Kapitel 46

12 7 0
                                    

Hudson Theodore
by MusicalGirl200

Ich hatte Xenia so, oder so zu dem Fest ausführen wollen, weil sie mal was anderes sehen sollte. Außerdem machten mir meine Eltern wieder das Leben schwer. Umso überraschter war ich gewesen, als Runa mich plötzlich kontaktiert hatte und mir mitgeteilt hatte, dass sie und Logan ebenfalls auf dem Fest wären.

Endlich würde ich meinen kleinen Bruder wieder sehen und das mit seinen Erinnerungen. Ich konnte es kaum erwarten. Cadric wäre auch gerne mitgekommen, aber Ana durfte immer noch nicht das Anwesen verlassen. Aber er würde Logan auch wieder sehen.

Und dann stand er plötzlich vor mir. Ich konnte es gar nicht glauben. „Logan", sagte ich erleichtert und konnte nicht anders, als meinen Bruder zu umarmen und er ließ es zu. Er erwiderte die Umarmung und dann spürte ich von ihm eine Welle der Erleichterung und Freude. Es war schön zu sehen, dass er wieder Kontrolle hatte.

Xenia wusste wie aufgeregt ich wegen des Treffens gewesen war und sie musterte meine alten Freunde neugierig.

„Es ist wirklich schön dich zu sehen Hudson", entgegnete mir Logan und dann lösten wir uns wieder langsam voneinander und ich grinste ihn an. „Hudson?", hörte ich dann plötzlich Caras überraschte Stimme und ich winkte ihr zu. Lange war es her.

Aber ich sah auch Jace und Mikels skeptischen Gesichter. „Ihr könnt euch beruhigen Jace und Mikel. Ich bleibe schon artig", sagte ich Augen verdrehend, dann zog ich Xenia liebevoll an mich. „Logan, darf ich dir meine bezaubernde Freundin Xenia vorstellen. Xenia, das ist mein Bruder Logan und seine Freundin Runa", machte ich sie einander bekannt, ehe ich auch die anderen vorstellte.

"Hallo Logan. Ich habe schon viel von dir gehört. Von euch allen", begrüßte Xenia die Gruppe und sah dann vor allem Runa an.

"Runa, ich soll dir alles Liebe von Ana ausrichten und sie sucht nach einer Heilungspflanze, mit der ich in Kombination mit meinen Kräften eventuell deinem Raben helfen kann", erzählte sie und die Augen aller wurden groß.

Stolz drückte ich Xenia einen Kuss auf den Scheitel. Ja, meine Freundin war schon etwas Besonderes. „Wirklich? Was sind deine Fähigkeiten?", fragte Kyra ganz neugierig und wollte etwas näher heran, aber Jace hielt sie zurück.

Amüsiert sah ich ihn an. Er musste wohl seine Rolle als zukünftiger Anführer rauslassen. War klar, dass wir bei ihm immer nur die Bösen waren. „Wir beißen übrigens nicht Jace. Du brauchst also keine Angst haben", konnte ich mir einen Kommentar nicht verkneifen.

"Dennoch gehört ihr immer noch zu Luan, Hudson. Und ich verstehe es nicht. Ich weiß du hast einen schlimmen Verlust erlebt, aber das haben wir alle. Dein Platz ist nicht bei den Kriegern der Finsternis aber solange du bei ihnen bist, kann ich dir nicht trauen. Tut mir leid", erklärte Jace. Autsch.

"Du tust ihm aber unrecht. Er ist kein schlechter Mensch. Wir haben schon alle Entscheidungen getroffen, die nicht gut waren. So ist das Leben. Und zeigen wir hier nicht gerade unseren guten Willen?", warf Xenia ein. Das war lieb, aber würde bei Jace bestimmt keine Wirkung zeigen.

„Jace, bitte", sagte mein kleiner Bruder eindringlich und ich verschränkte meine Arme vor der Brust. „Ist schon klar, dass immer die Krieger der Finsternis die Bösen sind. Ob du es glaubst, oder nicht. Es hat sich dort vieles verändert. Luan will vieles anders machen und Ana unterstützt ihn dabei.

Oder ist Ana jetzt auch schon böse? Und Cadric ist genauso wenig böse. Man ist eben nicht nur eins Flint", setzte ich Jace ebenso dagegen und sah dann kurz zu Noomi, die sehr still hinter Mikel stand. Und dieses Mädchen, wie hieß sie nochmal, ich glaube Jessica, wirkte fehl am Platz.

„Leute, jetzt entspannt euch doch alle mal wieder. Wir sind hier, um einen schönen Abend zu haben. Hudson und Xenia werden nichts machen, da bin ich mir sicher", meldete sich dann plötzlich Cara zu Wort.

"Natürlich werden wir nichts machen", erklärte Xenia und verschränkte nun ihre Arme ebenso. Doch dann trat Naomi hervor. Mikel wollte sie bei sich zurückhalten aber sie ging trotzdem auf uns zu.

"Es ist schön dich wieder zu sehen, Hudson. Und es ist schön dich kennenzulernen, Xenia. Mein Name ist Noomi. Sagen wir einfach Greystown ist ab jetzt sowas wie die Schweiz. Neutral, okay?", erklärte sie und das fand Xenia eine tolle Idee.

"Einverstanden", meinte sie und auch wir anderen waren einverstanden, außer Jessica. Aber naja, ich kannte sie eh nicht richtig.

Jace wirkte skeptisch, aber Kyra sah ihn dann eindringlich und flehend an. „Komm schon Jace, bitte. Wir sollten unseren Abend genießen", meinte sie und dann gab selbst er sich geschlagen und Xenia und ich beschlossen mit Runa und Logan etwas weiter zu gehen.

„Wie geht es Cadric? Fühlt er sich naja, bei euch wohl?", erkundigte sich Logan und zog Runa fest an seine Seite. Ich nickte. „Ich denke ja. Er ist mit Ana sehr glücklich. Sie ist das Beste, was ihm hätte passieren können. Aber er vermisst dich, er vermisst euch alle sehr", erzählte ich Logan ehrlich.

Dann sah ich zu Runa und reichte ihr einen Brief. „Der ist von Ana für dich. Sie vermisst dich sehr. Hoffentlich schafft Cadric Luan davon zu überzeugen, dass sie das Anwesen auch hin und wieder verlassen kann", erklärte ich der Freundin meines Bruders.

Runa bedankte sich bei mir und freute sich sehr über Anas Brief. "Danke. Ich hoffe sehr, dass Cadric das schafft. Ana sagte mir schon am Telefon, dass Luan sich gerade sehr ändert, auch wenn ich mir das nicht richtig vorstellen kann", erklärte Runa und steckte den Brief in ihre Tasche, bestimmt um ihn später zu lesen.

„Er ändert sich wirklich Runa. Sophia hat kein Mitspracherecht mehr und Ana hat guten Einfluss auf ihren Bruder. Er möchte auch Noomi zeigen, dass er ein guter Vater sein kann. Er wünschte nur sie würde auch sehen, dass er ein Guter ist", erklärte ich Runa.

„Und was ist mit unseren Eltern? Wie geht es ihnen?", erkundigte sich Logan bei mir. Das war ein nicht so schönes Thema. „Sie sind unmöglich. Ständig waren sie weg und sie sind von Luans neuen Wegen nicht begeistert, genauso wenig sind sie begeistert, dass ich naja wieder etwas zu mir gefunden habe", erzählte ich Logan bitter.

Wir hatten nun nur noch einander. Aber immerhin hatten wir uns und ich würde meinen kleinen Bruder nie mehr verlieren. Ich brauchte ihn, mehr als ihm klar war.

Light&Dark - Truth and AngerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt