Je te laisserai des mots
-Patrick WatsonNate's Pov:
Als ich mir die gefühlt tausendste Standpauke von Blaine angehört hatte, bei welcher er meine Geschwister sowie Luce in die Küche verwiesen hatte, um aufgebracht im Wohnzimmer mit mir zu schimpfen, dass ich nicht immer so weiter machen könnte, verschwand ich in mein Zimmer und legte mich in mein Bett. Ich sah an die Decke, bis die Tür aufging und ich in diese wunderschönen, blauen Augen sah, die mich jedesmal aufs neue faszinierten.
»Ist alles gut?«, fragte er vorsichtig, während er um das Bett herum ging und sich neben mich legte. Und während mein Blick zurück an die Decke ging, spürte ich seinen Blick weiterhin auf mir. Ich wusste, dass er diesmal auf eine Antwort warten würde, und doch wollte ich ihm keine geben. Denn um ehrlich zu sein, wusste ich nichtmal, ob bei mir alles gut war. Ich war einfach wieder ... leer.
»Entweder du antwortest mir jetzt, Nathan, oder du kommst her und gibst mir einen Kuss!« Murrend rollte ich mich zu ihm, sah wiedermal in seine Augen und fühlte mich wie hypnotisiert von diesen. Langsam legte ich meine Lippen auf seine, doch aus einem sanften Kuss wurde schnell ein fordernder. Ich schien in diesem Kuss zu versinken, zog den Kleineren näher an mich, wollte nie wieder von diesen weichen, unglaublich guten Lippen ablassen und spürte wieder dieses warme Kribbeln in mir. Dieses warme Kribbeln, welches die Leere füllte und mich wieder wie einen Menschen fühlen ließ.
Doch wir mussten uns voneinander lösen, als unsere Lungen sich zusammen zogen und der Luftmangel zu groß wurde. Lächelnd sahen wir uns an und ich zog Luce dankend in meine Arme. Dieser Junge war wie ein Lichtschein in der puren Dunkelheit. Für mich grenzte es schon fast an ein Wunder, dass er blieb, auch wenn er so gut wie jede Seite von mir kennengelernt hatte, die ich sonst im verborgenen hielt.
»Danke, Luce!« »Wofür denn das? Hab ich irgendwas getan?« »Du bist hier, das reicht schon.« Ich wusste, dass er nun lächelte, und auch ich musste lächeln. Luce war hier. Er ging nicht. Und das machte mich unbeschreiblich glücklich, in diesem Moment.
»Nate?« »Hm?« Wir hatten uns gelöst und nun lagen wir einfach stumm nebeneinander, bis Luce meinen Namen aussprach. Wiedermal sahen wir uns an, mein Blick sprang über dieses perfekte Gesicht und ich wusste nicht, ob ich jemals eine hübschere Person getroffen hatte.
»Wieso bietest du mir an, auf mich zu warten? Ich meine-«, ich unterbrach ihn, bevor er mir einen ewig langen Vortrag halten konnte, den ich im Endeffekt mit 'nein' beantworten würde. Leicht drehte ich mich, sah in diese blauen Augen mit einem Hauch von silbergrau, und lächelte leicht. Alleine wie mein Körper schon wieder begann, verrückt zu spielen, zeigte mir eindeutig, dass er keinen Grund dazu hatte, zu zweifeln, ob ich die Geduld hatte, um auf ihn zu warten.
»Überleg mal, wie viel du für mich getan hast, Luce! Du bist immer da, hast immer ein offenes Ohr für alles und jeden, du gehst über deine selbstgezogenen Grenzen und jetzt bist du hier, und ich weiß nicht warum. Ich bin ein denkbar schlechter Umgang, und doch hast du bisher noch nicht das Weite gesucht. Ich will dir etwas zurückgeben, will mit dir weiter leben und es genießen, dich jeden Tag zu sehen. Du hast alles Glück der Welt verdient, auch wenn du es mir im Moment nicht glaubst. Ebenfalls bist du der schönste Junge, den ich treffen konnte ... und ich habe schon 5 ½ Jahre gewartet. Bei mir ging es auch langsam voran und zwischen dem ersten Date und bis ich mich geoutet habe, liegen ein Jahr oder so. Also nimm dir die Zeit, und wenn es nicht anders geht, dann mit einer anderen Person, okay?« Luce lächelte, seine Augen strahlten und er umarmte mich vorsichtig, bevor er auf mich rollte.
Eigentlich waren wir immer vorsichtig, doch als unsere Lippen das nächste Mal aufeinander trafen, entstand schnell ein hitziger, leidenschaftlicher Kuss. Es war verrückt, dass auch bei diesem Kuss in meiner Magengegend ein Feuerwerk zu explodieren schien, und dass diese weichen Lippen, mich weiterhin um den Verstand brachten. Wo hatte dieser Junge bitte so gut küssen gelernt? Unsere Zungen begannen miteinander zu spielen - erst stuppsten sie sich leicht an, dann verschlungen sie sich ineinander. Luce richtete sich leicht auf, löste sich jedoch nicht aus dem Kuss, der mir wiedermal alle Sinne benebelte. Allerdings bahnte sich langsam aber sicher das Gefühl an, dass mir meine Lunge rausgesogen wurde, also mussten wir uns lösen.
»Wo hast du so gut küssen gelernt, Luce?« Er grinste, ließ seinen Kopf auf meine Brust fallen und ich schloss ihn in meine Arme. »Ich hatte da so ein paar ... okay, ein paar viele Mädchen, die echt fordernd waren.« Über meine Lippen huschte ein Lächeln, auch wenn ich nicht wusste, was der Grund für dieses Lächeln war. Vielleicht war es auch einfach der Fakt, dass ich so viel Zeit mit diesem Jungen verbringen konnte und mich niemand deswegen ausfragte oder so.
»Wo hast du eigentlich deine Erfahrungen gesammelt? Ich meine ... mit Cassie war's ja nicht ganz so toll, scheinbar.« Ich seufzte leise und begann nachzudenken. Es war eigentlich eine Frage, die nicht schwer zu beantworten war, doch in Luce's Situation war sie berechtigt. Um ehrlich zu sein wusste ich nichtmal mehr, was ich ihm bereits alles aus der Beziehung mit Cassie erzählt hatte, und was nicht.
»Es hat halt mit Liam angefangen. Er hat mir die Angst vor dem schwul sein in einer Welt mit extrem vielen Meinungsverschiedenheiten, genommen. Danach trat Cassie in mein Leben, doch sobald wir die erste Beziehungspause machten, hatte ich ein paar ... in diesem Fall ein paar viele One-Night-Stands. Allerdings war es nur die Erfahrung mit anderen Menschen zu schlafen, und ich glaube auch, dass ich niemanden von denen jemals wieder sehen werde. Im Grunde genommen war Cassie über die Jahre keine Person, mit der ich gerne zusammen war, auch wenn wir diese Beziehung lange geführt haben.« »Wie viele One-Night-Stands hattest du?« »Hab nie nachgezählt.« »Waren es Frauen und Männer?« Ich grinste, als mir bewusst wurde, dass Luce sich gerade eine Möglichkeit verschaffte, um etwas mehr über mich in Erfahrung zu bringen. Dumm war er definitiv nicht, dass musste ich ihm lassen.
»Also Luce. Es waren mehr Männer, als Frauen, und wenn du jetzt auch noch eine Zahl hören willst, dann waren es ungefähr«, kurz zählte ich die ungefähre Anzahl nach, die ich in betrunkenen Zustand hatte, dann verdrehte ich die Augen. »ich glaube 10 oder 11.« »Und du hast mir nie davon erzählt?« Gespielt geschockt sah er mich nun an und grinsend legte ich meinen Kopf auf mein Kissen.
Ich zog ihn etwas näher an mich, sah ihn an und als er nach wenigen stummen Sekunden meinen Blick bemerkte, sah er hoch. Diese blauen Augen schienen mich wiedermal in ihren Bann zu ziehen und grinsend legte er seinen Kopf schließlich direkt neben meinen auf das Kissen. Wir sahen uns weiterhin an, niemand sagte etwas und wir schienen einfach den Moment zu genießen. Sein Blick huschte über mein Gesicht. Sie schienen nichts zu suchen, waren nicht gierig oder neugierig. Somit kannte ich den Grund nicht, warum er mich so ansah. Doch als unsere Blicke sich wieder trafen, verringerte er den Abstand zwischen uns und unsere Lippen trafen kurz erneut aufeinander.
Luce war verrückt, doch im innersten verbarg er viele Unsicherheiten und unausgesprochene Unannehmlichkeiten. Das war der Grund dafür, dass ich ihn meistens machen ließ, und nicht sein Verhalten kommentierte. Niemand brauchte unnötige Kommentare, die einen im Handeln verunsicherten. So auch er nicht.
»Du hast Ende diese Woche Geburtstag, richtig?«, fragte er mich plötzlich und leicht schockiert wandte ich den Blick ab. »Wieso weißt du das?« Er begann leicht zu lachen, bekam sich jedoch schnell wieder ein. »Ich weiß nicht viel über dich, aber seitdem du in der Klasse deinen Geburtstag mal sagen musstest, kenne ich den.« »Wehe du gratulierst mir!«, meinte ich und sah ihn spielerisch warnend an. Es war kein Geheimnis, dass ich Geburtstage hasste. Außerdem würde Blaine mich an diesem Tag schon genug nerven.
»Ich finde schon noch einen Weg, um dir trotzdem zu gratulieren. Darf ich dir was schenken?« Bei der Frage begannen seine Augen zu glitzern und ein aufgeregtes Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit. Doch Geschenke waren noch schlimmer, und eigentlich wusste Luce das auch.
»Vergiss es! Ich hänge zur Not auch noch ein 'Geschenke Verboten Schild' an die Tür!« »Na damit wirst du genauso wenig Erfolg haben!«, meinte er grinsend und ich verdrehte lächelnd die Augen. Vermutlich würde ich beim Thema Geschenke gegen diesen Sturkopf nicht mehr ankommen.---
Guten Morgen für mich! Das heutige Kapitel kommt mal etwas früher, und ich hoffe natürlich, dass es euch trotzdem gefällt🤭 Hinterlasst doch gerne einen Kommentar und ein Vote, und sonst wünsche ich noch einen erfolgreichen restlichen Tag🙈🫶
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You'll Lose In Love | Boy×Boy
Teen FictionEr ist ein Fuckboy, ein Player, ein Arsch. Und doch ist er bekannt, beliebt, Prom King und damit der hübscheste Typ seiner Highschool, bis sich alles ändern soll, mit seinem besten Freund angefangen. Denn auch wenn sie sich ihren Gefühlen für den je...