Caraphernelia
-Pierce the VeilLuce's Pov:
Die Haustüre fiel ins Schloss und atemlos fuhren wir auseinander. Nate's Blick war verwirrt, weshalb er mich ein wenig zur Seite schob und die Tür öffnete, jedoch nicht seine Hand von meiner Hüfte nahm. Er sah nach draußen und schien plötzlich wie erstarrt zu sein, als er die Person sah, die im Flur stand. Dann ließ er seine Hand von meiner Hüfte rutschen, fuhr sich durch die Haare und ich hörte ein zartes »Nathan!«, von einer Frau. Die Emotionen in seinem Gesicht änderten sich erneut und er begann leicht zu lächeln, womit er den Ausdruck eines glücklichen Kindes annahm. Der Junge, mit dem ich eben noch rumgemacht hatte, verließ mit schnellen Schritten das Zimmer, ging auf den Flur und ich hörte ein liebliches, weibliches Lachen und seine Schritte, die stehen blieben.
»Mama!«, sagte Nate mit einem sanften, französischen Akzent und ich fuhr mir durch die Haare, bevor ich mich in den Türrahmen stellte und mich mit vor der Brust verschränkten Armen gegen diesen lehnte. Seine Mutter war eine kleine, dünne Frau mit dunkelrot gefärbten Haaren, tiefen Augenringen unter den grünen Augen, die mich so sehr an Nate's zu erinnern schienen, und einem eingefallenen Gesicht. Ihre schlanken, aber stark aussehenden Finger krallten sich ein wenig in das Oberteil ihres Sohnes und schließlich traf ihr Blick meinen. Lächelnd löste sie sich von dem beinahe 2 Köpfe größeren Jungen und ließ den Blick aufmerksam über mich wandern.
»Was einen hübschen Jungen hast du denn hier, Nathan?« Das Lächeln war echt, neugierig, aufmerksam und ich lächelte vorsichtig zurück. Nate drehte sich zu mir um und begann ebenfalls sanft zu lächeln. »Danke, ich finde auch, dass er ein sehr hübscher Junge ist! Luce Coran, 17, hat tatsächlich nen Führerschein und ... ist so ziemlich das perfekte Beispiel für einen Sohn, den du wolltest.« »Hallo Luce, ich bin Maria!«, lächelte die Frau mich weiterhin an und ging langsam auf mich zu. Ich stieß mich vom Türrahmen ab und die Frau nahm mich in den Arm, als sie vor mir zum Stehen kam. Ihr Körper war zierlich, doch sie strahlte eine unglaubliche Empathie, Euphorie, Motivation und vorallem Stärke aus, dass es mir nichts ausmachte. Es war lange her, dass ich eine Frau umarmte, die im Alter meiner eigenen Mutter war, doch der Gedanke daran war schlimmer, als der Fakt an sich, dass ich meine Mutter zuletzt mit 8 oder so umarmt hatte, da sie ungefähr dann angefangen hatte, mit den Drogen und dem Alkohol.
»Schade, dass ich dich erst jetzt richtig kennenlerne! Du siehst mir wie ein netter Junge aus.« Sie legte ihre Hand auf meine Schulter, nachdem wir uns gelöst hatten und lächelte mich lieb an. Irgendwas in mir sagte mir, dass diese Frau anders als meine Mutter war und mir zuhören würde, wenn ich etwas sagte, doch ein anderer - größerer - Teil in mir, wollte keine großen Konversationen führen.
»Wer weiß, ob ich das wirklich bin.« Mein Blick traf Nate's und wir beide lächelten wissend. Der Netteste war ich definitiv nicht immer, doch ich hoffte einfach, dass es schon okay war. Was mich viel mehr verwunderte war, dass ich Nate's Mutter nun zum zweiten Mal sah, obwohl ich in dieser Wohnung praktisch seit vier oder fünf Wochen 'mit wohnte'.
»Was machst du hier, Mama?«, fragte Nate an seine Mutter gewandt und sie wandte sich von mir ab, was mir auch ganz recht war. Manchmal überforderte mich der Umgang mit Erwachsenen, auch wenn ich nicht genau wusste, wieso. Doch Nate schien mir seine Mutter förmlich abnehmen zu wollen, wofür ich ihm in diesem Moment so dankbar war, dass ich ihn auf der Stelle hätte küssen können. Doch dann unterließ ich es, da es nicht wirklich etwas bringen würde und er nun mit seiner Mutter - Maria - beschäftigt war. Noch nie hatte ich die Eltern einer anderen Person kennengelernt, weshalb ich mich niemals daran hatte gewöhnen können, dass ich einen Erwachsenen mit dem Vornamen ansprechen durfte.
Um Nate und Maria nicht zur Last zu fallen und ihnen etwas ihre Ruhe zu geben, verzog ich mich in Nate's Zimmer, setzte mich mit ausgestreckten Beinen auf sein Bett und sah auf das Buch, welches auf seinem Nachttisch lag. Es lag so, dass der Klappentext zur Decke gerichtet war, weshalb ich es umdrehte und den Titel las. »One of us is lying« von Karen M. McManus. Vorsichtig, als könnte es zerbrechen, nahm ich es in die Hand und las mir den Klappentext durch, bevor ich die Seiten aufschlug, zwischen die sein Lesezeichen geklemmt war. Diese Seite las ich mir durch, und auch, wenn ich den Zusammenhang nicht kannte, musste ich bei den letzten zwei Sätzen lächeln. Nicht nur der Fakt, dass Nate sich diese markiert hatte, sondern auch, dass die Zeilen die schönsten waren, die ich in letzter Zeit gelesen hatte, waren Grund für dieses Lächeln. Ich merkte mir Seite 268.
Erst als mir lange, kräftige Finger das Buch aus der Hand zogen und es zur Seite legten, realisierte ich, dass Nate mich seit einigen Sekunden nicht mehr alleine in diesem Zimmer ließ. Seine Finger legten sich - nachdem sie das Buch zurück gelegt hatten - fast schon zärtlich um mein Kinn, unsere Blicke trafen sich und er drückte mir einen sanften Kuss auf den Mund, bevor er sich neben mich setzte. Ich jedoch gab mich mit diesem kurzen, kleinen Kuss nicht zufrieden, rollte auf ihn und verwickelte ihn in einen neuen, stürmischen und berauschenden Kuss, in welchen ich mich hinein fallen ließ. Immer wieder lösten sich unsere Lippen voneinander, nur um sich keine Sekunde später in einer anderen Position wieder miteinander zu verbinden. Gierig wie ausgehungerte Raubtiere küssten wir uns, ich ließ mich auf seinen Schoß sinken und genoss, wie sich sein Unterleib an meinem fühlte. Ich genoss, wie seine Hände sich unter mein Shirt schlichen, meine Haut entlang fuhren und ein warmes, fröhliches und irgendwie buntes Kribbeln in mir hinterließen.
Wir lösten uns schließlich für ein wenig länger voneinander, einfach nur um Luft holen zu können und nicht an Luftmangel zu sterben. Obwohl wir in diesem Fall immerhin an einem ziemlich schönen Grund sterben würden. Doch alle Gedanken verließen meinen Kopf, als ich meine Stirn gegen seine lehnte und tief in seine wunderschönen Augen sah. Diese Augen, die mich von Anfang an verzaubert hatten, würden mich wohl niemals verlassen, und genau das sollten sie auch nicht.
Erneut verbanden wir unsere Lippen miteinander, erneut strichen seine Finger über meine Haut und erneut arteten wir in wildes Rummachen aus. Und es war wunderschön. Ich strich durch seine Haare, krallte mich in diese und spürte, wie es ihm gefiel. Und doch löste er sich erneut von mir und sah mich forschend an. Ich lächelte nur, lehnte meine Stirn an seine und wir sahen uns stumm in die Augen. Es war uns beiden egal, dass niemand von uns beiden von diesen Küssen kalt gelassen wurde.
»Ich schließe die Augen und die Welt um mich herum rückt in den Hintergrund, wie sie es immer tut, wenn ich die Hände in seinen Haaren vergrabe und ihn küsse.«
- Karen M. McManus, »One of us is lying«---
Der Mittwoch hat vor 15 Stunden angefangen, und jetzt lade ich ein weiteres Kapitel hoch. Ich freue mich sehr, dieses Kapitel 'bekannt zu geben', da ich es irgendwie mag. Ihr könnt mir ja gerne sagen, wie ihr es fandet und vielleicht kennt ja jemand »One of us is lying«. Wenn nicht, dann ist es ein Empfehlung von mir. Warum auch immer, ich wollte dieses Buch mit einbringen, was vielleicht auch an dem wunderschönen Schreibstil liegt.
Nun ja, ich hoffe natürlich, dass es euch gefallen hat, und ihr einen Vote oder Kommentar da lassen könnt. Einen wunderschönen Tag noch!👋🫶
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You'll Lose In Love | Boy×Boy
Teen FictionEr ist ein Fuckboy, ein Player, ein Arsch. Und doch ist er bekannt, beliebt, Prom King und damit der hübscheste Typ seiner Highschool, bis sich alles ändern soll, mit seinem besten Freund angefangen. Denn auch wenn sie sich ihren Gefühlen für den je...