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-Ghostly Kisses---
Tw! Am Ende dieses Kapitels werden Narben detailliert beschrieben und es könnte triggernd wirken! Wenn du empfindlich bist, dann überspringe den letzten Absatz am besten!
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Nate's Pov:
Mein bester Freund hatte meine Familie kennengelernt - meine Mutter ausgenommen, da sie noch auf Arbeit war - und so langsam glaubte ich Luce's Aussage, dass er nicht auf Jungs stand, nicht mehr. Dieser abscannende Blick des Oberkörpers, des Gesichtes und der Augen, sah man nicht - niemals und unter keinen Umständen - bei hetero Jungs. Vielleicht hatte Luce Angst vor der Wahrheit, doch vielleicht bemerkte er auch nicht, dass vielleicht doch noch ein bisschen bi in ihm steckte. 'Ein bisschen bi schadet nie', sagte Blaine beim Abendessen, als Luce wieder gefahren war, da er noch 'etwas zu erledigen' hatte. Doch insgeheim wusste ich, dass er geflohen war, um vor seinen Eltern Zuhause zu sein, um sich zu verstecken und morgen wieder den Helden zu spielen. Doch so war er nunmal.
»Luce ist niemals hetero!«, bezeugte Cynthia, die Ältere meiner kleinen Schwestern, als wir zu ihm zu sprechen kamen. Ich hielt mich getrost daraus, da ich wirklich keinen Bock auf Diskussionen hatte. Cynthia war 15, war soweit ich wusste hetero, hatte aber viele lesbische Freundinnen, mit denen sie sich perfekt verstand. Melli konnte mit ihren 10 Jahren noch nicht wirklich viel mitreden, doch auch ihr war aufgefallen, dass Luce sich für einen überzeugten hetero Jungen hielt, dies aber nicht die ganze Wahrheit war.
»Alleine wie Luce und Nate sich ansehen, lässt darauf schließen, dass die beiden verknallt sind«, pflichtete Blaine ihr bei und ich sah ihn geschockt an. »Halt die Fresse Blaine, ich bin in einer Beziehung mit-«, weiter kam ich nicht, da er mich unterbrach. »-mit einer - Melli, hör jetzt weg - Schlampe, von der du dich ruhig trennen kannst. Ihr habt doch sowieso keine Gefühle mehr füreinander und vermutlich fickt die hinter deinem Rücken andere Jungs. Meine Güte, du weißt doch selbst am besten, wie es ist, wenn man verliebt es. Und deine Blicke sagen alles, glaub es mir. Also, wo liegt das Problem? Mach Schluss und frag diesen Jungen nach nem Date oder sowas! Du hast es doch zweimal geschafft, warum dann nicht nochmal?« Ich war kurz still, nahm einen Bissen und kaute stumm darauf. Ich musste nachdenken. War es wirklich so? War ich in Luce verliebt? War dort wirklich nichts mehr für Cassie übrig?
»Luce ist überzeugt davon, dass er hetero ist. Er wird nicht auf mich eingehen oder mit mir ausgehen. Ihr habt alle gehört, wie er darüber redet. Er akzeptiert gleichgeschlechtliche Liebe, aber würde nicht damit klarkommen, wenn er selbst auf das gleiche Geschlecht stehen würde.« Meine Stimmung war nicht mehr so heiter und glücklich, wie heute Mittag. Die hitzige Diskussion über mein Liebesleben, hatte meine Stimmung erheblich gesenkt. Konnte nicht einfach mal einer aus meiner Familie auf meiner Seite stehen und mir keinen Druck damit machen? Erstmal müsste ich mir einen Weg überlegen, um mit Cassie überhaupt Schluss zu machen, ohne, dass es so sehr weh tat und dann musste ich Luce dazu bringen, einzusehen, dass Jungs ebenfalls seine Beute sein könnten.
Ich stand auf, brachte den letzten kleinen Rest meines Essens in die Küche, kratzte ihn in den Mülleimer und stellte mein benutztes Geschirr in die Spülmaschine.
»Viel Spaß noch beim 'über mein Liebesleben reden'«, wünschte ich den dreien und verzog mich in mein Zimmer. Hinter mir schloss ich die Tür ab und lehnte mich energielos an das Holz. Eine Sache war mir nun mehr als klar geworden. Ich war verliebt in ihn - Luce - von Anfang an. Es war niemals eine Frage, ich liebte ihn einfach. Cassie war nur eine Schwärmerei, nachdem ich eingesehen hatte, dass Luce hetero und Fuckboy war, womit wir nur beste Freunde werden konnten. Immer hatte ich den Gedanken an den ersten Schultag auf der neuen Schule verdrängt, doch nun dachte ich wieder daran. Luce kam damals grinsend auf mich zu, stellte sich mir vor und ich sah ihn mürrisch an. Trotzdem zeigte er mir das Sekretariat und das Büro des Schulleiters, bevor er mir den Rest der Schule zeigte und für den Rest des Tages nicht mehr von meiner Seite wich. Damals hatten wir noch Unterricht in unseren Klassen zusammen, weshalb er mir problemlos überall hin folgen konnte. Und dann begann er mich die nächsten Jahre zu nerven, war immer bei mir und ich drückte das Gefühl weg, welches in mir aufkam, wenn ich ihn sah. Ich wollte und sollte keine Vorfreude spüren, wenn ich ihn alleine ansah. Es sollte einfach nicht so sein. Trotzdem wusste ich irgendwie schon immer, dass ich in ihn verliebt war, wollte es mir bloß nicht eingestehen. Doch dieser besondere Junge, würde immer die Nummer eins sein. Er war meine Nummer eins, egal bei was. Wenn ich mich zwischen ihm und der Welt entscheiden müsste, würde ich immer ihn nehmen. Er war mein Herz, mein Leben, daran würde sich nichts ändern, auch nicht, wenn ich den Gedanken verdrängte.
Mein Handy blinkte - wie mir auffiel - als ich zu meinem Bett sah. Ob es wohl Luce war, der mir schrieb? Selbst bei diesem Gedanken schien ein kleiner Schmetterling in meinem Bauch zu flattern und als ich dies bemerkte, fuhr ich mir genervt durch die Haare. Ich hasste dieses ... verliebt sein.
L: Es war ein schöner Nachmittag
Ich lächelte. Wie ein verliebter Idiot lächelte ich aufgrund dieser Nachricht und musste mir die nicht jugendfreien Gedanken, wie der Nachmittag hätte noch schöner sein können, aus dem Kopf schlagen. So war ich auch schon bei meinem ersten 'Freund' gewesen. Wir waren zwar noch sehr jung, doch alles, was ich mit ihm hatte, war wunderschön. Bis heute bereute ich keine einzige Sekunde, die er an meiner Seite verbracht hatte.
N: Jap ... sorry übrigens, dass Blaine dich so ausgefragt hat. Er ist einfach neugierig
Luce war online, las meine Nachricht und ich sah unter seinem Namen, dass er schrieb. Eigentlich schrieb er immer relativ schnell, doch scheinbar löschte er entweder immer jeden Text, oder er schrieb mir einen halben Roman. Als die nächste Nachricht von ihm kam, wusste ich, dass er die Texte scheinbar immer wieder gelöscht hatte. Zum Glück empfing ich keinen halben Roman.
L: Alles gut, kein Problem. Das mit der Neugierde kenne ich ja schon von dir 😉
N: Na wenn es dich nicht gestört hat, dann ist ja gut
L: Somit entstand immerhin keine unangenehme Stille oder sowas 😂
N: Mit sowas kannst du ja auch nicht umgehen
L: Ne, nicht wirklich
So, ich gehe pennen. Gute Nacht Nate 😴N: Gute Nacht, Luce
Grinsend legte ich mein Handy weg und starrte an meine Decke. Es war 10:56, was für Luce eigentlich wirklich früh war, um schlafen zu gehen, doch vielleicht hatte er dann morgen mal nicht so tiefe Augenringe. Der einzige Grund, warum ich nicht mehr aufhören wollte zu grinsen, war dass Luce mir 'gute Nacht' geschrieben hatte. Mir wurde nie eine gute Nacht gewünscht, wenn die Person nicht Blaine, Melli oder Cynthia hieß. Meine Mutter war meistens nicht zu Hause, wenn wir ins Bett gingen, weshalb ich mich nichtmal daran erinnern konnte, dass sie mich jemals ins Bett gebracht hatte.
Nach kurzem Überlegen beschloss ich, ebenfalls gleich schlafen zu gehen, weshalb ich aufstand, mir eine Jogginghose heraus nahm und meinen Pulli über den Kopf zog. Meine Hand legte sich über meinen Bauch, als ich in den Spiegel sah und ich straffte die Schultern. Ich hasste mich. Eigentlich hasste ich mein Aussehen, mein Leben nicht mehr. Doch ich hasste mein Gesicht, hasste meine Haare, meinen Oberkörper, meine Beine, einfach alles. Ich hasste die vielen Narben auf meinen Armen, die sich kreuz und quer über die Jahre angesammelt hatten und nun rot, lila oder weiß und dick - als wären sie aufgequollen - überall verteilt waren. Auch auf meiner Brust hatte ich ein paar wenige Schnitte, sowie an meinen Unterschenkeln. Und stolz darauf war ich wirklich nicht.
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So, ich hoffe, dass ihr euch an die Triggerwarnung gehalten habt, wenn ihr empfindlich seid, und ich jetzt nicht irgendwie gemeldet werde oder sonstiges. Normalerweise hätte ich keine extra Tw hinzugefügt, doch ich selbst kenne das, wie triggernd es sein kann, wenn Narben ausführlich beschrieben werden und man da vielleicht nicht so direkt drauf hingewiesen wird.
Trotzdem hoffe ich wie immer, dass es euch gefallen hat *denkt schonwieder nach und seufzt* Ich sollte mir echt mal was neues einfallen lassen, was ich am Ende des Kapitels sagen könnte.
Naja, jedenfalls wünsche ich euch noch einen schönen Tag!🫠❤️
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You'll Lose In Love | Boy×Boy
Teen FictionEr ist ein Fuckboy, ein Player, ein Arsch. Und doch ist er bekannt, beliebt, Prom King und damit der hübscheste Typ seiner Highschool, bis sich alles ändern soll, mit seinem besten Freund angefangen. Denn auch wenn sie sich ihren Gefühlen für den je...