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Certain Things
- James Arthur

Nate's Pov:

Ich hatte ihn überrascht, das wusste ich genau. Es war fast wie früher, nur das ich diesmal glücklicher war. Und er, er ging. Luce ging, ohne etwas zu sagen oder zu reagieren. Das kurze Erstarren war Reaktion genug, dann verschwand jede Emotion, jedes Gefühl aus seinem Blick und wich einer Leere, die ich nicht von ihm kannte. Diese Leere, die war früher kaum da gewesen. Nun kam sie wie durch Knopfdruck zum Vorschein.

Mein Blick folgte ihm, wie er das Wohnzimmer mit einem leichten Humpeln verließ, im Flur verschwand und selbst als er nicht mehr zu sehen war, lag mein Blick noch an der Stelle, an der er verschwunden war, bis die Haustüre ins Schloss fiel. Dann blinzelte ich kurz und sah zu meinem Bruder, welcher ebenfalls den Blick auf mich - oder eher die Person hinter mich - gerichtet hatte. Blaine sah so glücklich, so fröhlich und entspannt aus, wie schon lange nicht mehr. Dies wollte ich ihm nicht kaputt machen, also ersparte ich ihm jeden Kommentar, der diese angenehmen Emotionen zerstören könnte.

»Wenn du mit ihm reden willst, dann geh ihm hinterher. Luce braucht etwas länger, die Treppen runter.« Lächelnd kam Blaine zurück in die Küche und legte den Zettel, welchen er vom Wohnzimmertisch geholt, auf den Küchentisch. Es war die Vertragskündigung, zu dem Dealinggeschäft, in welches er viel zu lange verwickelt gewesen war.

»Nein. Luce wird zurück kommen, wenn er mir vergibt. Er wird bleiben, wenn er sich wohl genug fühlt. Ich möchte ihn nicht zwingen, mit mir zu reden.« »Seit wann bist du so weise?«, fragte Jax in seinem abgehackten, harten Englisch, welches mein Bruder so sehr liebte. Immer wenn Blaine Jax Englisch reden hörte, lächelte er leicht und seine Augen nahmen diesen warmen Ausdruck an, den ich nicht beschreiben konnte. Es sah nach dem Gefühl aus, was ich gefühlt hatte, sobald Luce mich intensiver berührt hatte.

»War schon immer so.« Nun lachte mein Bruder und auch der andere Anwesende stieg in das tiefe Lachen mit ein. Ich schmunzelte, da wir offensichtlich alle wussten, dass ich niemals weise war oder sein würde. Doch auch ich konnte weise beziehungsweise schlauer ausgedrückte Dinge sagen.

»Er rennt weg, und du lässt ihn laufen. So kenne ich meinen kleinen Bruder gar nicht. Liam bist du so lange auf die Nerven gegangen, bis er dir zugehört hat.« Ich grinste, als wir beide in Erinnerung schwelgten, während Jax sich leicht abwandte. So dieser Zeit - kurz bevor wir Frankreich als Familie verlassen hatten - hatte er seinen ersten Entzug durchgemacht. Im Endeffekt war er rückfällig geworden und nach zwei weiteren Entzugsklinik Aufenthalten, hatte er aufgegeben und eingesehen, dass er niemals sauber und trocken leben könnte, wenn er dazu gezwungen wurde und keinen Entzug machen wollte.

»Liam ist was anderes. Er hat eine andere Vorgeschichte, als Luce. Luce ist ... mit Gewalt groß geworden, welche nicht nur physisch sondern auch verbal war. Ich möchte ihm nicht das Gefühl seiner Kindheit geben, genauso wenig wie ich ihn zu irgendwas zwingen möchte.«

Luce's Pov:

Ich ließ mich neben Cody auf den Beifahrersitz fallen, lehnte mich in diesen hinein und schloss die Augen, nachdem ich mich angeschnallt hatte. Seine Stimme ging mir durch den Kopf. Er hatte meine Gedanken eingenommen. Und über ihn war ich weiterhin nicht hinweg. Fuck. Alleine wie mein Herz schneller geschlagen hatte und ich kurz das Gefühl hatte, mich einfach nur in seine Arme zu legen und alles würde wieder gut sein, hatte mich aus der Bahn geworfen.

»Luce? War das gerade nicht Nate's Stimme?« Cody fuhr bereits durch die Straßen, ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah ihn kurz an. Wir waren enger befreundet, als letztes Jahr. Dies lag vielleicht daran, dass er mich in den Ferien unterstützt hatte, mir geholfen hatte, wieder auf die Beine zu kommen und ebenfalls war er es gewesen, der mich gefunden hatte. Er wusste, was mit Nate passiert war und er war derjenige, der gesagt hatte, dass er mich immer unterstützen würde, egal auf wen ich stand oder was ich tat.

Nun nickte ich, er lächelte leicht. Sein Blick kreuzte meinen kurz, ging dann aber wieder zur Straße. Die Zwillinge waren heute auch hier, in der Stadt. Was auch immer sie hier wollten, sie würden hier sein und wir würden ihnen vermutlich über den Weg laufen. Und irgendwie war es verrückt, wie sich die Dinge ergeben hatten, doch zu Luis und Ace hatte ich keinen Kontakt mehr, während ich zu Ash nur noch wenig hatte. Vielleicht hatten sich die drei von mir abgewandt, da ich nicht mehr wichtig war, wenn ich sowieso nie in die Schule konnte? Vielleicht hielten sie mich für einen Krüppel? Was auch immer der Grund war, es war mir egal. Die Menschen, die sich nicht von mir abgewandt hatten, würden dies auch hoffentlich niemals tun. Darauf vertraute ich.

»Hast du mit ihm gesprochen?«, fragte er weiter und ich richtete meinen Blick ebenfalls auf die Straße. Irgendwie erinnerte mich die Situation an Nate. An Nate's Fahrkünste und das Grinsen, welches er auf den Lippen getragen hatte. Es erinnerte mich daran, wie wir den Zoo besucht hatten, er mich an sich gezogen und geküsst hatte. Wie seine warme Stimme mir Mut zugesprochen hatte und seine Arme mich hielten. Er hatte mir Halt gegeben, den ich die letzten Monate mehr gebraucht hätte, als vor den Sommerferien.

»Nein«, antwortete ich wahrheitsgemäß. »Und wieso nicht? Bist du sauer auf ihn, warst du geschockt oder wolltest du einfach nicht?« »Wieso denkst du, dass es an mir liegt? Glaubst du, dass er mir zuhören würde?« Kurz dachte er nach, dann warf er mir einen Blick zu und sah erneut auf den Weg. »Nate würde dir immer zuhören, auch wenn du das nicht glaubst. Also, hätte er dir nicht zugehört?« Ich seufzte leise, beobachtete eine gestresste Mutter mit überdrehtem Kind und ein leichtes, trauriges Lächeln schoss über meine Lippen. Familien zu sehen, tat nicht gut. Also wandte ich den Blick ab und überlegte kurz, was ich antworten könnte.

»Er hätte mir zugehört. Aber wieso sollte er? Ich hab nichts zu sagen. Ich kann nichts zu ihm sagen. Was ist, wenn ich ihm Vorwürfe mache und alles schlimmer wird?« Die Verzweiflung in meiner Stimme konnte ich nicht unterdrücken, Cody fuhr auf den Parkplatz, gegenüber eines Restaurants.

»Und was ist, wenn du es besser machst? Was, wenn alles was er tun möchte, mit dir reden ist?« »Nate hasst Körperkontakt, wusstest du das? Es war der Grund dafür, dass er sich immer zurück gezogen hat. Es hat ihn panisch gemacht. Ebenfalls hasste er es, sich vor anderen zu betrinken, also hat er sich nicht betrunken, wenn wir zusammen trinken gegangen sind. Und genauso hat er es gehasst, über seine Gefühle und Vergangenheit zu reden. Warum sollte er dies nun tun? Warum sollte er mit mir reden?« »Weil du ihm wichtig bist, Luce. Das warst du ihm schon immer. Er hat dich immer beschützt und selbst wenn er nicht mit uns allen raus gekommen ist, hat er zumindest mir immer geschrieben, dass ich auf dich aufpassen soll und wenn was sein sollte, sollte ich anrufen.«

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Weiterhin unbearbeitet, doch immerhin kommt ein neues Kapitel😅🫣

You'll Lose In Love | Boy×BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt