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Take me to church
- Hozier

Nate's Pov:

Ich saß in meinem Zimmer, hörte Musik und ließ die Minuten an mir vorbei ziehen. Vermutlich verstand Luce meine Andeutungen nicht, oder er wollte sie nicht verstehen. Cassie hatte mich zu ihr eingeladen, um zu 'reden', doch ich hatte abgelehnt und wollte nicht. Ich hatte keine Lust, mich mit Cassie zu vertragen, und noch weniger Lust hatte ich auf Versöhnungssex. Sie sollte mich nicht mehr sehen, zumindest nicht heute. Sie sollte nicht jede Narbe und Wunde entlang streichen und sagen, dass sie zu mir passen würden, denn das taten sie nicht. Mein Oberkörper war während dem Winter mein eigenes Schlachtfeld geworden, was man ihm nun auch deutlich ansah. Cassie tat nichts dagegen, ließ mich zurück in dieses düstere Loch fallen und ebenfalls ließ sie mich mit jedem Gefühl, jeder Emotion, alleine. Und jedesmal war Luce da, redete mit mir und holte mich alleine mit Worten aus meiner düsteren Stimmung heraus. Er schaffte das, was meine eigene Freundin nichtmal wagte zu schaffen. Und dies ohne meine Vergangenheit zu kennen, oder die Gründe für mein Verhalten zu hinterfragen, wie Cassie es tat.

Ich bekam eine Nachricht, jedoch wollte ich einfach nicht mein Display nach oben drehen und nachschauen, was so wichtig war, um mir nun zu schreiben. Also beschloss ich, zu warten. Zu warten, ob eine weitere Nachricht kam. Und tatsächlich hörte ich kaum nach meinem Beschluss wieder den Nachrichtenton meines Handys, weshalb ich schließlich seufzend sah, was mir so wichtiges geschickt wurde.

L: Lust ne Runde zu zocken? Meine Eltern sind weg ...
Dazu würde ich auch irgendwas bestellen, wenn du dann eher Lust hast😉

Ein Lächeln huschte über mein Gesicht und schon war mein Tag nicht mehr ganz so grau und meine Gedanken nicht mehr ganz so düster. Ich wollte zu ihm, wollte mit ihm den Tag verbringen und würde gerne auch noch die Nacht über bei ihm bleiben, was vermutlich allerdings nicht ging. Ich schrieb ihm schnell zurück das ich natürlich Lust hätte, er gerne irgendwas bestellen könnte und ich nichts gegen ihn als Chauffeur einzuwenden hätte. Dadurch, dass ich zwar meinen Motorradführerschein hatte, meine Maschine allerdings bereits Schrott war, da ich mit meinem besonders außergewöhnlichen Fahrstyle einen Unfall gebaut hatte, musste ich leider immer mitgenommen werden, solange ich nicht genug Geld für ne neue hatte.

Mein Lächeln schwand auch nicht, als ich die nächste Nachricht von ihm bekam, allerdings wurde es dann eher ein grinsen.

L: Aj aj Chef 🫡 Bin in 12 Minuten da und Burger und Pommes gibt's auf dem Rückweg für Sie gratis dazu 😂

N: So ist braf. Mach aus 12 Minuten noch 15 und ich bin zufrieden.

Während er in jedem bis jedem zweiten Satz Smileys und sonstiges packte, schrieb ich wie als dürfte ich mir keine einzige Emotion oder einen Schreibfehler erlauben - zumindest solange ich nicht in Eile war.

Also hiefte ich mich auf, nachdem alles mit Luce vereinbart war und ich stellte mich vor den Spiegel. Meine Haare strich ich kurz glatt, nur um dann noch zwei dreimal durch sie zu fahren, damit sie einigermaßen normal aussahen und nicht den Eindruck machten, dass ich gerade noch im Bett lag und mein Leben an mir vorbei ziehen lassen wollte. Nach meinen Haaren wechselte ich mein Outfit, um nicht in der Jogginghose, in welcher ich meistens schlief, das Haus zu verlassen.

Nachdem ich Parfüm und Deo aufgetragen hatte, sowieso sichergegangen war, dass ich ganz in Ordnung aussah, warf ich einen Blick auf mein Handy. Genau nun bekam ich die Nachricht von Luce, dass er da war und unten auf mich wartete. Also nahm ich die restlichen Sachen, die ich brauchte und verließ die leere Wohnung. Meine Mutter war vermutlich auf der Arbeit, meine Schwestern sollten bei ihren Freunden sein und mein Bruder ... keine Ahnung wo der sich schon wieder rum trieb.

Als ich gerade aus der Haustüre rauskam und bereits den in der Sonne glänzenden Wagen von Luce sah, sowie eben diesen, der sich grinsend an sein Auto gelehnt hatte, bemerkte ich, dass ich mein Feuerzeug vergessen hatte.

Ein weiterer, dunkler Wagen parkte in der Einfahrt zur Tiefgarage, welche im Moment nicht in Betrieb war - ich erkannte ihn sofort. Der junge Mann welcher ausgestiegen war, trat langsam in seinem dunklen Outfit aus dem Schatten und ans Tageslicht, die hochgekrempelten Ärmel seines schwarzen Hemdes ließen freie Sicht auf seine hellen, von Narben gezierten Arme.

»Hi Blaine!«, begrüßte ich ihn und spürte, wie ich unruhig wurde. Man wusste nie, wie sich eine Begrüßung auf ihn auswirken konnte. Blaine - mein älterer Bruder, welcher sich vermutlich noch mehr zurückgezogen hatte als ich und trotzdem immer für seine Familie da war -, blieb direkt vor mir stehen und sah zu Luce, bevor er sich nach vorne beugte. Er war ein wenig kleiner aber definitiv viel stemmiger, als ich.

»Darf ich kurz Cassie ansprechen?«, raunte er mir zu, ich murmelte ein »Ja klar.« »Ist sie verrückt oder so? Also wenn ihr noch zusammen seid, muss ich dir wirklich raten, dass du dich von ihr trennst, da ich nicht glaube, dass sie das loyalste Weib ist.« Ich nickte nur, er klopfte mir auf die Schulter und ging an mir vorbei, ich ging langsam auf Luce zu, blieb dann jedoch nochmal stehen und drehte mich um.
»Blaine?« »Was ist, kleiner?« »Hast du noch n Feuerzeug?« Seufzend griff er in die Tasche seiner schwarzen Anzugshose und warf mir das ebenfalls schwarze Feuerzeug zu, welches ich über meinem Kopf auffing. »Rauch nicht zu viel, trink nicht zu viel, ich will dich morgen lebend und möglichst nüchtern wiedersehen!« Ich hatte mich bereits wieder umgedreht, doch erneut blieb ich stehen und ich lächelte. »Na dann willkommen zurück, wenn du morgen da bist!« »Danke Nathan!«

Mit einem letzten Schmunzeln auf den Lippen begrüßte ich nun endlich den noch breiter grinsenden Luce und ließ mich quasi sofort in sein Auto fallen. Der Wagen roch zwar nach altem Leder, doch über diesem Geruch lag der stärkere Geruch von Luce's Parfüm, welches er irgendwo lagerte. Das Radio düdelte irgendeine scheiße im Hintergrund, bis es zu den Verkehrsmeldungen kam, die uns im Moment auch nicht betrafen.

»Ist Blaine dein Bruder?« Seine Frage durchbrach die Stille zwischen uns, in welcher ich meine Augen geschlossen und meinen Kopf zurückgelehnt hatte. »Ja« »Du hast nie wirklich von ihm erzählt.« Ich lachte leicht auf, sah aus dem Fenster und schließlich lugte ich zu dem Jungen hinüber, der den Wagen fuhr.
»Du wusstest bis gestern auch nicht, dass ich zwei Schwestern habe, die sich offensichtlich immer streiten« »Stimmt auch wieder« Er bog zum McDonalds ab und fuhr in den Drive In. Schnell gab er die immer gleichen Bestellungen ab, wie als hätte er es davor stundenlang einstudiert, dann fuhren wir weiter und wenig später fuhren wir vor das Haus seiner Eltern, während in meinen Händen die Tüte mit dem Essen war. Er parkte und munter wie ich ihn lange nicht mehr gesehen hatte, schloss er uns die Haustüre auf und ließ mich eintreten. Man könnte schon fast sagen, dass ich mich hier auskannte, da ich meistens hier war und er nicht bei mir, was ich auch besser so fand. Seine Eltern hatte ich trotzdem nie kennengelernt und eigentlich wollten wir beide auch, dass das so bleiben würde ...

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You'll Lose In Love | Boy×BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt