Cigarette Daydreams
-Cage The ElephantNate's Pov:
Mir gingen ihre Wort nichtmehr aus dem Kopf. Cassie wurde schnell wütend, was an sich eigentlich auch nichts außergewöhnliches war, doch dass sie mich anschrie, war schon etwas neues. Es hatte mich an die Schreie von Zuhause erinnert. An die Schreie, wenn meine Eltern sich stritten und sich gnadenlos gegenseitig den Tod wünschten. Sonst schrie nie jemand um mich herum - keine Freunde und keine Verwandten. Und vermutlich war Cassie die erste Person, die mich niedergeschrien hatte, ohne mich zu Wort kommen zu lassen. Warum sie sauer war, wusste ich genauso wenig, da sie es normalerweise in Ordnung fand, wenn ich etwas mit meinen Freunden unternahm und sie nicht mit sollte.
»Nate? Willst du noch was zum trinken?« Luce's Worte durchschnitten meine Gedanken, doch seine Stimme war so freundlich und führsorglich wie eigentlich immer, weshalb ich nichtmal auf die Idee kam, ihn zu verurteilen. Ich sah zu ihm, sah in seine blauen Augen, die im bunten Licht fast schon wie Edelsteine aussahen und riss mich dann zusammen, um meine Worte zurecht zu legen. »Nein, nein, passt schon. Hab noch genug.« Wie immer wurde er misstrauisch, und ohne Vorwarnung, nahm er mir meine Flasche ab und trank die letzten drei Schlucke aus.
»Und jetzt?« Ich seufzte und verbarg mein Schmunzeln, in dem ich den Kopf senkte und kurz nachdachte. »Jetzt darfst du mir das gleiche nochmal mitbringen oder - um dir zwei Optionen zu stellen und dir keinen Raum zum meckern geben kann - einen Schot Wodka.« »Willst du Redbull zu dem Wodka?« »Diese Frage kannst du dir selbst beantworten!« Er nickte leicht grinsend, dann drehte er sich um und stürzte sich in das Getümmel, womit er mich wieder alleine ließ. Manchmal glaubte ich wirklich, dass dieser Junge auch ohne mich super klar kommen würde, doch er sagte immer, dass dies nicht stimmte.Ich sah ihm hinterher, wusste nicht, was mich nun so aufgewühlt hatte und versuchte, meine leichte Unruhe unter Kontrolle zu halten. Was auch immer in mir solche Gefühle auslöste, es war definitiv nichts, was ich nun gebrauchen konnte.
-Zeitsprung-
Auch am nächsten Morgen, holte mich Luce wieder ab. Doch diesmal war die Stimmung im Wagen anders. Ich ging nicht auf seine Witze oder Worte ein und sah nur aus dem Fenster, während Luce irgendwann still fuhr. Natürlich wusste ich, was meine Stille mit ihm machte, dass er nun wieder dachte, dass er das Problem seie, doch im Moment wollte und konnte ich nicht darüber nachdenken. Irgendwas in mir wollte mein Leben auf den Kopf stellen, alles verändern und endlich die Mauern fallen lassen, wieder ein glücklicher Junge, ohne Probleme und Suchten in seinem Leben sein. Doch es ging nicht. Es war zu spät, um wieder glücklich zu sein, und das machte mir langsam zu schaffen. Ich war verdammt müde von meinem Leben, wie ich es führte und das ich nichts daran änderte. Ebenfalls dachte ich nun immer mehr genau darüber nach und mit jeder Minute, die ich über mein Leben nachdachte, wurde die Erkenntnis, dass ich so nicht mehr weiterleben konnte, immer klarer. Doch warum fiel es mir erst jetzt auf? Jetzt, wo ich siebzehn Jahre alt war und jeder in meinem Umfeld dachte, dass ich ein stabiles Leben führte?
Erst als Luce den Wagen abstellte, bemerkte ich, dass wir an der Schule angekommen waren und leise seufzend stieg ich aus dem Wagen. Mein bester Freund trat an meine Seite und wir sahen uns kurz an, dann legte ich meinen Arm um seine Schulter und zog ihn in eine Umarmung. Niemand sah uns, da wir zu spät dran waren und die meisten Unterrichtsräume keine Fenster in Richtung des Parkplatzes hatten - und wenn die Fenster in eben diese Richtung ausgerichtet waren, versperrten Büsche und Bäume die freie Sicht auf den Parkplatz.
»Danke Luce.« Ich löste mich von ihm, schulterte meinen Rucksack ordentlich und wollte eigentlich vom Parkplatz runter, doch er hielt mich auf. »Wofür?« Ich sah ihn schwach lächelnd an, hielt seinem besorgten und gleichzeitig führsorglichen Blick stand und nickte in die wage Richtung des Schulgebäudes. »Sollten wir nicht langsam gehen?« Er grinste, ging an mir vorbei und damit steuerte er vor mir auf das Gebäude zu. Ich ging kopfschüttelnd hinterher.
Andere Schüler würden sich beeilen, um noch rechtzeitig in ihre Klassen zu kommen, doch wir ließen uns Zeit. Eigentlich lag das auch nur daran, dass wir diesen ganzen Schultag - die siebte und achte Stunde ausgenommen - ohne den jeweils anderen verbringen mussten. Wir hatten nur noch Bio zusammen, an diesem Tag, womit wir uns nur in den Pausen sehen konnten. Und bei sowas verhielten wir uns wie eines dieser ekelhaften Schulpärchen, welches sich nicht trennen komnte, um in andere Klassen zu gehen.
»Ich werde dich vermissen.« Meinte Luce sarkastisch, als wir vor dem Unterrichtsraum, in den ich gehen musste, stehen blieben. »Jaja, ich dich auch.« Auch ich meinte es sarkastisch, obwohl es keine Frage war, dass ich ihn wirklich vermissen würde. Wir klopften uns wie immer gegenseitig auf die Schultern, machten unseren komplizierten Handschlag - welcher zwar zu unserer Routine dazu gehörte, wir ihn aber meistens vergaßen - und schließlich ging er weiter, als ich an die Tür zu Mathe klopfte. Na das würden heitere zwei Stunden werden, da ich erstens zu spät war und zweitens der vermutlich am meisten gehasste Schüler meines Mathelehrer Mr Shad.
Nachdem ich die Doppelstunde Mathe überlebt hatte, ging ich so ziemlich als letzter in die Pause, zog meine Kapuze über meine Haare und sah bereits die ersten Jungs und Mädchen, die kurze Hosen trugen. So ziemlich jeder lief bei dem immer wärmer werdenden Wetter in kurzer Kleidung herum, doch ich war nicht jeder, also musste ich mich auch niemandem anschließen. Die Tage wurden immer wärmer und vermutlich würde ich im Sommer mehr als nur ein Mal umkippen, doch es kümmerte mich nicht, solange ich lange Kleidung tragen konnte. Auch wenn mir noch so viele Leute sagen würden, dass ich rumlief wie im Winter, würde ich kein Shirt tragen. Zu der langen Kleidung kam allerdings auch noch, dass ich meistens schwarz trug, was meine Körpertemperatur teilweise ins - gefühlte - unermessliche steigen ließ.
Ich 'versteckte' mich, als ich mir eine Zigarette angezündet hatte und war froh, dass ich im Schatten saß, anstatt der Sonne ausgesetzt zu sein. Zwar hörte ich, wie sich jemand - auch Luce genannt - neben mich setzte, doch ich drehte meinen Kopf nicht zur Seite.
»Du würdest auch lieber sterben, als deinen Hoodie auszuziehen, richtig?« Seine Stimme war irgendwie nervös und gleichzeitig müde, doch so klang er meistens. »Exakt. Sag mir, wann du mich das letzte Mal ohne Hoodie gesehen hast und wie meine Arme da aussahen, vielleicht wird dir der Grund dann endlich klar!« Er seufzte, legte seinen Kopf auf meine Schulter und schien nachzudenken, während ich weiter rauchte, als würde mein Körper nicht gerade komisch verrückt spielen. Ich verstand meine eigenen Gefühle nichtmal.
»Ich glaub es ist vier Jahre her und ... damals warst du relativ dünn und hattest halt Narben auf deinen Armen. Wo liegt das Problem?« Nun seufzte ich, schloss meine Augen und legte den Kopf in den Nacken. »Ach, egal!« Ich wollte ihm nichts erklären, wollte ihn nichts wissen lassen und wollte auch nicht, dass er mich verabscheuen könnte, aufgrund meiner Arme - doch eigentlich war es einfach nur von der Angst, dass er mich zurückweisen, hassen oder blamieren würde, zurück gehalten.
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You'll Lose In Love | Boy×Boy
Teen FictionEr ist ein Fuckboy, ein Player, ein Arsch. Und doch ist er bekannt, beliebt, Prom King und damit der hübscheste Typ seiner Highschool, bis sich alles ändern soll, mit seinem besten Freund angefangen. Denn auch wenn sie sich ihren Gefühlen für den je...