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Hall Of Fame
- The Script, will.i.am

Nate's Pov:

Als ich aufwachte, sah ich quasi sofort, dass Luce schon wach war. Er saß dort und sah seelenruhig auf den Fernseher an seiner Wand, ohne das dieser überhaupt an war. Ich drehte mich auf den Rücken, wie ich es immer tat und sah an die Decke. Aus dem Augenwinkel spürte ich den Blick meines besten Freundes auf mir, welcher mich unruhig ansah.

»Was ist passiert?«, fragte er und nickte zu meinem Oberkörper. Man sah einen kleinen Teil der verblassten Narbe, die ein Andenken an meine alte Heimat darstellte. Ein fast lautloses Seufzen entkam mir und wir sahen uns in die Augen. Man sah ihm an, dass er nicht die ganze Nacht durchgeschlafen hatte, da sein Blick ungefähr so müde war, wie der meines Bruders, wenn er eine Nachtschicht eingelegt hatte.

»Viel.« Auch wenn meine Antwort nicht zufriedenstellend war, akzeptierte Luce sie einfach, ohne sich darüber zu beschweren. Er lehnte den Kopf an die Wand, sah auch kurz an die Decke und dann wieder zu mir, ich wandte meinen Blick nicht ab. Es war irgendwie beruhigend, ihn zu sehen, wie er bei mir war - beziehungsweise ich bei ihm - und niemandem von uns beiden irgendwas passierte.

»Was hast du gestern Abend zu mir gesagt?« »Hast du dir darüber etwa den Kopf zerbrochen?« Er nickte. »Naja ... du könntest mich beleidigen und ich würde dich nicht verstehen. Aber es hat sich so freundlich angehört und ich wollte wissen, was es heißt.« »Hm« »Bitte ich will nur die Bedeutung wissen!« Ich lächelte leicht. Luce war hartnäckig und stur, doch sturer als ich war er nicht. Also überlegte ich stumm, ob ich ihm verraten sollte, was ich ihm gesagt hatte. Er schien allerdings schon keine Geduld mehr zu haben und nachdem ihm die Stille zu lange anhielt, seufzte er und setzte sich gerade hin, um mich von oben bis unten anzugucken. Auch ich sah ihn an, beobachtete, wie seine Augen nach einem Gesprächsthema suchten und sein Kopf ratterte.

»Wir haben heute Französisch«, bemerkte er schließlich und wandte den Blick von mir ab. Ich nickte stumm, sah erneut an die Decke und bemerkte, wie sehr es mich störte, dass seine Lampe nicht in der Mitte der Decke hing.
»Soll ich unsere Lehrerin fragen, was du gesagt hast oder was?« Ich grinste belustigt und sah ihn erneut an. »Kennst du denn noch genau die Worte?« Genervt und beleidigt ließ er sich zurück fallen und sah auf die Uhr. »Also die erste Stunde beginnt in 20 Minuten.« »Dann schwänzen wir sie halt, hab ich kein Problem mit.« Nun war ich derjenige, der sich aufsetzte und seufzend ließ ich meine Finger einzelnd knacken. Angeekelt sah mich der andere Junge an.
»Sei froh, dass ich jetzt nicht meine erste Zigarette rauche, sondern Rücksicht nehme und vor der Schule rauchen werde.« »Na immerhin etwas.« »Hast du überhaupt deine Hausaufgaben gemacht?« »Welche Hausaufgaben?« Luce fuhr hoch, sah mich verwirrt und geschockt zugleich an und ich sah, wie seine Muskeln zuckten. Er trug kein T-Shirt, wenn er schlief, sondern einzig und alleine ne Jogginghose. Sein Oberkörper sah besser, abgeheilter aus, was darauf schließen ließ, dass er im Moment verschont wurde.

Schnell hiefte er sich aus dem Bett, ließ sich an seinen Schreibtisch fallen und blätterte sein Hausaufgabenheft durch, in welches er zwei Mal etwas notiert hatte. Als er es fand, atmete er tief durch und schlug dann mit der Faust auf die Tischplatte. »Scheiße!«, fluchte er leise und leicht belustigt sah ich ihm dabei zu, wie er begann die Hausaufgaben zu machen. Komplett ruhig stand ich auf und begann mich umzuziehen. Als ich mir gerade meinen Hoodie über den Kopf ziehen wollte, hörte ich ein »Nate, was ist passiert?«, hinter mir und seufzte leise. Luce's Kommentar hielt mich nicht davon ab, mir das Oberteil trotzdem anzuziehen. Dann drehte ich mich zu ihm um und sah ihn mit meinem typischen Pokerface an. Ein erneutes Seufzen durchbrach die Stille, er wandte sich wieder den Hausaufgaben zu und ich schlich mich von hinten an ihn an.

»Geld ist 'l'argent'«, merkte ich an, als ich seinen Text überflog und genervt korrigierte er es. Gerade wollte ich einen weiteren Fehler von ihm korrigieren lassen, als unten die Haustüre ins Schloss fiel und Luce zusammen zuckte. »Scheiße!«, fluchte er erneut, ich sah ihn fragend an. »Vermutlich mein Vater.« »Es wird nichts passieren, Luce!« Er drehte sich zu mir um und sah mich unsicher an. »Es passiert immer was, wenn wir alleine hier sind.« »Ihr seid nicht alleine, ich bin auch hier, kleiner!« Er atmete tief durch, ließ mich die restlichen Fehler korrigieren und zog sich währenddessen ebenfalls um. Und ich konnte meine Augen nicht bei mir lassen. Mein Blick huschte immer wieder zu ihm herüber, beobachtete, wie seine Muskeln sich anspannten, wenn er sich streckte, oder wie er sich in seine typische Kleidung warf. Selbst beim Anziehen sah er elegant aus.

»So, das sollte es gewesen sein«, raunte ich, als er wieder zu mir kam und ließ ihn seine Sachen einpacken, während ich nach meiner Packung Zigaretten meine Taschen abtastete. Schließlich gingen wir nach unten, er bat mich voran zu gehen, was ich gerne machte und ich spürte, wie dicht er hinter mir ging. Seine Körperwärme und das Wissen, dass er hinter mir ging, machten mich verrückt und langsam aber sicher wusste ich wieder, wie ich mich gefühlt hatte, als ich mit Cassie zusammengekommen war. Ich war verliebt gewesen, genau wie jetzt.

»Luce!« Eine tiefe Stimme, die sich rauchiger als die meine anhörte, rief seinen Namen und in unser Blickfeld trat ein stämmiger Mann. Er war vermutlich größer als ich, doch ich war breiter und sah den Typen kühl an.
»Wer bist du denn?«, wurde ich angeschnautzt, mein Blick wurde düsterer. »Jemand der Sie locker zusammenschlagen könnte, wie es aussieht.« Meine Schritte wurden nicht langsamer, als wir ihm näher kamen, Luce's Vater erblickte inzwischen auch seinen Sohn. Er knurrte ihn leicht an.

»Komm her, Lucius! Jetzt sofort!« Sein Atem wurde hörbar schneller und als er an mir vorbei treten wollte, ließ ich ihn gegen meinen Arm laufen. »Lass es, Nathan!« »Nein!« Erneut knackte ich meine Finger und sah den Mann wieder an. »Ist Ihnen die Bildung Ihres Sohnes wichtig? Selbst wenn nicht, würde ich diese nun vorziehen, auch wenn es Ihnen nicht passt!« Wenn Luce dachte, dass ich ihn nun seinem Vater aussetzen würde, hatte er sich getäuscht. Vor mir würde heute niemand verprügelt werden.

»Na hör mal! Haben dich deine Eltern nicht gut erzogen oder warum bist du so frech? Wenn du jetzt nicht gut aufpasst, dann zeig ich dir mal, wer dich gut verprügeln kann!« Ich grinste belustigt über die Drohung. »Nein, meine Eltern haben mich nicht erzogen, wenn dann verzogen und gut verprügeln, kann mich niemand mehr.« Meine Stimme blieb ruhig, auch wenn in meinem Inneren ein wütendes Feuer tobte und ich diesen Typen am liebsten auf den Boden gerungen hätte.

In seinen Augen tanzte das Feuer, seine Miene war verzogen und er sah kampfbereit aus. Doch mich würde heute vermutlich niemand mehr kämpfen sehen, wenn ... ich kam nichtmal mehr dazu, meinen Gedanken zuende zu verfolgen, als der Typ auf mich sprang und versuchte mich gegen die Wand zu drücken. Sein Arm drückte sich gegen meine Kehle, doch für mich war das kein richtiges Problem. Ohne groß darüber nachzudenken, trat ich zwischen seine Beine, huschte in einer unaufmerksamen Sekunde aus seinem Griff und riss ihn auf den Boden. Denn auf dem Boden konnte ich inzwischen tatsächlich besser kämpfen. Mein Gewicht und das Training, welches ich die letzten Jahre hart verfolgt hatte, machten es leicht, ihn auf den Boden zu drücken, seine Arme und Beine außer Gefecht weg zu drücken und mich grinsend über ihn zu beugen.
»Glaube mir, dies hier ist nicht die erste Prügelei, die ich beende.«

Ruhig atmend stand ich wieder auf, fuhr durch meine Haare und räusperte mich, damit meine Stimme nicht mehr wie eine Drohung klang, dann drehte ich mich zu Luce. »Kommst du? Ich muss eine rauchen und du musst zu französisch!« Er nickte nur, sah seinen Vater kurz an - welcher sich verblüfft aufgerichtet hatte - und huschte mit mir an ihm vorbei.

Draußen angekommen zündete ich mir die Zigarette an und sog den Rauch in meine Lungen. Mein Blick traf Luce's, er sah misstrauisch und gleichzeitig verwirrt aus. Er war vermutlich ebenfalls immer der Meinung gewesen, dass ich nur mit Gewicht trainierte und Prügeleien immer ausschlug, da ich es nicht konnte. Tja, falsch gedacht.

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Hey! Ich hatte irgendwie Lust darauf, dieses Kapitel jetzt schon zu veröffentlichen, also habe ich das getan. Wie immer freue ich mich über Feedback, da ich auch bei diesem Kapitel etwas unsicher bin, ob ich es umschreiben soll. :)
Ebenfalls überlege ich, ob ich heute auch noch das 16. Kapitel veröffentlichen soll, wenn jemand daran Interesse hat.
Danke wie immer an jeden, der mich unterstützt! ❤️🫠

You'll Lose In Love | Boy×BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt