Kyra Philipps
by MusicalGirl200Ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen und klammerte mich ganz fest an Jace. Verzweifelt schluchzte ich und versuchte zu realisieren und zu verstehen, was ich hier gerade erfahren hatte. Ich hatte einen großen Bruder. Und er war ein Gefangener der Krieger der Finsternis gewesen.
Sie hatten ihn gefoltert und ich hatte nichts gewusst. Hätte ich von ihm gewusst, hätte ich ihn gerettet. Aber was war mit meinen Eltern. Wieso hatten sie mich weggegeben? Wieso hatten sie nicht versucht Mio zu retten?
Ich war so durcheinander und nur durch Jace klang meine Panikattacke wieder ab und meine Augen hörten auf zu leuchten. „Ich weiß nicht was ich sagen, oder tun soll Jace", flüsterte ich leise in sein Ohr und schloss meine Augen, während sein Shirt schon komplett von meinen Tränen durchnässt war.
"Das brauchst du auch nicht und niemand verlangt irgendetwas von dir. Du brauchst Zeit, um das alles erstmal zu realisieren. Und jeder, der das nicht verstehen will, bekommt von mir eine verpasst", erklärte Jace mir und hielt mich einfach immer nur weiter fest.
Ich wusste nicht, wie lange Jace und ich einfach nur so da standen und er mich fest hielt. Ich war so froh ihn zu haben. Doch irgendwann hatte ich mich einigermaßen beruhigt und Jace führte mich auf unser Zimmer.
Dort setzte ich mich auf das Bett und Jace nahm neben mir Platz, wo er meine Hand in seine nahm. „Es tut mir leid, was Mio passiert ist und ich wünschte, ich könnte mich mehr darüber freuen, dass er hier ist, aber ich kann einfach nicht. Das ist alles zu viel für mich", erklärte ich meinem Freund.
"Ist schon gut. Das kommt bestimmt noch. Du solltest etwas schlafen. Oder möchtest du etwas baden zum Entspannen? Oder willst du deine Eltern anrufen? Vielleicht wissen sie ja doch irgendwas", fragte Jace mich liebevoll.
Ich wusste es nicht. „Ich will einfach nur bei dir sein. Aber ein Bad mit dir wäre vielleicht entspannend", erklärte ich ihm und kuschelte mich ganz fest an ihn, als es plötzlich an der Tür klopfte. Wer war denn das?
Dann kam Samara herein und wirkte voller Sorge. Ich nahm an, dass sie alles wusste. Es war lieb wie sehr sie sich immer um uns alle kümmerte. „Kyra. Ich habe es gerade gehört. Wie geht es dir?", fragte sie mich liebevoll und zog mich in eine mütterliche Umarmung und Jace lächelte ihr leicht zu.
Ich erwiderte Samaras Umarmung und schniefte noch etwas, ehe ich mich wieder von ihr löste und sie aus nassen Augen ansah. „Es geht so. Es ist einfach viel zu verdauen und ich bin so verwirrt. Ich wünschte, ich könnte mich über meinen Bruder freuen", gab ich ehrlich vor Samara zu, ehe ich mich wieder an Jace schmiegte, meinen Ruhepol.
Samara lächelte mich weiter sanft an und nahm meine Hand in ihre. Was hatte sie vor? „Das wirst du", erklärte sie und zeigte mir etwas. War das eine Vision? Und dann sah ich mich selbst, als ich vielleicht gerade mal ein paar Monate alt war. Mein großer Bruder fütterte mich mit einem Fläschchen und sagte mir, wie lieb er mich hatte und das er mich immer beschützen würde.
Diese Bilder, die Samara mir zeigte, waren so wunderschön, dass mir die Tränen kamen. Und dann waren sie wieder weg und ich sah Samara dankend aus nassen Augen an, ehe ich vom Bett aufsprang. Jace sah mich ganz verwirrt an.
„Ich muss zu Mio. Ich muss nochmal mit ihm sprechen. Ich muss ihm sagen, dass ich mich freue ihn hier zu sehen und das ich all die Zeit nachholen möchte. Jetzt weiß ich, wie lieb er mich hat und ich ihn auch. Ich möchte, dass er es weiß", erklärte ich den beiden und lief los, dicht gefolgt von Jace. Hoffentlich hatte ich Mio noch nicht von mir gestoßen, das würde ich mir nie verzeihen.
Jace folgte mir schnellen Schrittes, als ich wieder zum Büro von seinem Dad lief, aber Mio war nicht mehr da. Maxwell meinte Cara hatte ihn auf eines der Zimmer gebracht und somit machten wir uns zusammen auf die Suche nach meinem Bruder. Aber damit wir nicht sinnlos suchen mussten rief Jace Cara auf ihrem Telefon an. Mio, ich habe dich lieb!
Ich war Jace dankbar, dass er mir half Mio zu finden und Cara nannte ihm auch gleich das Zimmer, wo er war und wir eilten los. „Samara hat mir Bilder gezeigt, von damals wo ich ein Baby war. Mio hat mich gefüttert und mir gesagt, wie sehr er mich lieb hat und mich beschützen wird.
Und dabei habe ich gefühlt, dass ich ihn auch über alles liebe. Ich muss es ihm einfach sagen", erzählte ich Jace, während wir zu Mios Zimmer liefen. Dann waren wir auch schon da. Hoffentlich wollte Mio mich sehen. Ich holte tief Luft und klopfte an.
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Light&Dark - Truth and Anger
FantasyMit Truth and Anger geht unsere Geschichte über die Krieger des Lichts und der Finsternis in die dritte Runde, und wir haben wieder einige sehr aufregende Wendungen parat! Wir wollen euch an dieser Stelle auch nicht zu viel Verraten, damit es spann...