Kapitel 82

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Nico pov:

Als mein Wecker am nächsten Morgen klingelt, könnte ich ihn dafür verfluchen.
Kim liegt seelenruhig in meinem Arm und schlummert weiter.
Frechheit!

Ich muss aufstehen, weil ich Training habe.
Der Abend gestern war total schön.
Einfach mal wieder nach den ganzen schweren Tagen ein Paar sein war toll.
Und der Sex war die Krönung des Tages!

Ich glaube Kim hat zu kämpfen und macht sich Schuldgefühle.
Schuldgefühle, die sie nicht haben sollte.
Sie hat sich immerhin nicht ausgesucht so zu werden.

Ich mache mir seit Tagen Gedanken, wie ich ihr helfen kann.
Wenn Salih, Jude oder Mats in ihrer Nähe sind halte ich Abstand von ihr.
Sie braucht ihre Freunde gerade mindestens genauso wie sie mich braucht.
Deswegen lasse ich ihr ihren Freiraum.
Gerade wenn sie alleine in ihrem Raum oben sitzt.

Manchmal lausche ich an ihrer Tür und höre dann wie sie weint.
Ich gehe aber nicht rein, um sie nicht zu erschrecken. Ich gehe nicht rein, damit sie auch mal Zeit für dich hat.
Selten gehe ich rein, um sie zu trösten.
Wenn ich reingehe, wischt sie sich ganz schnell die Tränen aus dem Gesicht und überspielt ihre Traurigkeit mit einem Lachen und macht dann Witze.
Dabei merke ich wie Traurig sie ist.
Und doch weiß ich nicht was ich sagen oder tun kann.

Ich stehe gerade in der Küche und warte auf mein Kaffee, als das Telefon klingelt.
"Schlotterbeck-Collins. Sie sprechen mit Nico. Wie kann ich weiterhelfen?" sage ich.
"Ah guten Morgen Herr Schlotterbeck. Mein Name ist Hendrik Happy, Sie müssten wissen wer ich bin richtig?" fragt mein Gegenüber.
Natürlich weiß ich wer Happy ist. Kim hat mit von ihm erzählt.

"Ja klar weiß ich das: Hallo Herr Happy. Wie kann ich helfen?" antworte ich.
"Ich wollte tatsächlich genau mit Ihnen reden. Ich habe heute einen freien Termin und wollte Sie fragen, ob Sie einmal herkommen möchten um zu reden" fragt er.
"Ich denke nicht das ich ein Therapeuten brauche aber danke." antworte ich.
"Nicht für Sie spezifisch Herr Schlotterbeck. Ich habe gedacht Sie könnten mich alles fragen, was Ihnen auf der Seele brennt. Ich denke ja mal das Sie bezüglich diesem Thema Fragen haben?" redet er weiter.

Ich überlege.
Mich interessiert schon das ein oder andere.
Und vielleicht bekomme ich Tipps für Kim.

"Ich habe aber noch Training bis 14 Uhr." sag ich daraufhin.
"Sie können danach kommen. Ich habe den ganzen Nachmittag frei" antwortet er.
"Dann sehen wir uns gegen 15 Uhr bei Ihnen" sag ich zurück.
"Bis dahin. Tschüss" sagt er und legt auf.

Gut dann eben ein Gespräch beim Therapeuten.
Wer hätte das Gedacht?

Als ich am Trainingsgelände ankomme, geht mein erster Weg in die Kabine, um mich umzuziehen.
Dort treffe ich auf Karim, Mats, Marco, Greg, Julian, Marius, Mo, Niki, Thomas und und und.

"Hey Schlotterbeck du siehst scheiße aus!" sagt Jule trocken.
"Durchgevögelt passt ehr" sagt mein bester Freund Papa.
"Beides passt!" antworte ich und lautes gegröhle macht sich breit.

"Warum siehst du so scheiße aus? Macht Kim dir doch mehr zu schaffen mit ihrer derzeitigen Laune?" fragt Niklas weiter.
"Fuck you! Kim is not the problem dude!" mischt sich Jude böse mit ein.
"Alter sei mal nicht so! Kim ist keineswegs ein Problem" antworte ich.
"Ich meine ja nur, sie zieht dich völlig runter. Deine Leistung stimmt nicht mehr so und du siehst jeden Tag schlimmer aus und kommst mit mehr Augenringe hier an. Ich denke du bist überfordert mit der Situation." antwortet Thomas.

"Was willst du damit sagen Bro?" frag ich ihn.
"Alter sie ist nur ein bisschen Traurig. Sie macht dich voll runter. Außerdem redet man überhaupt nicht gerne über so Depri Kram... Trenn dich von ihr, bevor sie deine Leistung extrem runter zieht und du auch noch davon betroffen wirst!" antwortet er.

The best Choice - Nico Schlotterbeck Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt