Light&Dark - Truth and Anger

Kapitel 75

Jonathan 'Jace' Flint
By LuanaWhite

"Das ist nicht dein Ernst, oder?" fragte ich meinen Dad fassungslos, als er mir den Brief von Luan gezeigt hatte. Ich konnte nicht fassen dass er das glaubte. Ja, konnte schon sein dass Luan sich verändert hatte, aber deswegen durften wir ihm doch nicht trauen. Wer sagte denn, dass er morgen den Spieß dann nicht wieder umdrehte?

Luan Blackstone war gefährlich und würde immer gefährlich bleiben. Und ich würde auch nicht so schnell vergessen dass er Kyra einfach hatte entführen lassen. Da konnte er sich noch so verändern. Ich hasste diesen Typen.

Dad fuhr sich angestrengt mit der Hand über sein Gesicht. "Wir sollten uns ihn wenigstens anhören. Frieden wäre für beide Seiten um vieles leichter. Es scheint nämlich als gäbe es jemanden da draußen, der Luan stürzen möchte und eine noch größere Bedrohung sein könnte. Vielleicht war er sogar schuld an Mio's Entführung. Runa selbst hat gesagt, dass das niemals Luan gewesen sein kann. Und ich glaube das irgendwie auch nicht." erklärte Dad mir ganz ruhig.

Ich stand auf und raufte mir meine Haare. Mir gefiel das trotzdem nicht. Natürlich wollte ich auch Frieden, ich wollte mit Kyra eines Tages eine Familie gründen und es sollte sicher sein. Aber eine noch größere Bedrohung als Luan? Das konnte ich mir irgendwie nicht vorstellen.

"Na schön. Wenn du zu diesem Treffen gehst, dann komme ich mit und Mikel auch. Aber versprich mir eines Dad. Du darfst ihm nicht vertrauen. Er könnte das ausnutzen und uns umbringen wollen, damit er die Krieger des Lichts unterwerfen kann. Macht war ihm schon immer wichtig. Auch wenn er jetzt Vater wird, bezweifle ich dass sich das geändert hat." erklärte ich meinen Vater meine Ansicht weiter, welcher seufzte.

"Natürlich würde ich dich und Mikel mitnehmen. Aber Jace, ich bitte dich, dich zu zügeln. Wenn wir uns alle anbrüllen bringt das niemanden etwas.

Kyra und Noomi wissen auch von dem Brief und nun ja, Noomi will ebenso mit, aber ich halte das für keine gute Idee. Wir sollten erst versuchen das Eine zu klären und dann das andere. Was meinst du?" entgegnete Dad mir. 

Ich hatte nun mal ordentlich Temperament. Das wusste ich. Aber ich hatte hierbei wohl gar keine andere Wahl, oder? Für mich klang das alles ziemlich faul. "Na schön. Und wann soll dieses Treffen sein?" fragte ich aber da klopfte es an der Tür und Samara kam herein.

"Entschuldigt wenn ich euch störe, aber wir haben Besuch. Die Polizei ist da und sie wollen mit Kyra sprechen. Ich weiß nicht worum es dabei geht." erklärte sie uns und ich riss meine Augen auf. Die Polizei? Was hatte das zu bedeuten?

"Ok, bring die Polizei in mein Büro. Und du holst Kyra, Jace." sagte Dad zu mir und seiner Verlobten. Es war nie ein gutes Zeichen, wenn die Polizei plötzlich auftauchte. Ich bekam ein mulmiges Gefühl in meiner Magengegend. Ich wusste Kyra war gerade mit Noomi im Gewächshaus. Auch Mikel war bei ihnen.

"Hey Leute." Sagte ich leise und fuhr mir gestresst durch mein Haar. Ich hätte gerne gewusst um was es ging bevor ich Kyra dazu holte. Mein Mädchen war so zerbrechlich und ich hatte Angst um sie.

"Hey, alles ok Jace?" fragte Kyra mich sofort als sie meine Sorgenfalten sah und nahm meine Hand in ihre. Ich sah ihr an dass sie sich sofort Sorgen um mich machte, dabei ging es gar nicht im mich, sondern um sie.

Ich schüttelte meinen Kopf und streichelte mit meiner anderen Hand Kyra's Wange und sah sie traurig aber auch zärtlich an. "Ich weiß es nicht. Die Polizei ist da und sie wollen mit dir reden. Sie warten in Dad's Büro." erklärte ich Kyra und ihre Augen wurden riesig. Ich sah deutlich wie sie Angst bekam.

"Wieso will die Polizei mit mir sprechen?" fragte sie mich unsicher und folgte mir langsam. Ich würde Kyra gerne sagen um was es ging, aber wie gesagt ich wusste es nicht und streichelte meinen Mädchen beruhigend über ihren Rücken. Mikel und Noomi folgten uns aber sie warteten dann vor dem Büro.

Als wir eintraten, standen zwei Polizisten da. Ein Mann und eine Frau und sie sahen traurig zu uns. Ich nahm Kyra's Hand in meine und hielt sie fest. Egal was die beiden Beamten gleich sagen würden, ich war für meine Freundin da, ebenso wie meine Eltern.

"Kyra Philipps?" fragte der Polizist nochmal sicherheitshalber und mein Mädchen nickte.

"Ja, weshalb sind Sie wegen mir hier?" fragte sie nervös.

"Wir sind leider mit keinen guten Nachrichten heute hier." meinte der Polizist und Kyra wurde immer nervöser, aber auch mir ging es nicht anders.

"Es tut uns leid ihnen das sagen zu müssen, aber ihre Eltern hatten gestern einen tragischen Autounfall. Sie sind beide verstorben." sagte dann die Frau und wir alle standen unter Schock. Kyra schlug sich die Hand vor dem Mund und begann bitterlich zu weinen. Sofort zog ich sie in meine Arme um sie fest zu halten, sonst wäre sie vermutlich zusammen gebrochen.

Auch mir begannen Tränen in die Augen zu steigen. Ich hatte Kyra's Eltern bei ihrem Besuch an der Akademie sehr ins Herz geschlossen. Dass sie wirklich nicht mehr am Leben sein sollten, war kaum vorstellbar.

"Nein! Nein! Das kann nicht wahr sein!" schluchzte Kyra verzweifelt an meiner Brust. Ich wusste dass war ein schwerer Schicksalsschlag und sie musste das erstmal begreifen. Wir alle, und dann brach sie völlig in meinen Armen zusammen.

"Jace, du solltest Kyra auf ihr Zimmer bringen." meinte Samara zu mir und ich nickte, ehe ich sie auf meine Arme hob und hinaus trug.

"Was ist passiert?" fragte Noomi sofort und eilte mit Mikel zu uns. Ich erklärte ihnen was die Polizisten gerade gesag hatten und Noomi streichelte ihrer besten Freundin mitfühlend über die Wange ehe ich weiter mit ihr in unser Zimmer hinauf ging.

Dort legte ich sie auf unser Bett und legte mich dazu, wo ich sie einfach weiter fest hielt und weinen ließ. Meine arme Kyra. Ich wünschte ich könnte ihr helfen aber selbst wir kamen leider gegen den Tod nicht an.