Kapitel 72

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Nico ist beim Training.
Ich habe bereits den ganzen Haushalt gemacht.
Mein Telefon klingelt.

Sophie!

„Hey" sag ich als ich ran gegangen bin
„Urlaub?" fragt sie, ohne mich zu begrüßen.
„Hey Kim, wie geht es dir? Oh ja mir geht es gut danke Soph. Ich habe dich auch vermisst, obwohl wir gerade erst im Stadion zusammen waren" antworte ich für sie.
„Hey Kim" sagt sie dann genervt.
„Hey Soph" antworte ich fröhlich.

„So was gibt es?" frag ich sie.
„Ich brauche einen Mädels Urlaub!" haut sie raus.
„Und?" frag ich.
„Und ich kann nur mit dir einen Mädels Urlaub machen, ohne das ich ausflippe. Ich brauche dich! Ich.. ich brauche dich Kim! Machen wir nächste Woche Urlaub?" fragt sie mich.
„Ich muss es erst mit der Arbeit und mit Nico ausmachen." antworte ich ihr ehrlich.
„Komm schon! Du hast die Klausuren hinter dir und hast eine Art Ferien. Das meintest du letztens noch! Das heißt die Arbeit fällt raus. Und Nico.. der kommt wohl mal 1-2 Wochen ohne dich klar. Er ist groß" kontert sie.

Okay na schön!
Sie hatte recht!
Ich habe die nächsten 2 Wochen frei.
Aber es ist nicht das Problem, dass Nico mich vermissen würde, sondern ich ihn!

„Ich kläre es ab!" antworte ich letztendlich.
„Supiii ich buch dann mal" sagt sie und legt auf, ohne das ich antworten kann.

OHHHH dann fahr ich wohl in den Urlaub!
Ohne Nico!
OHHHHHHHHHH

Irgendwann kommt Nico dann auch nach Hause und findet mich im Ankleidezimmer wieder.
Er umarmt mich von hinten.
„Hey Bubbels" flüstert er.

Ich drehe mich zu ihm um, um ihn richtig in die Arme zu nehmen.
Nico scheint irgendwas zu bedrücken, ich weiß nur nicht was.
Er schmiegt sich an mich und legt sein Kopf in meine Falte zwischen meinen Hals ab.

„Was ist los?" frag ich ihn.
„Oh das Training ist so hart. Erst die Spiele für Deutschland, wo ich extrem schlecht gespielt habe und jetzt den ganzen Hate abbekomme, dann das Spiel gegen Köln, dann am Mittwoch gegen Sevilla, dann Samstag gegen Bayern, dann nächste Woche Dienstag wieder Sevilla und Sonntags Union und weiter so! Ich will mich nicht beschweren! Ich liebe mein Job und ich liebe es die Fans zu sehen, auf dem Feld zu stehen und einfach 90 Minuten die Welt zu vergessen. Ich liebe das Gefühl der 81.365 Menschen im Rücken und ich liebe die gelbe Wand! Aber ich liebe auch die freien Tage, die ich mit dir verbringe und einfach nur dich habe." murmelt er.
„Oh Nico..." antworte ich.

Ich weiß nicht, wie ich ihn beibringen soll, dass ich morgen in den Urlaub fahre.
Ich kann ihn unmöglich so alleine lassen!
Er braucht mich!
Aber Sophie braucht mich auch!
AHHH

Wir bleiben eine Weile so stehen, bis Nico mein Koffer entdeckt.
Er guckt mich verwirrt an.
„Also entweder du verlässt mich oder irgendwas läuft hier falsch. Warum packst du?" fragt er.
„Ich fahre morgen mit Sophie in den Urlaub." antworte ich ihm.
„Aso?" fragt er genervt.
„Warum bist du jetzt so genervt?" frag ich ihn.
„Naja ich erzähle dir, wie scheiße es mir geht und wie sehr ich unsere Zeit zu Zweit vermisse und du buchst den nächsten Urlaub mit deiner besten Freundin. Was ein Unsinn!" sagt er wieder genervt.
„Entschuldigung aber meiner besten Freundin geht es nicht gut und braucht mich!" meckere ich zurück.

Unsere Tonart verschärft sich und wir werden lauter.
„Und was ist mit mir?" Schreit er.
„Was soll mit dir sein Nico?" Frag ich scharf.
„Was ist mit mir? Mir geht es auch nicht gut und ich brauche dich auch!" meckert er.
„Was soll ich deiner Meinung nach tun? Dich Babysitten? Bei dir sitzen und Händchen halten? Es geht nicht immer um dich! Andere Menschen geht es auch schlecht! Du beschwerst dich gerade, weil dein Job, den du dir selber ausgesucht hast mal ein bisschen stressiger wird und der arme Nico Schlotterbeck ein bisschen Ärger mit Fans bekommt! Mein Gott da ist doch kein Drama, wo du mich brauchst! Sag Edin einfach du willst weniger Spielzeit und mehr Ruhe! DU bist Sportler was denkst du wie der Job wird? Andre Menschen haben nicht so viel Geld, auf dem sie sich ausruhen können und eine 40-45 Stunden Woche haben. Du spielst am Wochenende 90. Minuten, wenn es hoch kommt in der Woche 180 Minuten plus Training! Das ist nichts!" schreie ich.

Fuck!
Das wollte ich nicht!
Die Worte sind einfach rausgeplatzt!

Ich halte mir die Hand vorm Mund, als ich realisiere, was ich gesagt habe!
„Nico.." sag ich leise und will ihn gerade am Arm berühren.
„Nico.. es tut mir leid.. ich wollte nicht..." stottere ich weiter.
Er zieht sein Arm blitzschnell weg.

„Nein weißt du! Alles gut! Geh und verbring deinen Urlaub mit Sophie! Ich komme schon ganz alleine klar..." schreit er zurück und fängt an meine Klamotten aus dem Kleiderschrank in mein Koffer zu werfen.
Er redet dabei weiter.

„..weil weißt du: Ich der tolle Nico Schlotterbeck komme klar, weil ich mache ja einen minderwertigen Job, der absolut nicht anstrengend ist und keine Nerven erfordert. Die tolle und wunderbare Kim hat es ja so schwer in ihrem Leben und macht einen viel wichtigeren Job, der Menschenleben rettet und ihnen hilft. Mein Job ist dagegen nichts! Und ich arbeite ja garnicht für mein Geld. Weißt du, du solltest fahren. Dir geht es bestimmt auch nicht gut und du bist gestresst! Manchmal habe ich das Gefühl dein Vater hat alles richtig gemacht, als er dich verlassen hat. Mit so einen Menschen kann man ja garnicht klar kommen weil du einfach dauerhaft nur denkst das du der Mittelpunkt der Welt bist und die Erde sich um dich dreht! Ich wäre an seiner Stelle auch gegangen wenn ich so eine Tochter hätte!" schreit er zurück.

Ich zucke zusammen.
Er merkt es.
Tränen sammeln sich in meinen Augen.
Ich weiche zurück, als er einen Schritt näher kommt.

„Kim.." fängt er an und seine Stimme ist weich.
Ich denke er hat jetzt realisiert was er gesagt hat.
„Nein schon gut Nico. Entschuldigung das ich so bin, wie ich bin." sag ich mit weinender Stimme.
„Nein.. es.. es war" redet er.
Ich nehme aber mein Koffer und verlasse fluchtartig den Raum.

Ich schnappe mir meine Jacke und ziehe mir in Rekordzeit meine Schuhe an.
Nico rennt mir hinterher und versucht auf mich einzureden.
„Alles gut Nico. Ich.. ich denke.. ich denke ich sollte gehen, um dir nicht weiter im Weg zu stehen." weine ich weiter und mache mich super schnell auf den Weg zu Sophie, ohne zurück zu blicken.
„Verlass mich nicht. Nicht so! Nicht jetzt!" schreit er mir hinterher.

Ich renne einfach weiter.
Ich glaube ich habe einen Riesen Fehler gemacht.
Ich hätte mich niemals öffnen dürfen.

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Writer:
Oh wow die Worte saßen Nico!

The best Choice - Nico Schlotterbeck Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt