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Nate's Pov:

Ich dachte nur noch an Luce. Mein Kopf konnte ihm nicht entkommen und meine Welt schien sich um ihn zu drehen. Ich wollte nur noch ihn, doch genau diese Einstellung sollte ich vielleicht nicht haben. Wir hatten viel und lange über uns geredet, hatten überlegt, überlegt und noch mehr überlegt. Luce war unsicher, genauso wie ich. Er hatte noch nie eine Beziehung, während scheinbar jede meiner Beziehungen durch irgendeinen Faktor endete. Und während für ihn alles neu war, erinnerte ich mich wieder an meine ersten Dates, mit dem ersten Jungen, den ich in mein Herz schloss. Liam war ein halbes Jahr älter als ich gewesen und trotz seines Alters hatte er ein wenig Erfahrung in Beziehungen gesammelt. Er hatte mich unglaublich lieb behandelt, hatte mir Zeit mit allem gelassen und ich glaubte immer, dass ich mein erstes Mal mit ihm haben würde, bis ich umzog. Es kam nie dazu, dass ich diesen Jungen noch einmal kontaktieren, sehen oder küssen konnte, nachdem wir weg waren. Doch er hatte mir den schönsten Schubser in das Dating-Leben gegeben, den ich bekommen konnte. Nichts von damals - kein einziges Erlebnis, kein einziger Kuss, keine einzige Umarmung und keine einzige Berührung -, bereute ich. Und es würde niemals zu dem Teil kommen, bei dem ich es bereuen könnte, da es die perfekte und wunderschöne Zeit war - von dem ganzen Ärger Mal abgesehen - die ich mir hätte vorstellen können.

Ich wusste, wie der Anfang sein konnte. Vielleicht nahm ich mir deswegen vor, Luce nicht zu überfallen. Er sollte sich wohl fühlen, mit einem Jungen gesehen zu werden. Vorallem da er ja bekanntlich der Mädchenschwarm war und ich eigentlich nur sein bester Freund, der niemals seine Seite verließ und die zu aufdringlichen aus dem Weg schaffte.

»Nate?« Ich sah Luce an. Es war Sonntagabend und er war nervös. Ich wusste nicht wieso, wusste nicht, ob es an mir lag oder an der Tatsache, dass er morgen mal wieder nach Hause musste, da er die letzten Tage bei mir übernachtet hatte und sich inzwischen auch an meinem Kleiderschrank bediente - was mir ziemlich wenig ausmachte, da er extrem süß in meinen Klamotten aussah, ihm war es jedoch unangenehm.

»Was ist denn?«, fragte ich, nachdem er nicht weiter sprach. Wie immer war meine Stimme ruhig und solange wir nicht nach draußen gingen, würde das vermutlich auch so bleiben. Ebenfalls versuchte ich nicht so verkrampft wie sonst auch immer, meinen Akzent zu verstecken, da Luce immer sagte, dass er es lieben würde. Cassie hatte den Akzent als nervig, unverständlich und anstrengend angesehen, weshalb ich vor ihr immer klar und deutlich geredet hatte. Doch mit Luce ... mit Luce konnte ich einfach ich sein, ohne Angst zu haben, dass er mich für irgendwas hasste. Das einzige Problem war nur meine Aggressivität. Meistens unterdrückte ich diese, doch manchmal ging es einfach nicht und ich musste - bestenfalls - einfach irgendwo gegen schlagen.

»Darf ich wiederkommen?« Seine Stimme war leise und die Frage vorsichtig. Ich sah ihn überrascht an und als ich seine Unsicherheit bemerkte, zog ich ihn näher zu mir.
»Hör mir jetzt genau zu, kleiner! Du darfst immer wiederkommen, auch wenn es noch so spät ist! Egal was los ist, egal wie viel du getrunken oder geraucht hast, egal ob der Grund vielleicht auch einfach nur ist, dass dein Zimmer zu kalt  oder dein Kissen auf beiden Seiten zu warm ist. Komm hierher und einer von uns allen ist für dich da!« Er lächelte, schlang seine Arme um mich und ebenfalls lächelnd legte ich meine Arme um ihn, bevor ich ihm einen Kuss auf die Haare gab.

»Und was ist, wenn ich einfach nur Sehnsucht nach dir habe?« Ich lachte leise auf und schob ihn kurz von mir weg, nur um sein Kinn zu heben und ihm wieder in die Augen sehen zu können. »Dann werfe ich dich über meine Schulter und trage dich persönlich in dieses Zimmer!« »Dann will ich aber von dir wie eine Braut getragen werden!«, protestierte er und ich begann noch breiter zu grinsen, während meine Augen ihn liebevoll ansahen. Luce würde ich jeden Wunsch erfüllen. »Dann trage ich meine kleine Prinzessin auch noch im Brautstil in dieses Bett!« Grinsend hob er den Kopf und legte seine Lippen auf meine. In diesem Kuss waren alle Gefühle, die er und ich in den letzten Stunden durchgemacht hatten. Er war kurz und liebevoll, sowie zart und irgendwie verzweifelt.

Ich fuhr ihm durch die blonden, leicht gewellten Haare, nachdem wir uns wieder gelöst hatten und lächelte glücklich. Niemand machte mich so glücklich, wie Luce mich machte. Vielleicht war ich mit Liam mal genauso glücklich gewesen, doch selbst bei diesem schien mein Herz niemals so stark geflattert zu haben, und dieses Feuerwerk in meinem Bauch niemals so stark explodiert zu sein, wie bei Luce. Mit ihm schien die Zeit stehen zu bleiben, und doch verging sie unglaublich schnell. Das Wochenende war wie ein Wimpernschlag vorbei gegangen, ohne, dass ich es richtig realisiert hatte. Doch die Hauptsache waren die Erinnerungen, an alle Momente, Gespräche und Blicke, so wie natürlich Küsse, die wir gesammelt hatten.

Montagmorgen. Luce's Nervosität stieg, während ich mich einfach wie immer verhielt. Um ehrlich zu sein, verstand ich seine Nervosität nicht. Vielleicht war sein Problem, dass er der Fuckboy war und von ihm logischerweise weiterhin erwartet wurde, dass er jedes Mädchen durchnahm und er genau, dass er das nicht mehr wollte. Doch wir mussten in die Schule, um wenigstens unseren Abschluss noch zu schaffen. Denn vermutlich hatte niemand von uns Lust, das letzte Schuljahr zu wiederholen.

Ich ging ins Bad, um zu duschen und meine normale Routine durchzuführen, doch als ich zurück kam, um mir ein anderes Oberteil anzuziehen, sah ich ihn. Luce saß auf dem Bett, hatte die Beine an die Brust gezogen, die Arme drumherum geschlungen und die Stirn auf den Knien abgelegt. Langsam ging ich auf ihn zu, setzte mich neben ihn und zog ihn in meine Arme. Wie automatisch löste er sich aus der alten Position und legte seinen Kopf in meine Halsbeuge, während ich über seinen Rücken strich.

»Du hast Angst, Luce. Und das kann ich verstehen. Aber bitte sag es mir demnächst einfach, okay?« Ich war besorgt um ihn und ohne dieses leichte Zittern, welches durch seinen Körper ging, hätte ich diese Angst niemals bemerkt.

»Es tut mir leid! Es tut mir leid, wirklich!«, setzte er an, was mich stutzig werden ließ. Er entschuldigte sich für etwas, für das er nichts konnte. Er entschuldigte sich dafür, dass er Angst hatte. Für ein Gefühl, dass so gut wie immer berechtigt war.

»Entschuldige dich nicht, Luce. Angst ist ein Gefühl und in deinem Fall war sie häufig berechtigt. Soll ich später mitkommen?« Ich spürte das leichte Nicken und hielt ihn noch fester, bis ich trampelnde Schritte auf dem Flur zu meinem Zimmer hörte. War meine Mutter etwa noch da oder machte Cynthia sie mal wieder nach? Schnell war das Trampeln vergessen, als Luce sich von mir löste und seine Lippen nach kurzem Blickkontakt auf meine legte. Das gefiel mir schon viel besser. Unsere Lippen schienen zu kämpfen und ich spürte, wie uns beiden langsam aber sicher die Luft ausging, um weiter zu machen. Also lösten wir uns voneinander und lächelnd wie schwer atmend fuhr ich durch seine Haare. Ich liebte seine Haare genauso wie den Rest an ihm. Sie waren ganz weich und fein und sie schimmerten im Sonnenlicht wunderschön. Meine Haare waren im Gegensatz ziemlich kaputt, da ich wirklich ziemlich viel mit meinen Haaren in der Unterstufe gemacht hatte. Sie waren so ziemlich das einzige an mir, was darauf hinwies, dass hinter diesem Pokerface ein normaler Junge steckte, der nicht wusste, was er wollte.

Man konnte von der ganzen Welt verbogen werden, und doch schien man am Ende zu sich zurück zu finden. Ich hatte mich selbst gefunden, hatte meinen Style verändert und alles mögliche ausprobiert, um mich einigermaßen wohl zu fühlen. Mein Problem war nur, dass ich auch gekämpft hatte, und jeder Kampf mehr als eine Narbe hinterließ.

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Guess who's back, back again 🎶
Da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel, auf welches ich wiedermal nicht sonderlich stolz bin🙈🥲
Trotzdem freue ich mich wie immer über Votes und Kommentare und wünsche euch noch einen wunderschönen Tag🫶

You'll Lose In Love | Boy×BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt