Kapitel 5

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Maxwell Flint
by MusicalGirl200

Logan war wieder bei uns, aber erinnerte sich an nichts außer seinen Namen. Er erholte sich gut von seinen Wunden, aber der Rest war wieder auf null. Er kannte keinen von uns und seine Kräfte waren unkontrolliert. Wieder hielt er zu jedem Abstand und das war schrecklich.

Vor allem Runa litt sehr darunter, doch ihre Freunde waren alle für sie da. Samara sprach viel mit Logan und versuchte ihm zu helfen sich zu erinnern, aber bis jetzt hatte sie leider keinen Erfolg. Dennoch war ich sehr stolz auf meinen Sohn. Ohne ihn hätten wir Logan nicht gefunden.

Es war gerade Mittagszeit und ich saß im Speisesaal mit Samara an einem Tisch. Ich war in Gedanken, als einer der Lehrer zu uns kam und sich neben sie setzte. Sofort wanderte mein Blick zu ihnen, als er tatsächlich versuchte ihr schöne Augen zu machen.

Samara war völlig verdutzt als unser Kollege, mit dem wir schon jahrelang zusammen arbeiteten, ihr plötzlich sagte, dass sie hübsch aussah und er es bewundern würde, wie sie sich um die Schüler kümmerte. Und dann fragte er sie tatsächlich, ob sie heute Abend mit ihm zu Abend essen wollte. Sie war immer hübsch!

"Ähm, tut mir leid, aber ich habe schon was vor. Maxwell und ich haben einiges an Arbeit vor uns", erklärte Samara und sah mich eindringlich an, bestimmt damit ich sie jetzt nicht hängen ließ.

Ich lächelte triumphierend in mich hinein, weil Samara ganz offensichtlich kein Interesse an ihm hegte. Eigentlich wäre es nur fair von mir, ihr ein Date zu gönnen, aber ich konnte nicht. Es machte mich rasend zu wissen, dass sie mit ihm hier ausging.

„Ja, genau. Es gibt als Leiter immer eine Menge zu tun", fügte ich mit fester Stimme hinzu. Doch der Lehrer wollte noch nicht aufgeben und das machte mich so rasend, dass ich meinen Löffel durch meine starken Kräfte verbog.

"Hm, zu Schade. Aber am Wochenende könnten wir doch was zusammen unternehmen. Wir könnten nach Greys-Town fahren. Wie wäre es mit Tanzen gehen?", fragte unser Kollege sie. Was war an nein so schwer zu verstehen? „Ich... ", begann Samara aber unser Kollege Steve ließ sie gar nicht weiter reden.

"Ich hol dich am Samstag um 18 Uhr von deinem Zimmer ab. Bis dann, Samara", meinte er und nahm ihre Hand einfach und gab ihr darauf einen formellen Kuss. Daraufhin erhob ich mich und fast wäre mein Stuhl dabei umgefallen.

Jetzt reichte es aber wirklich. „Es scheint mir so, als müssten wir nochmal wiederholen, was nein heißt Steve. Samara hegt keinerlei Interesse mit dir auszugehen und einen nicht zu Wort kommen zu lassen, heißt noch lange nicht ja.

Sie wird also am Wochenende nicht mit dir nach Greys-Town fahren. Haben wir uns verstanden?", erklärte ich streng. Sie wollte nicht, also sollte er sie zu nichts drängen. Am liebsten würde ich ihm eine verpassen. Aber ich war Leiter und Anführer und sollte als Vorbild fungieren. Außerdem war ich kein Teenager mehr.

Samara sah mich mit großen Augen an. Es war für sie aber mehr als unangenehm, dass alle zu uns sahen. Und Steve allerdings passten meine Worte gar nicht und er funkelte mich an. Aber dann begann er plötzlich zu grinsen. Was sollte das denn jetzt?

"Schon gut, Max. Vielleicht solltest du Samara dann selbst mal einladen. Sie wird nicht ewig warten", erklärte er und Samaras Augen wurden riesig, während mir die Kinnlade aufklappte. Hatte Steve das extra gemacht, um mich aus der Reserve zu locken? Andere Kollegen und Kolleginnen schmunzelten und grinsten in unsere Richtung. Samara schien das aber wirklich peinlich zu sein und sie lief knallrot an.

Mir passte es ganz und gar nicht, dass uns alle hier anstarrten. Diese Aktion war dämlich und kindisch gewesen. Unser Privatleben ging hier wohl niemanden etwas an. Deshalb sah ich auch finster in die Runde, weil auch Samara das unangenehm war.

„Samaras und mein Privatleben geht keinen was an", erwiderte ich wütend und wandte mich dann meiner besten Freundin zu. Es tat mir wirklich leid, wie das hier gelaufen war. „Komm, gehen wir", bat ich sie in einem ganz sanften Ton.

Samara nickte und wir nahmen unsere Tabletts, um sie weg zu tragen und verließen dann den Speisesaal. Als Samara und ich noch Teenager waren, gab es öfters Situationen aus denen ich sie gerettet hatte, aber ich dachte wir hätten das längst hinter uns. Doch plötzlich blieb Samara stehen.

Ich erkannte es nach all den Jahren sofort, wenn Samara eine Vision hatte und war sofort an ihrer Seite und zog sie auf eine der Bänke hier. Besorgt betrachtete ich sie, weil ich ja nicht wusste, was sie sah.

„Samara? Du hast eine Vision. Was siehst du? Ist alles gut?", fragte ich sie mitfühlend und drückte fest ihre Hand. Aber wäre es was schlimmes, würde sie sich doch anders verhalten, oder?

Was hatte sie nur gesehen, dass sie nun so durcheinander wirkte? Und war sie verlegen?
"Ich... Also... Es war nichts wichtiges. Alles gut. Du weißt, ich sehe manchmal alles mögliche auch wenn ich es nicht will", erklärte mir meine beste Freundin, aber ich sah sie skeptisch an. Ich glaubte ihr nicht, dass es sich um etwas Banales handelte.

Ich wusste, dass Samara mir etwas verheimlichte. Aber wenn sie es mir nicht sagen wollte, wollte ich sie auch zu nichts drängen. So ein Mann war ich nicht. Sie wusste, dass sie mit mir über alles reden konnte und das schon seit langer, langer Zeit.

„Na gut, aber du weißt, dass wir über alles reden können. Ich muss jetzt leider los. Jace und ich trainieren heute zusammen. Also bis später", verabschiedete ich mich schließlich und gab Samara einen Kuss auf die Wange, ehe ich ging. Was war das denn gewesen?

Light&Dark - Truth and AngerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt