Kapitel 18

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Malina Rush
By LuanaWhite

Ich fühlte mich wie in einem Zeugenschutzprogramm. Damit mir mein gewalttätiger Ex nichts antun konnte, hatte Freddie mich mit in sein Zuhause genommen. Ein großes Anwesen, mitten im nirgendwo und abgeschnitten von der Welt. Umgeben war ich von Menschen mit übernatürlichen Kräften, gegenüber denen ich mich klein und unbedeutend fühlte.

An meinen ersten Tag hier hatte Freddie mich rum geführt um mir alles zu zeigen und mir einige Leute vorgestellt. Nicht alle schienen erfreut über meine Anwesenheit zu sein, aber mein Freund meinte ich solle die einfach ignorieren. Ich hoffte es war so leicht wie er dachte.

Heute war bereits mein zweiter Tag hier und da Freddie etwas trainieren wollte, ließ er mich in der Obhut von einem dunkelhäutigen Mädchen. Ihr Name war Florentina. Sie hatte wohl die Gabe ihr Aussehen nach Belieben zu verändern. Das hatte sie mir anhand ihrer Haare gezeigt.

Normalerweise waren sie schwarz, aber als sie ihre Kräfte einsetzte und dabei ihre Augen kurz unnatürlich aufleuchteten, wurden sie blond. Das war krass. Dann machte sie sie wieder schwarz. Und sie meinte dass sie das mit ihrem ganzen Körper konnte. Wow! Ich war beeindruckt. Zumindest brauchte sie so kein unnötiges Geld für Haarfarbe oder dergleichen ausgeben.

Aber als wir ein wenig durch die Gänge wanderten und sie mir erzählte wer die Leute auf den Gemälden an der Wand waren, kam uns eine Frau entgegen.
"Guten Tag, Frau Blackstone." begrüßte Florentina die Frau. Blackstone... Wie Luan?

Diese sah mich argwöhnisch an und ganz offensichtlich war sie eine der Personen, die mich hier nicht haben wollten. Ich hatte nun mal eine gute Menschkenntniss.

"Florentina, du kannst gehen." meinte Frau Blackstone bestimmend und nach kurzen Zögern tat sie das auch. Was sollte denn das jetzt? Und dann wandte sie sich an mich. "Du hast hier nichts verloren. Du bist nicht wie wir. Mein Sohn muss nicht bei Sinnen gewesen sein, als er das genehmigt hat." wollte sie mir erklären, aber nicht mit mir!

Ich zog etwas meine Brauen zusammen und da ich hier ja eigentlich nur ein Gast war, wollte ich nicht unhöflich sein, aber so reden lassen würde ich bestimmt auch nicht mit mir. Freddie hatte mir genau erklärt wie das hier von der Hierarchie her lief.

Ich begann also selbstsicher meine Brust raus zu strecken und verschränkte davor meine Arme demonstrativ.
"Und ob ich hier was verloren habe. Ich gehöre zu Freddie und eurer Anführer hat mich höchstpersönlich hier willkommen geheißen. Die einzige die wohl nicht bei Sinnen ist, sind Sie. Sie denken sie sind was besseres, aber das sind sie nicht.

Leute wie Sie habe ich schon zu genüge getroffen, und sie sollten lieber aufpassen. Auch wenn ich keine übernatürlichen Fähigkeiten habe, kann ich durchaus gefährlich werden." warnte ich sie. Sie sollte also bloß aufpassen. Mir egal ob sie die Mutter des Anführers war. Sie war eine Schnäpfe. Sonst nichts.

"Du wagst es mir zu drohen? Ich bin immer noch die Mutter des Anführers und könnte dich hier auf der Stelle töten. Also solltest du lieber aufpassen!" drohte Frau Blackstone mir allen Ernstes.

"Sophia! Hör sofort damit auf. Malina ist unser Gast und wird mit Respekt behandelt. Also zügele deine Zunge. Luan ist hier der Anführer und hat das Sagen. Du solltest Luan's Entscheidungen nicht in Frage stellen." erklärte dann Francesca, die zu uns kam. Sie war die Gefährtin von Luan und ich hatte sie gestern bereits kurz kennen gelernt.

