrer Liebe hingaben.

Eine Stunde später betrat Marian mit glühenden Wangen den Wohnraum und hatte Mühe sich auf ihren zittrigen Beinen zu halten. Noch immer schwindelte es ihr und als sie Fjorleif entdeckte, die grinsend in den Kissen saß, fragte sie sich voller Scham, ob man sie gehört hatte. Wie ihr Ragnar vor wenigen Minuten lachend gestanden hatte, war sie nicht gerade leise gewesen. Es war ihr ziemlich Peinlich.
"Es scheint so, als wäre es gut verlaufen", grüßte Fjorleif mit einem Zwinkern. Marian nickte und war froh, dass die Ältere nichts weiter dazu sagte.
"Guten Morgen mein Sohn", zwitscherte Fjorleif fröhlich, als Ragnar aus dem Zimmer kam. Er strahlte über das ganze Gesicht und war bester Laune. Mit glühenden Blicken bedachte er Marian und sie wusste, dass er gerne noch mehr Zeit mit ihr im Bett verbracht hätte. Doch ihre beiden Mägen verlangten lautstark nach Nahrung. Seine Mutter kicherte und erhob sich, als sie Zeuge des lauten Magengrummelns wurde.
Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in den Speisesaal, der um diese Zeit gut besucht war. Marian wich den vielen Blicken der anwesenden Verlegen aus. Warum hatte sie das Gefühl als würde jeder wissen, was sie und Ragnar getan hatten? Nachdem sie sich setzten und Ragnar seine Ärmel empor krempelte, bemerkte sie, wie seine Narbe viele Blicke erntete. Er hatte nicht mehr vor, sie zu verstecken. Froh darüber stillte Marian ihren Hunger und als sie fertig war, wurde sie sich der tödlichen Blicke von Eydis gewahr. Die Frau saß an einem Tisch, am anderen Ende der Halle.
Marian erwiderte ihren Blick und lehnte sich dann demonstrativ zu Ragnar. Als er zu ihr sah, küsste sie ihn vor allen Anwesenden.
"Wir sollten wieder zu Bett gehen", sagte er keuchend, als Marian sich von ihm löste. Die Gier funkelte in seinen Augen. Einige Anwesenden lachten und Marian beobachtete, wie Eydis zornig aufstand und die Halle verließ.
"Oje, Marian, ich fürchte, du hast nun einen Nimmersatt an dir kleben", scherzte Fjorleif und bekam von ihrem Sohn einen schiefen Seitenblick zugeworfen. Marian schmunzelte und konnte Ragnar nicht aufhalten, als er sich erhob, sie an die Hand nahm und mit ihr eiligst den Saal verließ.

Der Ragan Clan (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt