The best Choice - Nico Schlotterbeck

Kapitel 31

Wer klingelt den jetzt bitte noch?
Kann man mich nicht in Ruhe lassen?!

Also stehe ich auf und mache mich auf den Weg zu der Tür. Durch meinen Türspion kann ich sehen, wer vor der Tür steht. Nico. Wer auch sonst?
Ich habe gerade leider kein nerv dafür, mir anzuhören, wie Leid es ihm tut und das es nicht so gemeint war, also gehe ich zurück ins Bett.

Es klingelt noch 1,2,3,4 Mal und er klopft auch ein paar Mal gegen die Tür. Nico sagt mehrfach „Kim, ich weiß das du da bist. Mach die Tür auf!" aber ich reagiere nicht und ignoriere ihn.

Nach ca 10 Minuten hört das Klopfen auf. Er scheint endlich gegangen zu sein.
Ich kann also friedlich schlafen gehen.

Ja falsch gedacht Kim! Mit schlafen war es nicht!
Ich liege wach und mache mir Gedanken, wie ich mein Auto den jetzt bezahlen soll und gleichzeitig Hayley und Chris helfen soll?

Ich nehme mir den Entschluss und rufe Mum an.
„Kim? Es ist 3Uhr Nachts! Ist etwas passiert?!" sagt sie am Telefon, noch ganz verschlafen. Scheiße! Es ist ja 3 Uhr Nachts?!Ich habe nicht drüber nachgedacht, ob ich sie wecke.
„Oh sorry Mama. Ich habe nicht nachgedacht. ich rufe einfach später an. Tut mir Leid" plappere ich unbeholfen.
„Nein Kim. Jetzt bin ich wach, also erzähl" sagt sie. Gott ich habe so Glück mit meiner Mutter.

Also fange ich an zu erzählen, über alles was mir auf der Seele liegt:
„Ich war ja beim Trainingslager in Bad Ragaz, die Jungs haben mir vorerst nicht gut aufgenommen und mir immer mal wieder gesagt, dass ich hier nicht her gehöre. Irgendwann hat sich das aber erledigt und sie haben sich entschuldigt. An dem tag meiner Prüfung stand ich neben mir, ich war mit den Gedanken woanders! Nico ist zu mir gekommen, hat mich in den arm genommen und ich konnte weinen Mama. Ich konnte einfach weinen. Er hat mich gehalten. Ich habe mich sicher gefühlt. Geborgen. Ach so ein Bullshit! Dann habe ich ja herausgefunden, dass ich bestanden hab und er ist gegangen. Ich wusste nicht wieso, ich wusste in dem Moment nichts! Naja dann war er irgendwie wieder ganz süß und das war so ein hin und her. Piere, ich habe dir von ihm erzählt, hat gesehen wie ich ihn geküsst habe und wollte mich schlagen. Die Jungs haben ihn aufgehalten und alles lief gut. Nico war dann wieder bei mir. hat mich wieder gehalten und halt gegeben. Dann war die Abreise und die Jungs waren alle total süß und zuvorkommend. Nico hat mir ein Riesen Strauß Blumen gekauft und eine Kette, mit einer richtig süßen Widmung. Naja, ich war dann Zuhause wieder und habe erstmal Sophie gesehen etc. Und dann hat Nico mich mit Karim besucht. Alles lief super Mama. Aber wir haben immer wieder diese kleinen Streits und das kann ich nicht auf Dauer!!! Heute ist dann mein Auto kaputt gegangen und er meinte ich sollte mir doch einfach ein neues kaufen. Ich habe ihm dann erzählt, dass nicht jeder das Geld dafür hat und bin total ausgetickt. War das falsch? Und jetzt gerade, naja vor ca 1-2 Stunden stand er vor der Tür. Ich habe ihn nicht reingelassen, wollte ich nicht. Ach und Hayley erwartet Zwillinge. Sie haben kein Geld und sitzen tief in der Scheiße! Denen möchte ich helfen, weil sie es bei mir ja auch gemacht haben und Mama ich glaube es ist erste alles zu viel!!"

Als ich meine Rede beendet habe, seufz meine Mutter laut.
„Ach Kim, was ist den bei dir wieder ein Stress?" Fragt sie mich.
„ich weiß doch auch nicht" sag ich ihr und falle mit meinen Rücken ins Bett.
„Kim Schätzchen? Du kannst nicht jeden Retten.Hayley und Chris würden es auch ohne dich schaffen, du bist nicht verantwortlich für die beiden. Es ist total lieb von dir, dass du ihnen helfen willst und für sie da bist, aber es ist nicht deine Baustelle. Und das mit Nico: Ach Schatz, du verliebst dich! Sowas ist immer total verwirrend! Und für Jung sogar noch mehr. Die wissen doch garnicht, wie man so ein zärtliches, kleines Wesen, was sich Frau nennt behandelt. Und wie soll Nico den alles über dich wissen, wenn ihr euch doch erst so kurz kennt?" fragt meine Mutter.
„Mama wir haben „Ich liebe dich" gesagt und jetzt bin ich mir nicht sicher, ob das ehr aus dem Effekt kam" beichte ich ihr.
„Kam es aus dem Effekt?" fragt sie.
„Er hat mir erzählt, dass er eh schon schlechte Erfahrungen hatte, mit einem anderen Mädchen, die ich liebe dich gesagt hat und nicht ernst gemeint hat. Ich kann ihm doch jetzt nicht sagen, ob das im Effekt war" erzähle ich weiter.
„Ich denke nicht, dass es im Effekt war Schatz. Ich denke du hast dich bereit gefühlt und hast jetzt Angst, was die Folgen für ein „Ich liebe dich" sind und das sowas nun mal starke 3 Worte sind, die man nicht mal so eben zu jedem sagen kann. Denkst du nicht ich war total nervös, als ich Andre diese Worte gesagt habe oder er mir? Ich hatte ein 9. Jähriges Kind! Ich hatte nicht nur Verantwortung für mich zu tragen, sondern auch für dich. „Ich liebe dich" sind mehr als nur Worte, die man einfach so sagt" sagt meine Mutter liebevoll.

Ich hatte ja keine Ahnung, dass sie auch so zu kämpfen hatte.
Andre schien immer wie ihr Seelenverwandter, weshalb ich nie gedacht habe, dass sie auch Zweifel daran hatte, sich so zu öffnen.

„Mama?" sag ich nach einer Zeit Stille.
„Ja Schätzchen?" antwortet sie.
„Ich liebe dich und bin dir unendlich Dankbar, für das was du jemals für mich getan hast und was du alles in deinem Leben geschafft hast!" erzähle ich ihr ehrlich.
„Oh Baby. Ich liebe dich auch und bin unglaublich Stolz auf dich!" sagt sie.
„Danke Mama. Ich lass dich dann jetzt mal weiter schlafen" sag ich ihr.

Ich liege nach dem Telefonat noch länger wach.
Mein Wecker klingelt pünktlich um 8 Uhr und ich liege immer noch hell wach in meinem Bett!

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Writer:
Ja Gedanken können einen Stunden lang wach halten!