Tatsächlich ging diese Sophia nun wirklich, auch wenn etwas eingeschnappt. Francesca richtete etwas ihr Haar, und lächelte mich dann sanft an.

"Bitte entschuldige. Sophia, sie hat sehr eigene Meinungen." entschuldigte sie sich bei mir. Ich atmete tief durch und senkte meine Arme wieder. Würde diese Frau mich wirklich einfach so umbringen? Ich wusste nicht was schlimmer war, mein Ex oder sie... Ich war hier wohl nicht so sicher wie Freddie gedacht hätte.

"Ist schon okay, sie ist da wohl nicht die Einzige. Danke dass du eingeschritten bist." entgegente ich Francesca. Diese nickte und wies mich an ihr zu folgen.

"Zerbrich dir darüber nicht den Kopf. Es ist für viele einfach ungewohnt. Für gewöhnlich offenbaren wir Menschen unsere Kräfte nicht. Im schlimmsten Fall könnte es damit enden auf einem Labortisch zu enden, nur zum herausfinden, warum wir sind, wie wir sind.

Aber ich versichere dir, dass dir niemand etwas antun wird, auch nicht Sophia. Luan ist unser Anführer und alle leisten ihn Folge. Sie würden es nicht wagen ihn zu verärgern. Und falls etwas ist, kannst du dich selbstverständlich auch immer an mich wenden, oder auch an Ana, Luans Schwester.

Ich weiß nicht, ob ihr beiden euch schon begegnet seid. Sie ist ein gutes Mädchen. Ihr würdet euch bestimmt verstehen." erklärte sie mir ruhig und legte ihre Hand über die andere.

Ich folgte Francesca und dachte etwas über ihre Worte nach. Ich hoffte es war kein Fehler dass ich her gekommen war. Freddie sollte wegen mir keine Probleme bekommen.

"Ich habe Ana nur ganz kurz getroffen. Freddie hat mich gestern einigen Leuten vorgestellt. Ach, und herzlichen Glückwunsch, ich habe den Ring gesehen." zwinkerte ich ihr zu und Francesca begann zu strahlen.

"Danke dir. Aber bitte behalte es noch für dich. Luan und ich möchten unsere Verlobung gerne auf dem Ball verkünden." erklärte sie mir und ich nickte, als Ana und ein anderes Mädchen namens Xenia lachend um die Ecke kamen.

"Hey ihr zwei, leistet Malina gerne Gesellschaft ich muss noch einiges erledigen. Wir sehen uns, Malina." verabschiedete sich Francesca und Ana und Xenia nickten.

"Ich hoffe dir gefällt es hier." fragte mich Ana und ich lächelte den beiden etwas zu und winkte Francesca nach, ehe ich Ana antwortete.

"Ich bin noch unentschlossen nach einem Zusammentreffen mit deiner Mutter." erklärte ich und wir drei setzten uns auf eine Bank.

"Ging mir zuerst auch so. Naja, eigentlich habe ich es gehasst. Das hat sich aber geändert. Es ist wirklich nicht alles hier schlecht und dieses Mädchen hier ist der Beweis." meinte diese Xenia und gab ihrer Freundin einen kleinen, neckischen Schubs.

"Das ist lieb, Xenia. Aber das von meiner Mum kenne ich, Malina. Sie ist zu mir nicht anders, wenn nicht sogar noch schlimmer und das obwohl ich ihre Tochter bin. Naja." erklärte Ana mir und lächelte leicht.

Verwundert hob ich meine Brauen an. Okay, ich kannte mich mit Eltern nicht sonderlich gut aus, aber wenn Ana sagte ihre Mutter sei zu ihr noch schlimmer als wie zu mir eben, dann war das ganz schön krass.

"Das ist scheiße. Aber naja, lasst uns über was anderes reden. Habt ihr Florentina gesehen? Diese Giftkuh hat sie vorhin einfach weg geschickt." fragte ich die beiden. Es sah wohl so aus als würde ich langsam Anschluss finden, aber ich freute mich schon tierisch darauf wenn Freddie endlich wieder bei mir war.

Light&Dark - Truth and AngerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt