Noomi Stephens
By LuanaWhiteImmer noch dachte ich wegen dem Ball bei den Blackstones nach. Immer wieder musste ich daran denken und an Luan, meinen Vater. Ich konnte mir das einfach nicht aus dem Kopf schlagen. Ich wollte mehr über meine Familie erfahren, und über meine Mutter, da Maxwell mir da auch nicht helfen konnte.
Ich könnte mich ja auch hin teleportieren und dann schnell wieder verschwinden? Aber das wollte ich nicht ohne Mikel machen. Ich würde darüber mit ihm reden. Aber vorher wollte ich etwas anderes machen.
Es traf sich gut dass mein Freund gerade jüngeren Schülern Flugunterricht gab, somit hatte ich das Zimmer gerade für mich allein. Ich wählte die Nummer meiner Mom. Meiner Adoptivmutter. Es dauerte eine Weile bis sie abhob und ich war furchtbar nervös.
"Noomi, wie schön dass du anrufst. Wie geht's dir?" begrüßte sie mich und ich lächelte matt, während ich mit dem Zipfel meines Kleides spielte.
"Ganz gut. Sag mal bist du gerade zu Hause? Ich müsste dringend mit Dad und dir sprechen." erklärte ich und meine Mom stockte kurz, ehe sie mir erklärte dass sie ihn holen würde. Ich wartete geduldig.
"Prinzessin? Ist alles in Ordnung?" hörte ich dann Dad's Stimme und entlockte mir damit ein Schmunzeln. Schon seit ich klein war nannte er mich so und ich hoffte das würde sich niemals ändern.
"Hey Daddy. Ja, im Prinzip schon, aber es gibt da etwas... Also ich.... " suchte ich nach den richtigen Worten, aber das war so schwer. Doch dann fiel meine Mom mir ins Wort.
"Du bist doch nicht schwanger, oder? Meintest du nicht dein Freund sei verantwortungsbewusst?"
"Mom! Nein, ich bin nicht schwanger. Mikel und ich passen schon auf, versprochen. Ich will ihn übrigens fragen ob wir euch demnächst besuchen damit ihr ihn kennen lernt, aber das ist nicht der Grund warum ich eigentlich anrufe.
Die Sache ist die... Ich weiß dass ich adoptiert wurde." erklärte ich ihnen. Doch bei meinen Eltern breitete sich Funkstille aus. Einige Momente sagte keiner der beiden etwas. Oh nein.
"Mom, Dad, seit ihr noch da?" fragte ich über das Telefon. Ich machte mir Sorgen und fragte mich, wieso sie nie was gesagt hatten.
"Wir wollten es dir schon so oft sagen, aber wussten nicht wie. Die ganze Sache war auch so... verworren. Woher weißt du es?" fragte Dad mich und ich stand vom Bett auf und begann im Zimmer auf und ab zu laufen.
"Naja, ich bin meinen leiblichen Vater begegnet. Aber wieso verworren? Was ist damals passiert? Habt ihr meine leibliche Mutter gekannt?" fragte ich nach und nun war es Mom, die antwortete.
"Nicht so richtig, Noomi. Dein Vater und ich, wir hatten uns schon so lange ein Kind gewünscht, aber es hatte einfach nicht funktioniert. Wir haben es sogar mit künstlicher Befruchtung versucht. Und als wir zum wiederholten Male aus der Kinderwunschklinik gingen, mit negativen Nachrichten dass es wieder nicht funktioniert hatte, kam eine schwangere Frau auf uns zu.
Sie erklärte dass sie Hilfe bräuchte und nette, verantwortungsbewusste Menschen suchte, die sich um ihr Baby kümmern sollten. Sie meinte der Mann, der sie geschwängert hat, sei hinter euch her und er dürfte dich nicht finden.
Noomi, wenn du sagst dass du ihn getroffen hast... Er hat dir doch nicht weh getan, oder? Bitte sag dass es dir gut geht." schluchzte meine Mom und auch ich fing zu weinen an. Meine leibliche Mutter hatte solche Angst vor Luan gehabt? Was war aus ihr geworden?
"Mir geht es gut, wirklich. Ich... Er... Alles ist gut. Ich muss das alles nur verarbeiten, wisst ihr? Aber ich will dass ihr eines wisst. Auch wenn ich nicht euer leibliches Kind bin, habe ich euch so unglaublich lieb, Mom und Dad." erklärte ich ihnen und in diesem Moment kam Mikel herein. Ich wischte mir schnell meine Tränen weg.
"Okay, ich muss jetzt auflegen. Ich rufe bald wieder an, versprochen." erklärte ich und legte dann auf.
"Hey, alles gut?" fragte Mikel mich besorgt und kam zu mir und wir setzten uns aufs Bett.
"Ähm ja. Ich habe meinen Eltern gerade erzählt dass ich über die Adoption bescheid weiß und sie haben mir was über meine richtige Mutter erzählt. Sie muss wirklich große Angst vor Luan gehabt haben. Wieso war sie dann überhaupt mit ihm zusammen? Ich verstehe das alles nicht." erklärte ich meinen Freund ein wenig verzweifelt und er streichelte sanft über meinen Arm.
"Wir wissen leider nicht, was damals passiert ist. Aber so wie ich Luan kenne, weiß er genau seinen Charme einzusetzen. Er ist kalt und skrupellos. Er tut alles, um das zu bekommen was er will.
Es mag sein, dass er sich deswegen gerade ändert, aber dennoch traue ich ihm nicht. Du hast Glück so tolle Adoptiveltern zu haben." erklärte er mir und küsste meine Wange.
"Ja, sie sind die besten Eltern der Welt." seufzte ich etwas. Mikel hatte recht, wenn meine Mutter mich weg gegeben hatte, damit ich weit weg von meinen Vater war, war das nicht ohne Grund. Also schlug ich mir den Ball aus den Kopf. Ich war keine Blackstone und würde nie eine werden.
"Was würdest du eigentlich davon halten wenn wir uns demnächst eine kleine Auszeit nehmen? Ich würde dich meinen Eltern gerne vorstellen und ich vermisse sie wirklich. Wir könnten sie besuchen fahren." schlug ich Mikel vor und hoffte er war damit einverstanden.
Mein Freund lächelte mich an und drückte mir einen Kuss auf die Lippen, ehe er wieder aufstand. "Das können wir sehr gerne, Noomi. Onkel Max wird bestimmt nichts dagegen haben. So, ich bin dann mal kurz unter der Dusche Süße, und dann bin ich wieder ganz für dich da." versicherte er mir und ging ins Badezimmer.
Ich lächelte Mikel sanft hinterher und war wirklich froh dass er einverstanden war. Ich hatte den besten Freund aller Zeiten. Als er im Badezimmer verschwunden war, ging ich zur Nachtischschublade und holte die Einladung zum Ball heraus. Ein letztes Mal flog ich mit meinen Augen über die Zeilen und dann zeriss ich sie und warf sie in den Müll.
Ich wollte nicht mehr über Luan Blackstone nachdenken. Er war vielleicht mein Erzeuger, aber nicht mein Vater. Das würde er niemals sein, auch wenn er sich gerade ändern mochte.
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Light&Dark - Truth and Anger
FantasiaMit Truth and Anger geht unsere Geschichte über die Krieger des Lichts und der Finsternis in die dritte Runde, und wir haben wieder einige sehr aufregende Wendungen parat! Wir wollen euch an dieser Stelle auch nicht zu viel Verraten, damit es spann...