Kapitel 43

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Stirnrunzelnd blieb Ragnar mitten in der Tür stehen, als er am Abend zurückkehrte und seine Frau, am Rande des Bettes sitzend, vorfand. Sie hatte ihre Beine übereinander geschlagen und ihre Arme vor der Brust verschränkt. Er dachte sich, dass sie einfach herrlich aussah, doch er ahnte auch, das sie noch nicht aufgegeben hatte.
"Du bist endlich zurück", sagte sie und lächelte Herzallerliebst.
"Meine Antwort ist noch immer nein", sagte er und schloss die Tür hinter sich. Sofort erlosch ihr Lächeln und sie sah ihn erbost an.
"Aber warum denn?", rief sie.
"Das habe ich dir schon gesagt".
"Und damit bin ich nicht einverstanden".
"Das ist mir egal".
"Verstehst du denn nicht, dass auch ich dich beschützen möchte?", fragte sie erbost und erhob sich. Ihre Worte zauberten ihm ein Lächeln auf das Gesicht.
"Ist es das, wovor du Angst hast? Fürchtest du, mir könnte etwas passieren?", fragte er, trat zu ihr und wollte sie berühren. Doch Marian schlug seine Hand hinfort.
"Natürlich habe ich Angst davor", sagte sie und alleine der Gedanke daran, ihn zu verlieren, schnürte ihr jegliche Luft ab.
"Ich versichere dir Marian, egal was die Zukunft uns bringen wird, ich werde immer meinen Weg zu dir finden", versprach er und wollte erneut nach ihr greifen, doch sie wich ihm aus.
"Bring es mir bei", verlangte sie.
"NEIN", entfuhr es ihm und er hatte allmählich genug davon. Ragnar erschauderte, als er das gehässige Grinsen von Marian sah und er ahnte böses.
"Gut, du lässt mir keine andere Wahl", sagte sie und zeigte auf sich selbst.
"Bis du endlich einsiehst, dass ich recht habe und es mich lehrst, wird dieser Körper ein Tabu für dich sein", sagte sie und wurde Zeuge, wie ihm die Gesichtszüge entglitten.
"Das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein", entfuhr es ihm.
"Oh doch, ich meine es sehr ernst".
Ragnar knurrte und am liebsten hätte er seine Frau über das Knie gelegt und ihr so lange den Hintern versohlt, bis sie endlich wieder bei Verstand war. Doch er konnte genauso stur sein wie sie.
"Nur zu, ich werde mich nicht darauf einlassen. Wenn du mir deinen Körper verweigern möchtest, dann tue es. Aber ich werde meine Meinung nicht ändern", sagte er.
"Schön, wie du willst", fauchte sie, lief an ihm vorbei und verließ Tür schlagend den Raum.

Stinkig bis zum Gehtnichtmehr, stocherte Marian eine halbe Stunde später in ihren Abendessen herum. Jeder, der Anwesend war, konnte sehen, wie sich das Ehepaar mit Missachtung strafte. Ragnar verursachte auf seinem Teller ein schlimmes Massaker, während er finster vor sich hinstarrte. Fjorleif und Ashildr, konnten nur erahnen, was der Grund für die schlechte Laune war.
Wütend erklärte Marian ihnen, was geschehen war. Fjorleif seufzte schwer, während Ashildr meinte, dass sie sich nicht unterkriegen lassen sollte.
"Er wird das nicht lange aushalten können", meinte sie kichernd.
"Das hoffe ich doch sehr", nuschelte Marian.
"Du solltest ihm stets präsentieren, was er nicht mehr haben darf", sagte Ashildr.
"Das wird ihn Wahnsinnig machen", warf Fjorleif leise ein und Lucian, der das Getuschel der Frauen vernahm und hörte, welche Ideen Ashildr von sich gab, konnte sich vor Lachen kaum mehr auf seinem Stuhl halten. Belustigt sah er zu Ragnar, dem das Getuschel ebenfalls nicht entging.
"Gib am besten sofort auf", schlug der rothaarige vor.
"Niemals".
"Du kannst doch kaum die Finger von ihr lassen, wie willst du das aushalten?".
"Das schaffe ich schon".
"Das bezweifle ich und ehrlich gesagt, bin ich in diesem Fall auf der Seite deiner Frau", sagte Lucian und erntete dafür einen vernichtenden Blick seines Freundes.
"Verräter", knurrte Ragnar.

Als Ragnar eine Stunde später das Gemach betrat, traute er seinen Augen nicht. Nackt kam Marian aus dem Waschraum stolziert. Ragnar spürte, wie er sich sofort erhärtete und die Lust ihn fast um den Verstand brachte. Marian würdige ihn keines Blickes und legte sich schlafen. Ragnar zögerte eine Weile und versuchte sich zu beherrschen, ehe er sich entkleidete und sich auf seine Seite des Bettes legte. Kurz warfen sie sich einen Blick zu, ehe sie beide Knurrten und sich voneinander abwandten. Rücken an Rücken lagen sie nun da, doch keiner von ihnen konnte Schlaf finden.
Ragnar versuchte an alles Mögliche zu denken, um sein Verlangen nach ihr zu zügeln. Doch es wollte nicht funktionieren. Nach einigen Minuten drehte er sich zu ihr herum und presste sich voller Erregung gegen sie.
"Komm schon, mein Liebes, nur dieses eine Mal", raunte er und spürte, wie sie erschauderte als seine erregte Männlichkeit sie berührte.
"Nimm deine Finger von mir, es sei denn, du lehrst mich das Kämpfen", sagte sie und er hörte, wie sie sich leise flüsternd für ihre Standhaftigkeit gratulierte.
"Du stures Weib", grollte er und sprang aus dem Bett empor.
"Wo willst du hin?", rief sie, als er nackt zur Tür lief.
"Ich gebe nicht nach, ich schlafe bei Lucian", fauchte er und verließ das Zimmer. Nur wenige Augenblicke später, konnte man Lucian brüllen hören, dass er sich gefälligst etwas anziehen sollte.

Der Ragan Clan (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt