Kapitel 53

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Mio Whitemore
By LuanaWhite

Nachdem ich nach so vielen Jahren endlich meinen Entführern hatte entkommen können, hatte ich mich mehr als alles andere gefreut zurück zu meiner Familie zu können. Aber meine Eltern waren unauffindbar, deswegen war ich mehr als erleichtert gewesen dass ich hier an der Akademie wenigstens meine kleine Schwester Kyra gefunden hatte.

Aber es war ein Schock gewesen als sie nicht mal wusste dass ich existierte. Unsere Eltern hatten sie weg gegeben? Wieso? Was war nur nach meinen Verschwinden passiert? Ich verstand das alles nicht und hoffte zumindest dass Mom und Dad am Leben waren. Cara hatte mich auf ein Zimmer gebracht wo ich mich erstmal ausruhen konnte und der Leiter Maxwell Flint war auch sehr nett gewesen als er meinte dass ich erstmal hier bleiben konnte.

Ich wollte mich gerade etwas hinlegen, als es an der Tür klopfte und zu meiner Überraschung stand tatsächlich meine Schwester mit diesem Jace davor und sie sah mich unter Tränen an. "Es tut mir so leid Mio, das ich mich vorhin nicht hatte freuen können. Es war einfach zu viel für mich gewesen. Ich war überfordert und wusste nicht, was ich fühlen soll.

Aber ich habe gesehen, wie lieb du mich hast und das du mich immer beschützen würdest und dabei konnte ich auch spüren, wie lieb ich dich habe. Mio, ich bin so froh, dass du hier bist und das es dir gut geht. Ich habe dich lieb. Ich wollte dir das einfach sagen." platzte es dann aus ihr heraus.

Mit großen Augen sah ich Kyra an. Ich verstand zwar nicht wieso sie auf einmal das wusste und was sie wo gesehen hatte, aber ich freute mich so sehr über ihre Worte dass ich gerade einfach nicht anders konnte als sie in meine Arme zu schließen und begann nun ebenfalls zu weinen. Ich hatte meine kleine Schwester wieder!

"Ist schon gut. Ich bin einfach nur froh dass es dir gut geht, Kyra. Aber ich verstehe nicht wieso du weg gegeben wurdest. Was ist aus unseren Eltern geworden?" schniefte ich und wir hielten uns einfach nur fest und weinten.

"Das wissen wir leider auch nicht. Wir hatten gehofft du könntest uns das sagen." meldete sich auch Jace zu Wort. Aber ich hatte darauf leider auch keine Antwort.

Kyra erwiderte meine Umarmung und drückte sich fest an mich. Ich hatte einen Teil meiner Familie wieder zurückbekommen und ich würde sie nicht wieder los lassen. "Komm erstmal an. Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist und es tut mir so leid, was du durchmachen musstest. Aber ich bin für dich da, Bruder." erklärte sie mir und Jace lächelte uns sanft an.

Dann meinte er, er lasse uns beide etwas allein und würde später wieder kommen. Das war wirklich nett von ihm. Kyra und ich setzten uns an einen kleinen Tisch und ich lächelte sie liebevoll an. Sie sah unserer Mutter so ähnlich.

"Ist Jace eigentlich dein Freund?" erkundigte ich mich bei ihr und wollte alles erfahren, was sie so erlebt hatte. Ich wollte dass es meiner kleinen Schwester gut ging. Ich hoffte, auch wenn sie von anderen Leuten als unseren Eltern aufgezogen wurde, dass sie dennoch ein schönes Leben gehabt hatte.

Kyra lächelte und wirkte wirklich verliebt, als sie auf meine Frage nickte. "Ja, das ist er und er ist der beste Freund, den man sich wünschen kann. Er hat mir hier sehr geholfen klar zu kommen, als ich keinerlei Kontrolle über meine Kräfte hatte." erzählte sie mir. Das war doch schön. Es war schön zu wissen dass Kyra jemanden hatte der immer an ihrer Seite gewesen war.

