Kapitel 19

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Logan Theodore
by MusicalGirl200

Ganz alleine saß ich in diesem riesigen Garten von dem Anwesen der so genannten Krieger des Lichts. Alle sagten mir, dass das hier mein zu Hause war, aber es fühlte sich für mich einfach nicht so an. Es war als hätte ich kein zu Hause mehr, weil mein Kopf völlig leer war.

Und diese Kräfte, sie machten mir fürchterliche Angst. Nur durch Mikels Hilfe hatte ich diese Flügel, die ich plötzlich erhalten hatte, wieder verschwinden lassen können. Es war schrecklich sich an nichts erinnern zu können. Und von allen die Gefühle zu spüren, war furchtbar anstrengend und ich konnte es manchmal nicht kontrollieren, wenn ich jemand Schmerzen zufügte.

Ich war eine tickende Zeitbombe, wo man nie wusste, wann sie explodierte. Ich raufte mir meine Haare. Dabei spürte ich die Narbe an meinem Haaransatz an der Stirn. Ich hatte sie durch den Sturz bekommen und leider würde die Narbe für immer bleiben. Alle meinten, es war sowieso ein Wunder, dass ich überlebt hatte.

Sie nannten mich einen Kämpfer. Aber ich war alles andere als das. Ich war ein Frack, dass sich nicht einmal an seinen Bruder, oder seine Eltern, genau wie seine verstorbene Schwester erinnern konnte. Dann sah ich plötzlich Runa im Garten.

"Shadow, du hast dich wirklich gut versteckt. Der Garten ist doch viel zu groß", murmelte sie vor sich hin, aber plötzlich sah sie mich ebenso.

Da war sie wieder. Das schöne Mädchen, das Runa hieß. Leider konnte ich mich auch an sie nicht erinnern, obwohl wir uns sehr nahe gestanden haben mussten. Aber sie mied mich. Vielleicht tat sie das auch wegen meiner Kräfte.

Aber sie sah aus, als würde sie etwas suchen, also stand ich auf und ging etwas auf sie zu, aber achtete ebenfalls auf Abstand. Ich wollte ihr nicht weh tun. „Hey Runa, ähm suchst du was?", fragte ich sie und versuchte mich an einem kleinen Lächeln.

Runas Augen wurden groß als ich vor ihr stand. „Ähm, ja. Meinen Rabenfreund Shadow. Er spielt gerne verstecken", erklärte sie mir dann schüchtern und strich sich ihr Haar nach hinten. Plötzlich hörten wir ihn. Ihr Rabe krächzte laut und flog über uns hinweg und landete hinter mir. Er hüpfte auf mich zu und drohte damit mir in das Bein zu pieksen, wodurch ich näher auf Runa zukam. „Shadow, lass das", zischte Runa ihren Freund zu.

Ich lächelte etwas nervös und betrachtete Runa. Sie war wirklich sehr hübsch. Und wenn wir mal Freunde gewesen sind, konnten wir das doch wieder sein, oder? Es wäre einen Versuch wert, oder etwa nicht?

„Ich glaube, wir haben deinen Freund gefunden", meinte ich lächelnd und fuhr mir etwas durch mein Haar. „Äh, es tut mir immer noch so leid, dass ich mich nicht an dich erinnern kann. Ich wünschte, ich könnte es ändern. Aber was hältst du davon, wenn wir nochmal Freunde werden?", fragte ich sie schließlich etwas unsicher.

"Wir werden immer Freunde sein, Logan. Das hat sich auch durch deine Amnesie nicht verändert. Du erinnerst dich vielleicht nicht mehr, aber das ändert nicht wer du bist. Du bist immer noch der Selbe. Etwas ganz besonderes. Lass dir von niemanden was anderes einreden", erklärte Runa mir und lächelte mich sanft an.

Dann krächzte Shadow wieder und sah zu mir hinauf. „Shadow möchte, dass du ihn streichelst. Er hat das immer sehr genossen. Ihr habt schon Freundschaft geschlossen bevor wir beide Freunde wurden. Er hat uns eigentlich erst zusammen gebracht", erklärte Runa und ihre Wangen färbten sich dabei etwas rot. Das sah süß aus.

Ich lächelte Runa sanft an. „Das tut gut zu hören", entgegnete ich Runa und ging in die Knie, um ihren kleinen Freund zu streicheln. Shadow ließ es sich dabei nur zu gerne gefallen. Und als ich mich wieder aufrichtete, flog er in meine Hände und wollte weiter gestreichelt werden. Was für ein süßes Kerlchen.

„In der Akademie meiden mich immer alle. Sie nennen mich zum Teil Freak, oder Verräter. Ich habe keine Ahnung, was sie mit Verräter meinen, aber das mit dem Freak stimmt leider. Meine Kräfte sind gefährlich. Ich kann sie nicht kontrollieren und möchte niemanden damit weh tun und auch nicht mir selbst.

Ich möchte auch dir nicht weh tun Runa. Und ich fühle mich so furchtbar euch alle vergessen zu haben. Ich habe sogar meine Familie vergessen. Ich weiß nur ein paar kleine Sachen durch Noomi", erklärte ich Runa traurig und bitter. Es war schrecklich nichts zu wissen.

Runa nickte verstehend und wir setzten uns auf eine Bank, aber immer noch mit Abstand. "Ich könnte es dir erzählen, aber ich bin nicht sicher ob es gut wäre, Logan. Nicht alles würde dir gefallen.

Wir haben alle Fähigkeiten, die für andere gefährlich werden können und ich habe keine Angst vor dir. Das hatte ich nie. Und ich bin überzeugt davon, dass du die Kontrolle wieder lernen kannst", erzählte sie mir und lächelte mich traurig an. Für sie war das alles auch bestimmt nicht leicht.

Ich lächelte ebenfalls traurig. „Ich hoffe, du hast recht. Danke, dass du für mich da bist, obwohl es für dich bestimmt schwer sein muss, weil ich nichts mehr von uns, von unsere Freundschaft weiß. Samara meinte sie ist immer noch dran, was zu finden, damit meine Erinnerungen zurück kommen.

Naja, mal sehen. Ich werde dafür alles tun. Ich möchte mich erinnern an meine Freunde und Familie", erklärte ich Runa und ließ etwas meinen Kopf hängen. Ich wollte endlich wissen, wer ich wirklich war.

Light&Dark - Truth and AngerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt