Come as you are
-NirvanaLuce's Pov:
Es war der immer gleich bleibende Ablauf meines Tages; Fertig machen, kritisiert werden, Kommentare anhören, zur Schule gehen und dort wieder der König sein. Ich war der König, bis ich Zuhause war, mich von meinen Eltern anschreien und schlagen ließ, nur damit sie dann abends gingen und ich alleine war. Damit ich alleine an meinen Tränen und meinen Schmerzen ersticken konnte, für welche sie der Grund waren. Doch an diesem Montagmorgen war etwas anders. Es war still, als ich aus meinem Zimmer und dann in mein Badezimmer trat. Und es blieb auch still, als ich hinaus und auf die Treppe ging, welche unter meinen Füßen leise knarzte. Doch trotzdem wuchs die Angst in mir. Als es das letzte Mal so still gewesen war, hatte mein Vater mich überrascht und fast totgeschlagen.
Meine Schritte wurden immer langsamer, je näher ich dem Wohnzimmer und der angrenzenden Küche kam, welche direkt rechts neben der Treppe waren. Die obere Etage hatte ich eingenommen, da sie etwas kleiner war und meine Eltern den unnötigen Platz nicht gebraucht hatten. Deswegen war ich auch nur hier unten, wenn ich zur Schule musste oder mir etwas zum essen holte. Ich aß wenig, was vermutlich der Grund dafür war, dass ich maximal drei Mal am Tag hier unten war.
Als ich in die Küche trat, blieb es still. Kein Geräusch war zu hören, also öffnete ich vorsichtig den Kühlschrank, welcher direkt neben der Tür war. Wir hatten kaum mehr etwas zum essen, was für mich zwar kein großes Problem darstellte, jedoch für meine Eltern ein Grund mehr war, um mich später herunter zu rufen. In mir machte sich ein Gefühl der Angst breit, welches ich unterdrückte und einfach ignorierte. Denn als ich die Treppe betrat, wurde es wieder weniger, der Knoten in meiner Brust löste sich und ich ging schnell wieder in mein Zimmer, welches sich direkt gegenüber der Treppe befand und Anschluss zu dem Raum hatte, indem ich alles tat, außer schlafen.
Mir steckten die letzten Tage in den Knochen, da sie ziemlich anstrengend und voll gewesen waren, und trotzdem zog ich mich in meinem Zimmer angekommen langsam um und warf einen Blick in den Spiegel. Meine Haare müsste ich definitiv noch machen, doch sonst sah ich gut genug aus, um acht Stunden über mich ergehen zu lassen. Vielleicht hätte ich Schule schon längst abgebrochen, wenn ich nicht so ziemlich der beliebteste Player und Prom King wäre. Die Mädchen stritten sich darum, wer als nächstes mit mir ins Bett steigen durfte, obwohl jeder wusste, dass ich Herzen brach. Und nein, ich war nicht stolz darauf, auch wenn ich mich so verhielt. Der einzige Vorteil an meiner Beliebtheit war, dass niemand mich ärgern und schlagen konnte und ich viele Freunde hatte. Ich begab mich so gut wie nie in Prügeleien, da ich es mir nicht leisten konnte und nicht noch mehr Schmerzen brauchte. Doch am beliebt sein gab es auch Nachteile. Einer für mich war mein sogenannter ›bester Freund‹. Denn mit ihm fing alles an und ging bis jetzt für mich bergab.
Ich war schnell für die Schule fertig gemacht, schmiss noch einen Collegeblock - welcher fast leer war -, und einen Stift in meinen Rucksack und schon saß ich auf meinem Bett und sah auf mein Handy. Jeden Tag musste ich meinen besten Freund fragen, ob ich ihn abholen musste oder nicht. Denn im Gegensatz zu mir, hatte er schon lange eine Freundin und diese könnte ihn ebenfalls fahren, wenn ich ihn nicht zuerst fragte. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass seine Freundin und ich uns um ihn stritten, wie zwei Mädchen, welche sich auf dem Schulflur um mich stritten. Doch manchmal wusste ich auch nicht, ob ihre Beziehung gesund und gut war, oder ob die beiden sie nur noch zum Schein aufrecht erhielten.
Mein Handy vibrierte leicht, als er mir zurück schrieb, und ich sah gespannt auf das Display, wie als würde mein Leben von dieser Nachricht abhängen. Nunja ... mein Morgen hing von dieser Nachricht ab. Wenn er mir nun absagte, würde ich die ersten paar Stunden so schlecht gelaunt sein, dass ich aus dem Unterricht fliegen würde. Und wenn er mir nun zusagte, dann hätte ich nen Grund um einen weiteren Tag lächelnd zu verbringen.
N: Kannst mich gerne mitnehmen
Cassie ist krankAuf meinen Lippen breitete sich ein fettes, dämliches Grinsen aus, doch dadurch, dass es niemand sah, musste ich es auch nicht verstecken. Zwei gute Nachrichten an einem Morgen. Nun müssten nur noch meine Eltern auswandern oder sterben und der Tag wäre perfekt. Doch meine Eltern würden niemals alleine auswandern oder sterben, dafür waren sie sich zu fein.
Aufgrund der Zusage hatte ich einen Grund, mich ein wenig zu beeilen, weshalb ich meinen Rucksack schulterte und meine Kopfhörer sowie meine Schlüssel nahm, meine Zimmertür abschloss und die Treppen langsam runter ging. Jede Stufe, die mich weiter nach unten führte, machte mir ein wenig mehr Angst. Ich hatte Angst, dass meine Eltern doch hier waren und irgendwo in einer Ecke auf mich warten würden, doch nichts geschah und niemand kam zum Vorschein, als ich unten stand, weshalb ich schnell das Haus verließ, kurz durch die leere Straße voller Häuser und Autos sah, und dann auf mein Auto zusteuerte, welches in einer Parklücke, direkt neben dem Haus, stand.
Als ich mich auf meinen mit Stoff bezogenen Sitz fallen ließ, die Tür geschlossen und meinen Rucksack auf die Rückbank geschmissen hatte, bemerkte ich, dass ich zuvor eine ziemlich angespannte Haltung angenommen hatte. Doch nun, wo ich im Wagen saß und keiner mehr an mich heran kam, entspannte ich meine Schultern, atmete einmal tief durch und lehnte mich in meinen Sitz zurück. Der einzige Vorteil am morgendlichen Adrenalin Schub war, dass ich danach für kurze Zeit etwas wacher war. Denn zu meinem Nachteil konnte ich nicht wie jeder normale Mensch um 7 Uhr oder sogar halb acht erst aus dem Haus gehen und den Weg zur Schule antreten. Meine Schule - und damit auch die meines besten Freundes - war im reicheren Viertel der Stadt, während wir im ärmeren Viertel lebten und damit immer einen ziemlich weiten Weg vor uns hatten.
Ich steckte die Schlüssel ein, startete den Motor meines Wagens und fuhr aus der Parklücke, auf die Straße. Es war noch nichts los, die Straßen waren frei und deswegen kam ich schnell an seinem Haus an. Als ich vor dem alten und heruntergekommenen Gebäude parkte, hatte ich ihn bereits entdeckt, wie er lässig und cool an der abgebröckelten Fassade stand und rauchte. Irgendwie passte es zu ihm, doch ich wusste, dass er ein Leben hinter diesen Fassaden nicht verdient hatte. Und doch spielte er es immer runter und meinte, es seie okay.
»Ey Nate, es ist keine Zeit zu rauchen.« Er sah auf, als er meine Stimme hörte und auf seinen Lippen breitete sich ein breites Lächeln aus, in dem er den Rauch aus seinem Mund entweichen ließ.
»Du weißt doch: Es ist immer Zeit zu rauchen, vorallem wenn man Langeweile hat.« Nate - welcher eigentlich Nathan hieß und von mir seinen Spitznamen hatte -, hatte einen leichten Akzent, den er vor den Meisten versteckte, doch mir offen zeigte.
»Beweg deinen Hintern hier her auf meinen Beifahrersitz, der Weg ist nicht gerade kurz!« »Und ich dachte immer, du bist nicht schwul!« Wie er darauf kam, wusste ich selbst nicht, doch ich sah ihn einfach nur irritiert an.
»Bist du dumm? Bin ich auch nicht, wie kommst du darauf? Du findest vermutlich keine Person, die mehr hetero ist, als ich es bin! Und jetzt komm her oder ich prügel dich in diesen Wagen!« »Also manchmal bezweifle ich deine Heterosexualität.« Nate kam trotzdem langsam auf mich zu und erst als er in die leichte Morgensonne trat, erkannte ich, wie müde er schon wieder aussah. Manchmal fragte ich mich wirklich, ob dieser Junge überhaupt Schlaf bekam, wenn er jeden Morgen so schlimm aussah. Denn seine Augenringe und seine blasse Nase, machten sein hübsches Gesicht müder und mitgenommener. Aber ich kannte die Umstände, unter denen er schon immer lebte, also sagte ich nichts.
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You'll Lose In Love | Boy×Boy
Teen FictionEr ist ein Fuckboy, ein Player, ein Arsch. Und doch ist er bekannt, beliebt, Prom King und damit der hübscheste Typ seiner Highschool, bis sich alles ändern soll, mit seinem besten Freund angefangen. Denn auch wenn sie sich ihren Gefühlen für den je...