The best Choice - Nico Schlotterbeck

Kapitel 36

Die Jungs haben mich an dem Tag, nach dem Spiel noch alle besucht und wir saßen alle in meinem Zimmer in einem Kreis aus Stühlen. Die Jungs haben mir aus ihrer Sicht erzählt, was passiert ist und haben sich am Abend Pizza bestellt. Wir hatten alle eine wundervolle Zeit und lachen total viel. Vor allem, wenn wir lautstark diskutieren und irgendwer etwas anders sieht.

Sie sind lange hier geblieben, bis die einzelnen Frauen oder Familienmitglieder angerufen haben. Nico sitzt hinter mir auf mein Bett und ich lehne mich an ihn. Naja mehr oder weniger.

„Er ist eingeschlafen" sagt Karim, als er gerade gehen wollte.
Ich wollte ihn gerade wecken, als Karim mir sagt „Tu es nicht. Er hatte heute ein heftiges Spiel und macht sich dauerhaft Sorgen um dich. Gönn ihn seine Ruhe." Dann geht er.
Ich nicke und lehne mich einfach an ihn.
„Ich liebe dich Nico Schlotterbeck" sag ich und kuschel mich einer an ihn. Dann schlafe ich auch ein.

Timeskip zur Nacht:

Stechende Kopfschmerzen. Ich habe stechende und strake Kopfschmerzen. Dadurch werde ich wach. Ich schreie vor schmerzen und halte mein Kopf.
Nico wecke ich dadurch. Die Ärzte und Schwestern haben ihn wohl schlafen lassen. Naja er zahlt auch ein Haufen Kohle für dieses Zimmer.

„Hey hey hey hey. Was ist los kleine?" fragt er besorgt und hält mich in seinen Armen.
Ich kann nicht antworten durch die Schmerzen, sie sind zu heftig.
Weiter schreie ich.
Die Ärzte kommen sofort und Nico steigt vom Bett und erklärt ihn grob was passiert ist.
„Sie.. sie.. es war alles gut und dann.. dann aus dem nichts.. sie schreit.. sie hat schmerzen.." stottert er und die Ärzte reagieren direkt. Nico muss das Zimmer verlassen, mehr bekomme ich nicht mehr mit, dann wird alles wieder schwarz.

Nico POV:

Sie wird wieder operiert.
Seit Stunden.

Die Ärzte haben grob was von „offene Blutung" und „Risse" und „schnell handeln" gesagt, aber ich konnte nicht so schnell zuhören.

Ich habe Sabine und Andre von Kims Handy angerufen und sie sind sofort losgefahren.
Mittlerweile sind sie hier.
Sie warten, genau wie ich.

Ich laufe den Gang jetzt schon locker 44 Mal auf und ab.
Sie wird seit 3 Stunden optiert.

„Nico.." höre ich leise, nehme es aber nicht wahr.
„Nicoo.." sagt die bekannte und vertraute Stimme wieder.
„Nico!" sagt die Person und tippt mich an.

Greg.
Wo kommt der den her?

„Hey Bro. Hab gehört was passiert ist, komm wir gehen nach Hause" sagt er.
Er will mich hier weg holen?
Auf keinen Fall!!!!

„Ich gehe nicht!" antworte ich.
„Nico, es bringt nichts. Du stehst total unter Strom. Seit Tagen. Seit dem Unfall. Du brauchst Ruhe." sagt er und versucht alles, um mich umzustimmen.
Ich blocke ab.
„Hey Nico" fängt Sabine an. „Es bringt Kim nichts, wenn du auch noch die Nerven verlierst. Fahr nach Hause, geh duschen, ruh dich aus. Ich habe Gregor nicht ohne Grund angerufen. Ich verspreche dir, dass ich mich melde, wenn wir mehr wissen" redet sie weiter.

Ich nicke stumm.
Sie haben doch recht, das weiß ich, aber die Gewissheit nichts tun zu können, bringt mich um.

Gregor legt den Arm um mich und zieht mich mit sich.
Wir fahren zu mir.
Greg bleibt bei mir und auch Karim sitzt mittlerweile auf meinem Sofa.

Als ich aus der Dusche komme, die mir anscheine dringend empfohlen wurde, sehe ich wie die beiden Fifa zocken.

„Ihr müsst nicht hier bleiben" sag ich, als ich mich neben ihnen setze.
„Machst du Witze? Dafür sind Freunde da Nico!" sagt Karim.
„Genau! Wie guten so in schlechten Zeiten." antwortet Greg.
Ich kann nicht anders als zu lächeln. Die Jungs sind wahre Freunde.
„Danke Leute" sag ich und nicke ihnen stumm zu.
Sie nicken zurück und zocken weiter. Greg gibt mir danach den Controller und ich zocke gegen Karim.

Sie lenken mich ab. Das weiß ich. Und ich denke immer mal wieder an Kim, aber sie hatten Recht. Es würde nichts bringen, wenn ich da geblieben wäre.

Mittlerweile ist es 8 Uhr Morgens.
Die Jungs und ich sind irgendwann eingepennt.
Als ich wach werde, sehe ich das Sabine mir Nachrichten geschickt hat, aber noch kein Anruf.

„Sie wird noch operiert"
„Immer noch"
„Kann dir immer noch keine Infos geben"

Um ca 7 Uhr kam dann die Nachricht: „Sie ist wieder aus dem OP da. Kim muss auf die Intensiv Station. Es gab Komplikationen während der OP. Keiner darf sie besuchen, deswegen bringt kein Anruf. Andre und ich sind nach Hause gefahren, als ihr Zustand stabil, aber nicht gut war. Mach dir keine Gedanken und ruh dich aus"

Zustand nicht gut.
Als ich das lese, rufe ich Sabine an, sie geht sofort ran.

„Was heißt Zustand nicht gut?" frag ich direkt.
„Nico.." sagt sie leise.
„Nein Sabine! Ich muss es wissen!" sag ich lauter.
„Sie musste ins künstliche Koma versetzte werden. Die Komplikationen waren zu groß"
Ich stocke. Ich lege einfach auf. Mein Handy rauscht aus meiner Hand und fällt auf den Boden.

Ich renne durch meine Wohnung. Schmeiße Dinge durch die Gegend und Murmel Dinge vor mir hin. Es kann doch nicht wahr sein. Sie liegt im Koma?
Es ging ihr gut!
Ihr Zustand war Stabil!
Sie sollte heute nach Hause kommen!
Zu mir!

Weiter schmeiße ich Dinge durch die Gegend und weine.
Die Tränen laufen.
Ich kann sie nicht verlieren.
Das überlebe ich nicht!
Ich brauche sie doch.

Greg und Karim kommen irgendwann zu mir gelaufen und halten mich davon ab, ein eingerahmtes Bild von mir und Kim weg zu werfen.
„Hey Nico! Was ist los?" fragt Karim und drückt mich gegen die Wand. Greg hilft ihm.
Meine Knie geben nach und ich rutsche die Wand runter.

Die Jungs flüstern mir immer wieder Dinge zu und fragen was los ist.
„Sie wurde ins Koma versetzet" antworte ich.

Stille....

Die Jungs starren mich an. Dann kommen sie zu mir und umarmen mich.

Ich weine..
Und weine..
Und weine...

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