"Hätte ich gewusst, dass ich einen Bruder habe, hätte ich auch nach dir gesucht. Aber meine Adoptiveltern haben nie was gesagt. Unsere Eltern haben mich ihnen nur gegeben und sie gebeten auf mich acht zu geben. Sie waren wohl gute Freunde gewesen.

Als sich meine Kräfte plötzlich gezeigt haben, hätte ich fast einen Jungen verbrannt, aber es ist soweit alles gut gegangen und meine Adoptiveltern wissen auch von meinen Kräften." erzählte meine Schwester mir und spielte etwas mit einer ihren Haarsträhnen. Das hatte auch Mom immer getan, das wusste ich noch.

Gute Freunde unserer Eltern? Ich konnte mich an keine Freunde erinnern, was nur heißen konnte dass sie sie nach meinen Verschwinden kennen gelernt haben mussten. Oder sie haben sie einfach nie mir gegenüber erwähnt. Aber ich war ja auch erst fünf gewesen, als man mich ihnen weg genommen hatte.

"Wie heißen denn deine Adoptiveltern? Und wann hast du deine Kräfte bemerkt? Wie alt warst du da?" erkundigte ich mich bei ihr. Es musste schlimm gewesen sein, da sie wirklich einen Menschen beinahe weh getan hatte. Und ich hatte nicht bei ihr sein können um ihr zu helfen. Ich fühlte mich schrecklich. Denn genau das wäre meine Aufgabe als großer Bruder gewesen.

"Sie heißen Susan und Anthony und wohnen etwa zweieinhalb Stunden entfernt mit dem Auto. Sie sind sehr gute Menschen. Und es ist jetzt ungefähr ein Jahr her, wo meine Kräfte plötzlich auf einer Party ausgebrochen sind. Daraufhin hatten mir meine Adoptiveltern alles gebeichtet und brachten mich hierher, weil unsere Eltern es ihnen gesagt hatten. Seit wann hast du deine Kräfte?" erzählte Kyra mir und nahm meine Hand, um sie fest zu drücken.

Vor einem Jahr? Was? So spät? Und sie hatte nichts von ihren Kräften gewusst? Meine arme kleine Schwester. Mir stiegen erneut Tränen hoch und es tat mir alles so wahnsinnig leid. "Oh Kyra. Es tut mir so leid dass ich nicht da gewesen war. So wahnsinnig leid. Ich wäre wirklich gerne früher zu dir gekommen, aber alle Versuche schlugen fehl. Naja, bis auf den letzten.

Ich habe meine Kräfte schon seit ich denken kann und je älter ich wurde umso stärker sind sie geworden. Die Kräfte sind mit mir gewachsen. Und so sollte es auch sein. Unsere Eltern wollten uns auch immer auf die Akademie schicken. Es tut mir so leid dass du das alles auf die harte Tour lernen musstest." erklärte ich ihr und konnte nicht anders als immer weiter zu weinen. Aber meine Schwester zog mich in eine tröstende Umarmung.

"Du kannst nichts dafür Mio, hörst du? Ich wünschte, wir hätten zusammen aufwachsen können. Aber weißt du was? Wir holen das alles nach Mio, versprochen. Ich habe dich lieb." erklärte sie mir und schloss ihre Augen, als sie sich an mich kuschelte.

Kyra hatte recht. Wir konnten nun leider an der Vergangenheit nichts mehr ändern, aber wir konnten die Zukunft beeinflussen und in dieser Zukunft würde ich von nun an immer an der Seite meiner kleinen, süßen Schwester sein. Ab jetzt war ich für sie da wann immer sie mich brauchte und ich würde sie beschützen. Aber eine letzte Frage war noch offen.

Wo waren unsere Eltern und was war mit ihnen passiert?

Light&Dark - Truth and AngerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt